Bürger- und Pflegemedaille
                              von Hildegard Keller
„Helden des Alltags" werden Ehrenamtliche manchmal genannt. Wer einmal in ein Ehrenamt eingestiegen ist, erbringt neben Beruf und Alltag Leistungen in verschiedenen Bereichen, ohne dafür finanziell entlohnt zu werden.

Auszeichnung
Sowohl die Neu-Ulmer Zeitung (NUZ) als auch die Südwestpresse (SWP) berichteten über die Verleihung von zwei Auszeichnungen der Stadt Neu-Ulm, mit denen sie ihren Dank an verdiente Bürger öffentlich machte. Damit setzt die Stadt Neu- Ulm ein Zeichen. Sie bringt zum Ausdruck, dass ihr das Engagement ihrer Bürger wichtig ist, Anerkennung verdient und die Redewendung "Was nichts kostet ist nichts wert" widerlegt werden kann.

Vorbilder für die Gemeinschaft
Für die Bürgermedaille gilt:
Ob in einem Verein, im mitmenschlichen und sozialen Bereich, in der Kirche, im nachbarschaftlichen Miteinander, vom Wirken der ausgezeichneten Mitbürger profitieren viele in der Stadt. Ohne die ehrenamtlichen Helfer wären viele Dinge in der Stadt nicht möglich, führte OB Gerold Noerenberg bei der Verleihung der Bürgermedaille im Edwin Scharff-Haus aus.
Für die Pflegemedaille gilt:
Die Auszeichnung mit der Pflegemedaille setzt den Einsatz in besonders schwierigen Situationen unter besonderen Bedingungen voraus.

Die Bürgermedaille erhielten:
- Im Einsatz für benachteiligte Kinder Herr und Frau Schultze-Fabricius. Zu ihren drei eigenen Kindern nahmen sie drei Pflegesöhne mit Entwicklungs-  und/oder  Verhaltensstörungen auf. Diesen Aufgaben blieb das Ehepaar auch nach familiären Schicksalsschlägen treu. Zusätzlich war der Ausgezeichnete Übungsleiter für Herz-, Kreislauf- und Wirbelsäulengymnastik sowie Koronarsport. Auch engagierte er sich im Naturschutz.
- Der „gute Geist" einer Kirchengemeinde war Herr Manfred Hannig."Ohne ihn ist unsere Pfarrei nicht denkbar"  beurteilte der zuständige Pfarrer die Leistungen.
- Als Allrounder gilt Herr Wolfgang Riesenegger. Bei der Freiwilligen Feuerwehr, als Tenorhornbläser beim Musikverein, als Laienschauspieler und Regisseur und als Vorstand des Schützenvereins setzte er sich ehrenamtlich in seinem Stadtteil ein.

Die Pflegemedaille erhielten
-Für die Pflege ihres Mannes Frau Beate Lintner. Nach einem Fahrradunfall war die Diagnose Querschnittlähmung schockierend. Frau Lintner übernahm die Pflege. Viele Schwierigkeiten mussten gemeistert werden. Das Haus musste rollstuhlgerecht umgebaut werden. Finanzielle Schwierigkeiten kamen hinzu. Der Alltag mit dem behinderten Mann und den beiden Kindern musste neu gestaltet werden. Als Herr Lintner nach 9 Leidensjahren starb, war es Frau Lintner und ihren Kindern ein Trost, ihren Mann und Vater in seiner menschlichen Not nicht allein gelassen zu haben.
- Für die Pflege von Schwester und Mutter Frau Marlene Wollenschläger. Nach einer Gehirnblutung war die Schwester zum Pflegefall geworden. Sechs Jahre später erlitt die Mutter einen Schlaganfall. Frau Wollenschläger übernahm auch diese Pflege. 17Jahre hielt sie die Belastungen durch.

So soll es nicht mehr sein

Mit Recht wurden die beiden Pflegemedaillen an die Betroffenen verteilt. Schier Übermenschliches haben sie geleistet. Das soll sich nach der der Aussage von OB Noerenberg nun ändern."Wenn sich Menschen über einen längeren Zeitraum selbstlos und uneigennützig um Angehörige kümmern, die allein im Leben nicht mehr zurechtkommen, dann verdient dies unsere Achtung" sagte Gerald Noerenberg. Sie verdienen neben einer Auszeichnung unsere Achtung und Unterstützung.

Links zum Thema

Bürger- und Pflegemedaille Stadt Neu-Ulm

Bürger- und Pflegemedaille Neu-Ulm

Bürgerschaftliches Engagement Bayern

 

 
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