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Die Beschneidung
                                       Michaela Godefroy
Der im antiken Orient weit verbreitete Brauch der Beschneidung (arabisch: chitan) von Jungen oder Männern, wird im Islam wie im Judentum (Brit Mila) auf Abraham zurückgeführt.


Obwohl die Beschneidung keine bindende religiöse Pflicht ist, ist die Beschneidung männlicher Gläubiger in den Augen der meisten Moslems unverzichtbar. Die Begründung liegt im vorbildhaften Verhalten der Propheten Abraham und Mohammed. Darüber hinaus kommen hygienische Vorteile in Betracht.

Die Pharaonische Beschneidung
Die weibliche Beschneidung wird zumeist als Pharaonische Beschneidung bezeichnet. Die Ausführung dieses Rituals dient ausschließlich dazu, dem Manne die „Unberührtheit“ seiner späteren Frau zu gewährleisten. Die Klitoris wird hierbei beschnitten, damit die Frau keine Lust empfinden kann. Nach dieser sehr schmerzhaften Prozedur, die zumeist ohne Betäubung durchgeführt wird, sind lebenslange Gefühllosigkeit sowie starke Schmerzen im Genitalbereich die Regel.

Ein barbarischer Akt
Der Akt der Beschneidung ist in einigen Kulturen ein Anlass zu feiern, denn erst jetzt ist die Beschnittene eine Frau und der Beschnittene ein Mann. Beim Geschlechtsakt „öffnet“ der Mann die zugenähte Vagina durch Eindringen mit seinem Penis. Entsteht dabei ein Kind, werden die Frauen bei der Entbindung nochmals durch weiteres Einschneiden der Schamlippen manuell „geöffnet“. Oftmals führen die aus den Beschneidungen resultierenden Verwachsungen im Genitalbereich dazu, dass nur noch per Kaiserschnitt entbunden werden kann. Nach der Entbindung wird der Vaginalbereich der Frauen wieder zugenäht.

Millionen von Betroffenen
Weltweit werden Jahr für Jahr ungefähr 2 Millionen Mädchen beschnitten. Die Gesamtzahl der beschnittenen Frauen und Mädchen beträgt über 130 Millionen. Der Großteil der betroffenen Mädchen und Frauen lebt in afrikanischen Ländern, der Rest in Asien und im Mittleren Osten. Bekannt ist zudem, dass mit großer Sicherheit viele hunderttausend Mädchen an dieser Art von Beschneidungen sterben. Eine Zahl die betroffen macht, doch obwohl die Female Genital Mutilation (FGM) mittlerweile in acht von 28 FGM praktizierenden Ländern wie Ägypten, Äthiopien, Simbabwe, Senegal, Tansania etc. verboten wurde, hindert das die wenigsten daran, das blutige Ritual zu vollziehen.

Nicht nur in Afrika
In Europa und den USA galten übrigens bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts Beschneidungen von Mädchen als angebliches Heilmittel gegen Hysterie, Masturbation und Geisteskrankheit.
In Deutschland leben nach Aussagen von „Terre des Femmes“ etwa 20.000 betroffene Migrantinnen.

Links:
http://www.focus.de/wissen/bildung/Islamlexikon_A-J/beschneidung_aid_12256.html

http://www.terre-des-femmes.de

http://www.dgti.org/is/iskultur.htm

 
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