Hochhäuser – Wolkenkratzer
von Dr. Erna Subklew
Geschichte
Sicherlich nehmen die meisten Menschen an, dass technische
Wunderwerke wie die Hochhäuser erst in unserer technisierten Zeit
entstanden sind. Das ist aber nicht so. Schon im Europa des Mittelalters
gab es Gebäude, die nahezu an die hundert Meter hoch und zeitweise
bewohnt waren – die Geschlechtertürme. Vor allem in Italien waren sie zu
finden. Zwei von ihnen sind noch heute in Bologna zu sehen.
Geschlechtertürme hatten die Funktion, einmal die Macht des Besitzers
darzustellen, aber auch, bei den vielen Fehden zwischen den
Adelsgeschlechtern, zu einer Art Kastell zu werden. Sie hatten nur
kleine Fenster, dafür aber sehr dicke Mauern. Jeweils ein Stockwerk
bildete einen Raum.
Auch in Regensburg findet man so einen Wohnturm. Er ist 50 m hoch und
stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die Regensburger, die mit den
Oberitalienern eifrig Handel trieben, hatten sich von dort inspirieren
lassen.
Wie es weiter ging
Diese Wohntürme waren zwar als Zeichen der Macht interessant, zum Wohnen
für den Alltag jedoch kaum geeignet. Es war einfach zu unbequem, so hoch
zu wohnen und jeden Tag die vielen Treppen steigen zu müssen. So wurden
lange Zeit nur Wohnhäuser gebaut, die nicht mehr als sechs Stockwerke
hatten. Dies glaubte man sich zumuten zu können.
Eine Wende brachte die Erfindung des Fahrstuhls. 1852 erfand E.G. Otis
den ersten dampfbetriebenen Aufzug. Fünf Jahre später wurde der erste
Personenaufzug in Betrieb genommen. Durch die weitere Verbesserung der
Aufzüge und die Verwendung eines Stahlskeletts beim Bau von Häusern,
konnten immer höhere Gebäude gebaut werden. Gleichzeitig veränderte man
die Bauweise des Fundaments. Es wurde ab 1913 so verstärkt, dass selbst
bei Erdbewegungen der Schwerpunkt des Gebäudes nicht verschoben werden
kann.
Immer höher
Jetzt trat das ein, was es auch schon im Mittelalter gegeben hat.
Jeder wollte sein Hochhaus höher als das des Vorgängers bauen. In den
Jahren 1910 -1913 wurde das 214 m hohe Woolworth Building gebaut. Mit
seinem Bau kam das Wort Skyscraper – Wolkenkratzer auf und wurde, genau
wie in die deutsche Sprache, auch in andere Sprachen übernommen:
gratte-ciel (frz.), gökdelen (türk.) usw.
1930 baute Chrysler einen Wolkenkratzer von 319 m Höhe, dieser wurde
aber schon ein Jahr später vom Empire State Building abgelöst, das 381m
maß. Und so ging es weiter.
Der höchste Wolkenkratzer in Europa steht mit 264 m in Moskau und
dann kommt gleich Frankfurt am Main mit dem Gebäude der Commerzbank mit
einer Höhe von 259 m.
Frankfurts „Skyline“ ist berühmt. Jedes Jahr feiert man darum im Mai
das Wolkenkratzer-Festival. An zwei Tagen, dieses Jahr am 12. und
13.05.07, sind die Wolkenkratzer der Stadt für 80 000 Personen zu
Besichtigung geöffnet. Die dafür benötigten Karten sind immer im Nu
weg. Ganze 3 Stunden brauchte es dieses Jahr bis alle Karten vergeben
waren. Wolkenkratzer üben einen eigenartigen Reiz auf die Menschen aus.
www.die-erde.com/wolkenkratzer/
www.egghof.com/NewYork/skyscrap.htm
www.architekturextra.de/wolkenkratzer.php
www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/hitec/magazin/98226/index.html
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