Kleidermacher, Händler und Kunden
                                     von Uwe Bartholl
Modefürsten und Modefürstinnen spielen zu jeder Saison neu auf. Mit den Erzeugnissen, die ihre Ideen hinterlassen, kann der eigenen Lust am sich Kleiden gefrönt werden. Hier finden Sie Wegweiser durch den quirligen Kleidermarkt.

Die Kleiderschmiede
Was im Frühjahr oder Herbst den Weg in die Geschäfte findet, hat eine lange Vorgeschichte. Diese findet hinter ziemlich verschlossenen Türen statt. Es beginnt mit den Farben, die in einer künftigen Saison aktuell werden sollen/könnten, und der Entwicklung von Garnen und Stoffen, die als Muster den Modeschöpfern dann zur entscheidenden Tat zur Verfügung stehen. Was in Schnitten schon erdacht ist, wird jetzt umgesetzt. Modedesign ist handwerkliches Können bis hin zu künstlerischem Ausdruck. Als solcher wurde die Arbeit der afrikanischen Designerin Oumou Sy auf der letzten Documenta besonders geadelt. Das, was in diesen Kleiderschmieden entstanden ist, wird der Welt in renommierten Modeschauen vorgestellt. Was auch hier noch als pure Kunst erscheint, wandelt sich im weiteren Geschehen zur tragbaren Mode.

Was den Kleidermarkt bewegt
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Richtig eingekauft?

Der Kleidermarkt ist riesig. Rund um den Globus begegnen sich auf Messen und in Show-Rooms Produzenten und Einkäufer. Sie schreiben Aufträge und bewegen so Warenberge. Wer neben dem notwendigen Fachwissen Gespür und die richtigen Kontakte hat, hat die Nase vorn. Es gilt, das herauszufinden, was sich auch verkaufen lässt. Information ist alles. Im Netzwerk zwischen Fertigung und Handel wimmelt es von topaktuellen Informationen. Vieles davon auch Online jedermann zugänglich. Ein in dieser Informationsflut herausragendes Fachorgan ist die TextilWirtschaft, die Herstellung, Handel und Kunden gleichermaßen im Visier hat. Für Textiler jede Woche eine unverzichtbare, spannende Lektüre. Sie gehört zum Markt wie der Faden zur Nadel.

Das Glück der guten Beratung
Um erfolgreich im Handel zu sein, setzt es Begeisterung für das Produkt voraus. Wer beratungsbedürftige Artikel verkaufen will, muss das Produkt verstehen und seine Nutzenpalette kennen. Nur dann lässt sich dem Kunden vermitteln, dass dieser Artikel seine Euros wert ist. Oft ist es jedoch Glückssache, kompetente Beratung bei der Suche nach dem richtigen Kleidungsstück zu finden. Gute Beratung muss allerdings ebenfalls ihr Geld wert sein dürfen. Verbraucher, die mit diesem Bewusstsein ihr Einkaufsverhalten lenken, für die ist gute Beratung nicht unbedingt Glückssache. Ihnen ist bewusst, Beratung ist Preisbestandteil und beim Preisvergleich mit dem Billiganbieter zu berücksichtigen.

Selbst ist die Frau, selbst ist der Mann
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Auf der Suche

Ob Beratung oder nicht, immer ist es nützlich für eine richtige Kaufentscheidung, sich mit Basisinformationen zu versorgen. Viele der für Bekleidung hilfreichen Informationen erreichen uns mit der Tageszeitung und einem Teil von dem, was beim Schütteln dabei herausfällt. Beste Information durch Anschauung verschafft der Stadtbummel vorbei an den Schaufenstern und durch die Geschäfte. Und auch die Straße selbst ist voller Ideen, was Frau/Mann denn alles so anziehen kann. Beim genaueren Blick im Geschäft auf die Ware oder in sie hinein, enthüllt sie ihr Geheimnis, woraus sie wurde was sie ist. Und wie sie gepflegt werden möchte. Zugegeben, nicht immer für jeden auf den ersten Blick verständlich. Und dann?

Produktkunde online
Hier haben Versandhäuser gute Arbeit geleistet. Otto, Neckermann und Lands' End habe ich auf ihren Informationsgehalt hin besonders unter die Lupe genommen. In allen drei Onlineshops ist die Benutzerführung nach dem genaueren Blick auf die Homepage verständlich. Das jeweilige Sortiment ist so gegliedert, dass ich gut herausfinden kann, wie ich zu meinem Sakko komme. Alle wichtigen Detailinformationen finde ich dort oder nach dem Klick auf „weiter". Gut bis hervorragend sind die Möglichkeiten, sich den Artikel anzusehen und sich die Einzelheiten ranzuzoomen. Genaue Materialinformationen, von denen Trage- und Pflegeeigenschaften abhängen, werden mitgeliefert. Bis hin zur Farb- und Stilberatung ist wirklich alles zu finden.

Young Fashion forever
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Und Größe 44?

Bekleidung wird für die ewig Jungen erdacht und von den nachwachsenden Jungen inspiriert. Das hält die Modewelt in Atem, lässt sie immer wieder Neues erdenken und die Lust am Kleiden nicht erlahmen. Findige Schneider in der Konfektion finden Saison für Saison heraus, wie denn das Neue dieser Saison auch auf nicht mehr ganz junge Körper passt und sie nicht verkleidet. Der Rock muss nicht mini sein, das schlanke Sakko sich nicht über dem Bauch spannen. Das neue, modische Kleidungsstück sollte Ihnen und zu Ihnen passen. Das herauszufinden, dazu sind Sie gut informiert und/oder lassen sich beraten. Wer freut sich nicht über die Komplimente, die ein gelungenes neues Outfit verursacht? So schwappt das Junge in der Mode auch auf betagtere Mitmenschen über und versprüht seine Frische. Gönnen Sie sich das.

Links
Mode = Kunst
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/tips/mode/83519/index.html
http://www.documenta12.de/index.php?id=1367

Fachinformationen
http://www.steilmann.de/
http://www.twnetwork.de/

 

 
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