52 - Minderheiten arrow 52 - Minderheiten arrow Minderheiten bei uns arrow Minderheiten mit Erkennungszeichen
Die Hindus von Hamm

                                           von Horst Glameyer

Längst gehören Begriffe wie Yoga, Meditation oder Ayurveda weitgehend zu unserem  Alltag und werden nicht mehr als fremd empfunden, obwohl es sich um Übungen und  Heilmethoden handelt, die aus dem Hinduismus zu uns gelangten.

 

Afghanische Hindus
Etwa 5000 Hindu Afghanen leben überwiegend als Asylanten in Deutschland. Sie gehörten daheim zur wohlhabenden Mittel- und Oberschicht und flohen größtenteils vor den Mujjahedins, die gegen die damalige Regierung und deren sowjetische Verbündete kämpften. Später waren es die Taliban, vor denen sie flüchteten.
In Afghanistan gab es ca. 40.000 Hindu Afghanen. Nachdem Fundamentalisten häufig ihre Tempel zerstörten, blieben nur noch wenige Hindus im Lande. Sie wurden ausgegrenzt und leben sehr zurückgezogen.

Indische Bengalen
Hindus aus dem indischen Bengalen leben seit Jahrzehnten in Deutschland. Sie besitzen einen deutschen Pass und haben oft einen deutschen Ehepartner. Ihre Vereinigung ist die „Rhein Main Bengali Association e.V.“, der auch Asylanten aus Bangla Desh sowie Nichtbengalen angehören können. Die Vereinigung hat die Aufgabe, für alle indischen Vereine in Frankfurt am Main das Durgafest auszurichten, das sich über eine ganze Woche erstreckt. An der Durgapuja, die von einem    brahmanischen Priester durchgeführt wird, können Hindus aus ganz Indien teilnehmen, auch wenn sie verschiedenen hinduistischen Glaubensrichtungen angehören. Die Vereinigung hat sich in die deutsche Gesellschaft gut integriert und betreibt keine Mission.

Shrilankanisch-tamilische Hindus
Ungefähr 40.000 tamilische Hindus leben hauptsächlich als Asylanten in Deutschland. Sie flohen infolge der Bürgerkriegswirren aus Sri Lanka. Im Juli 2002 weihten sie in Hamm-Uentrop den größten Hindu-Tempel Kontinentaleuropas ein, den Sri Kamadchi Ampal Tempel. Er ist ihrer „Göttin mit den liebenden Augen“ gewidmet und wurde auf einem Industriegelände errichtet. Der Bau erfolgte auf Initiative des tamilischen Priesters Paskaral Sri Kurukkal. Zu den religiösen Festlichkeiten strömen Tausende von Pilgern herbei. Der Tempel ist offen für jedermann.

Vishva Hindu Parishad

Diese Vereinigung vertritt die Interessen aller Hindus in Deutschland, ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung und richtet hauptsächlich festliche Veranstaltungen aus. Dazu gehört auch, die hinduistischen Traditionen zu pflegen.

Links:

Hinduismus/Informationsplattform

Hinduistische Vereinigungen in Deutschland

Tamilischer Hinduismus in Deutschland

Integration statt Abkapselung

Der Kamadchi Ampal Tempel in Hamm/Westfalen



 
< zurück   weiter >