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Melinda Nadj Abonji erhält Buchpreis

                                     von Erna Subklew

Die aus Serbien stammende Schweizerin Melinda Nadj Abonji erhielt zur Buchmesse 2010 den Deutschen Buchpreis für die beste literarische Neuerscheinung: Tauben fliegen auf.  Abonij

Die Schriftstellerin ist für uns so interessant, weil sie einer Minderheit, eigentlich einer doppelten Minderheit angehört. Schon in ihrem Geburtsland Serbien zählte sie zu der in der Vojvodina lebenden ungarischen Minderheit. In der Schweiz aber sah man sie als Serbin an und machte sie für die von Serbien verübten Verbrechen mitverantwortlich. Sie lebte zunächst in der französischsprachigen Schweiz und wurde dort zu diesem Buch motiviert.


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Ihr in Deutsch geschriebener Roman verarbeitet die Erlebnisse und Erfahrungen  ihrer Familie und ihre eigenen als Angehörige einer Minderheit.
Die Familie Koczis des Romans, die noch vor dem Auseinanderbrechen das Land verlassen hat, erlebt den Zerfall Jugoslawiens nur über Telefongespräche mit den Daheimgebliebenen.
Es scheint, als ob dieses Buch uns viel von den Gefühlen als Minderheit zu leben, vermitteln kann.
Melinda Nadj Abonji ist auch für einen Schweizer Preis vorgesehen.

 
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