Tip: Original-Beitrag (gleicher Text) im pdf-Format Dr. Klaus PeeckMan´s HealthMedizin-CD-ROMs für den HausgebrauchDie Medizin-Software von heute kann allerhand: Per Mausklick kommt man zur multimedialen Fachinformation, mit ein paar mehr Mausklicks sogar zur fertigen Diagnose. In der Praxis aber lauern Detailmängel und ein nicht unbedenkliches Restrisiko.
Der Mensch von heute ist ein Selbstständiger par excellence: Selbst-Bediener, Selbst-Verpacker, Selbst-Verteidiger, Selbst-Einchecker. Er ist Heimwerker, -banker, -broker und -steuerberater in Personalunion. Und auch, wenn es leise in der Lunge ziept oder die Nase läuft, nimmt er sein Schicksal zunehmend in die eigene Hand. Die Softwareindustrie hilft hier gern: mit Lexika, Ratgebern und Atlanten, und sogar mit der medizinischen Selbstdiagnose-Software - jegliche Haftung natürlich ausgeschlossen. Das Spektrum ist weit: Manche Anbieter digitalisieren lediglich bewährtes Druckwerk, andere schwelgen geradezu in den multimedialen Möglichkeiten einer CD-ROM. Die Themen reichen von lexikalischen Rundumschlägen zur Medizin im Allgemeinen über speziellere Ausgaben zur Naturheilkunde und zum Krebs bis hin zu der bereits erwähnten Selbstdiagnose. Nicht aus den Augen verlieren sollte man dabei die Grenzen von Medizin-CD-ROMs: Sie sollten nie als ultimative Referenz angesehen werden, sondern nur zur grundlegenden Information dienen. Diagnostik- und Therapieschemata ändern sich zu rasch, als dass man sich allein auf ein selten aktualisiertes Produkt wie eine (Laien-)Medizin-CD-ROM verlassen darf. Trotzdem: Wenn es ums allgemeine Verständnis medizinischer Fakten geht, können Medizin-CD-ROMs eine sinnvolle Hilfe sein, wie auch zur Vorbereitung des Arztbesuchs, wenn man selbst schon gewisse Verdachtsmomente hegt, oder natürlich hinterher, wenn man die Diagnose überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Wir haben einigen Angeboten auf den Zahn gefühlt, was sie tatsächlich leisten.
Das große Medizin Lexikon(Anmerkung LernCafe: Inzwischen ist in der Nachfolge des großen Medizin Lexikons der "Medizin Ratgeber Praxis" von Data Becker erschienen; zu diesem Ratgeber wurde von der c't ebenfalls eine Rezension veröffentlicht, die wir Ihnen mit freundlicher Genehmigung des Verlags hier als pdf-Datei zur Verfügung stellen können). Das gute alte Medizinlexikon `mit zahlreichen Abbildungen´ hat anno 2001 ausgedient - der moderne Mensch verlangt nach der multimedialen CD-ROM-Version. Ein solches Angebot - Das große Medizin Lexikon - scheint von Data Becker zu kommen, geliefert auf zwei CD-ROMs, mit 15 000 Stichwörtern und verschiedenen multimedialen Elementen, von der Video-Animation bis zu frei drehbaren 3D-Modellen.Die Datenbasis des Programms ist ein Lexikontext zu den Erkrankungen des Menschen. Er ist insgesamt von sehr hoher Qualität. Zumeist gut verständlich und stets systematisch wird hier - nach medizinischen Fachgebieten gegliedert - eine Fülle von Erkrankungen beschrieben, von der Entstehung über die Symptomatik und Diagnostik bis hin zu eindeutigen Aussagen zur Therapie sowie nützlichen Empfehlungen zu Vorbeugung und zu sinnvollem Verhalten im Krankheitsfall oder auch bei Komplikationen. Moderne Therapieverfahren oder jüngst ins Gespräch gekommene Krankheitsbilder werden nicht ausgelassen, und in den Grenzbereichen zwischen der schulmedizinischen und Teilen der naturheilkundlichen Welt gibt sich der Text vorbildlich aufgeschlossen, verzichtet aber auch nicht auf klare Worte, wenn die angesprochenen Therapien gesundheitlich gefährlich werden können (zum Beispiel bei bestimmten einseitigen oder dogmatisch verbrämten Kostformen). Direkt im Text sucht man sie oft vergebens: Abbildungen sowie 3D- und Video-Animationen ergänzen `Das große Medizinlexikon´ überwiegend unabhängig vom lexikalischen Teil.An einigen Stellen schießt das Lexikon inhaltlich allerdings weit über sein Ziel hinaus, wenn beispielsweise im Abschnitt Innere Medizin die Erregungsleitungsstörungen des Herzens in exzessivem Detailreichtum und mit zahlreichen schwer verständlichen Fachausdrücken beschrieben werden. Hier staunt der Laie auch über insgesamt acht EKG-Abbildungen mit allem, was dazu gehört: Vom `WPW-Syndrom´ über `AV-Blocks´ jeglichen Grades bis hin zur `Mobitz´- und `Wenckebach-Periodik´ - wer das alles verstanden hat, könnte sich eigentlich gleich noch zum medizinischen Staatsexamen anmelden. HalbheitenDas eigentliche und schwerwiegendere Handicap des Lexikontextes ist die extreme Armut an Abbildungen. Allein der Abschnitt zu den Hautkrankheiten darf noch als hinreichend bebildert gelten, und im Bereich Innere Medizin kaschieren die erwähnten zahlreichen EKG-Abbildungen den Mangel, aber ansonsten kann man die Zahl der Abbildungen jeweils an einer Hand abzählen. Die Bereiche Augenheilkunde, Urologie, Gynäkologie, Tropenkrankheiten und Infektionen, Psychiatrie und Zahnheilkunde bleiben sogar gänzlich unbebildert.Dieser Umstand ist fatal und einer multimedialen CD-ROM unwürdig, speziell dort, wo sich Abbildungen geradezu aufdrängen, wie beispielsweise bei den Kinderkrankheiten, wo ein Bild manchmal mehr sagen würde als 1000 Worte. Trotzdem werden die besorgten Eltern hier allein gelassen und haben nun selbst zu entscheiden, ob der beobachtete Ausschlag nun als `kleine rote, leicht über Hautniveau erhabene Flecken´ zu deuten ist oder als `diskreter, feinfleckiger rosa Hautausschlag´ oder als `kleinfleckige blassrosa Papeln´, und damit für Masern, Röteln oder Drei-Tage-Fieber sprechen würde. Gerade einmal die Windpocken und der Milchschorf werden mit Abbildungen bedacht, bei Röteln, Masern, Mumps (übers Register ärgerlicherweise nur auffindbar, wenn man ihn unter `Ziegenpeter´ sucht) und Scharlach ist das nicht der Fall. Dafür wird aber beispielsweise das Pfeiffersche Drüsenfieber mit seinem eher flüchtigen und nicht unbedingt wegweisenden Hautausschlag abgebildet und zudem noch ausschließlich als Kinderkrankheit klassifiziert - nicht eben glücklich, geht man davon aus, dass an dieser `kissing disease´ (der Name sagt alles) häufig auch junge Erwachsene erkranken und dann nicht unbedingt daran denken, primär das Register mit den Kinderkrankheiten zu konsultieren. Angesichts solcher Probleme empfiehlt sich dann die Nutzung der Suchfunktion des Programms, die solche Zuordnungsprobleme umgehen hilft. Hier ist auch relativ fein einstellbar, in welchen Medientypen oder Themenbereichen gesucht werden soll. Ein Pferdefuß ist aber die Volltextsuche, die unverständlicherweise keine Wortfragmente findet, geschweige denn fehlertolerant agiert. AnschaulichesDie multimedialen Elemente finden sich in den anderen Bereichen der CD-ROM, etwa im Abschnitt `Mein Körper´, wo man beliebig, aber nicht immer logisch rotierbare 3D-Modelle der menschlichen Anatomie zu sehen bekommt. Diese Modelle sind oft recht klein und nicht zoombar und besitzen mäßig detailgenaue, teilweise anklickbare Beschriftungen, die jeweils zu einer Detaildarstellung führen. Im Textfenster leiten Schlagworte mit Hyperlinks zum Lexikontext, außerdem gibt es gelegentlich 2D-Abbildungen, die man per Mausklick in einem Extrafenster vergrößern kann. Leider verliert das Programm hierbei die vorherige Textposition und zeigt nach dem Rücksprung wieder den Textanfang an, und zu allem Überfluss ertönt dann erneut der schon bekannte gesprochene Einleitungstext. Auch hier ein Ärgernis, das schon bei der auf Dauer nervenden Hintergrundmusik der Menüs aufgefallen ist: einen Abschaltknopf sucht man vergebens.Im Multimedia-Anteil der Körper-Sektion kann man sich noch zu den Bereichen Atmung, Herz-Kreislauf, Verdauung, sowie Gehirn und Nervensystem vorklicken und sich dort über die jeweilige Funktion und typische Erkrankungen informieren. Hier stehen auch die 20 sehr anschaulichen Video-Animationen zur Verfügung. Ein weiteres interaktives Moment sind noch die hier und da eingestreuten Quiz-Fragen, anhand derer man sich zum Beispiel seine nächste anstehende Vorsorgeuntersuchung oder sein `Magenrisiko´ ermitteln kann; Letzteres weist aber eine recht fragwürdig strukturierte Argumentliste auf und kann nicht überzeugen. Ähnliches gilt für die Medikamentenliste, auf die man alphabetisch oder nach Indikationen zugreifen kann. Letztere sind aber teilweise viel zu weit gefasst (`Herz- und Kreislaufbeschwerden´), um eine hinreichend genaue Selektion von Präparaten leisten zu können. Außerdem wird auf jegliche Unterteilung nach Stoffgruppen verzichtet, geschweige denn, dass deren Wirkungsweise erläutert würde. Per saldo vereint das große Medizinlexikon von Data Becker vor allem eine sehr solide textliche Leistung mit guten Zugriffsmöglichkeiten, und die integrierten 3D- und Video-Animationen bieten einen sinnvollen Mehrwert gegenüber einem gedruckten Medizinlexikon. Einen schweren Mangel stellen jedoch die in weiten Teilen des Lexikontextes fast gänzlich fehlenden Abbildungen dar, was der Anschaulichkeit des Lexikons schweren Abbruch tut und bei manchen Fragestellungen auch den Praxisnutzen spürbar einschränkt. 3D Medizin AtlasMit dem 3D Medizin Atlas bietet Data Becker im Wesentlichen eine preiswerte Zweitverwertung der multimedialen Elemente des großen Medizinlexikons und spricht damit wohl diejenigen an, die schon über ein gedrucktes Medizinlexikon verfügen: Die 3D-Modelle und -Animationen sind dieselben wie im großen Ratgeber - es sind sogar noch einige neue hinzugekommen -, und auch das Glossar wurde übernommen. Außerdem gibt es eine abgewandelte Bedienoberfläche und etwas mehr Interaktivität: Der Benutzer kann jetzt auch Puzzles zusammensetzen oder anatomische Strukturen ihren jeweiligen Beschriftungen zuordnen. Das `look and feel´ bleibt davon unberührt, im Wesentlichen gilt das oben zum großen Medizinlexikon Gesagte auch hier, die Hintergrundmusik ist sogar noch etwas penetranter geworden.Gleiches Design: Der 3D Medizinatlas kann seine Verwandtschaft zum großen Medizin-Lexikon nicht leugnen.AnimiertDer Hauptunterschied besteht im textlichen Umfang: Der 3D Medizin Atlas verzichtet auf den Lexikontext der großen Ausgabe und bietet stattdessen anatomisch-physiologische Kurztexte oder anatomische 2D-Abbildungen mit Erläuterungen. Außerdem fehlen Medikamentenliste und Impftipps. Damit betont das Programm die animierten Komponenten, aber ob das für einen langfristigen Nutzwert ausreichend ist, muss jeder für sich entscheiden.Der aktuelle/große MedizinratgeberDer in zwei Darreichungsformen erhältliche Medizinratgeber von Data Becker ist ein eigenständiges Produkt, das auf Anhieb keine Anleihen beim hauseigenen großen Medizinlexikon erkennen lässt. Vielmehr handelt es sich um einen kleinen Ratgeber auf CD-ROM, der die Anatomie des Menschen präsentiert, über Krankheiten aufklärt und in einem Ratgeberteil besondere Themen wie Schwangerschaft, Naturheilkunde, Labordiagnostik oder Erste Hilfe abhandelt, ergänzt von einer Medikamentenliste und einem Glossar medizinischer Fachbegriffe.Der Anatomie-Anteil des Ratgebers zeigt sich inhaltlich am rundesten, mit recht detailreichen, gut verständlichen Abhandlungen, zu denen man noch auf den Bereich `3D-Mensch´ zurückgreifen kann, um dort recht grob gerenderte und in Schritten drehbare 3D-Darstellungen des Körpers anzuschauen. Etwas gemischt ist der Eindruck in den Abschnitten Ratgeber und Krankheiten: Neben einer Reihe gut verständlicher und ausführlicher Darstellungen gibt es auch Krankheitsbeschreibungen mit einer Tendenz zur Dürftigkeit. Detailarm und ohne Beschriftung: Video-Animation im MedizinratgeberWenn beispielsweise die schwer wiegenden und stark erklärungsbedürftigen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa mit jeweils nur fünf oder sechs allgemein gehaltenen Sätzen und je einer pathologischen Gewebsabbildung (für Laien eher abstoßend denn anschaulich) abgehandelt werden, dann ist das völlig unzureichend, zumal auch jegliche Aussagen zu Therapiemöglichkeiten fehlen - ein Mangel, der sich übrigens durch einen großen Teil der Krankheitsbeschreibungen zieht. Im Vergleich mit dem großen Medizinlexikon freut man sich aber immerhin darüber, dass überhaupt mal die eine oder andere Abbildung im Text erscheint. Der Abschnitt `Medikamentenratgeber´ wird seinem Namen nicht gerecht, denn hier findet sich lediglich eine alphabetische Präparateliste mit Angaben, wie man sie in Beipackzetteln findet. Auch die thematische Suche bleibt unbefriedigend: Das Programm listet einfach alle verfügbaren Präparate alphabetisch auf - eine Gliederung nach Stoffklassen oder Erläuterungen zu Wirkungsweisen gibt es nicht. Ähnlich lieblos behandelt das Medizin-Glossar zuweilen den Benutzer: Die Erklärung zu `proximal´ lautet schlicht `Gegensatz zu distal´ - vielen Dank. In Sachen Aktualität gibt es beim Medizinratgeber Ausreißer zu beklagen, wenn der Benutzer beispielsweise mit Infos zur Kindergeldregelung von Januar 1996 konfrontiert wird - den Regierungswechsel hat das Programm offenbar nicht mitgemacht. Das ist vielleicht erklärlich, wenn man weiß, dass das Programm ein alter Bekannter [1] ist, der jetzt in einer Neuauflage vorliegt. Offenbar stand hier das optische Facelifting im Vordergrund, denn vom Grundkonzept des Vorgängers ist man nicht abgewichen - weiterhin ist der Medizinratgeber ein nicht dem üblichen Windows-Design angepasstes Produkt mit einer grafisch bunt aufgemachten Oberfläche mit einer festen Fenstergröße von 800 [~=] 600 Pixeln, die nun aber weniger wirr anmutet. Gegenüber der Vorauflage sind die Abbildungen zum Haupttext in diesen integriert, allerdings verkleinert - auf Mausklick erscheinen sie in Originalgröße und verdecken dabei das Hauptfenster. Die Navigation bleibt holprig: Folgt man den Hyperlinks im Text, gibt es ein Zurück nur über die History-Liste, und blättert man über Kapitelgrenzen hinweg, zeigt die Inhaltsübersicht im Hauptmenü immer noch das alte Thema an - der Überblick über mehrseitig aufbereitete Themen geht auf diese Weise schnell verloren. Bei der konfigurierbaren Suchfunktion fällt auf, dass die Liste der Fundstellen nach Auswahl eines Listenpunktes wieder verschwindet, sodass man in den Suchergebnissen nicht sinnvoll recherchieren kann. Insgesamt muss man dem Programm sein Facelifting aber positiv anrechnen, außerdem die guten Inhalte zum Thema Anatomie. Im Ratgeberteil und vor allem im Bereich Krankheiten fallen manche Texte zu essentiellen Krankheitsbildern teilweise zu kurz aus, und leider sucht man nutzbringend verwertbare Therapiehinweise meist vergeblich. Als mildernder Umstand ist hierbei aber die Preisgestaltung anzuerkennen: Den Medizinratgeber gibt es in zwei preiswerten Darreichungsformen, die aber inhaltlich identisch sind. Als `aktueller´ Medizinratgeber aus der `goldenen Serie´, mit dem serientypischen gedruckten Handbuch kostet er rund 30 Mark und als `großer´ Medizinratgeber mit nackter CD-ROM in einem überdimensionierten Karton und dem Handbuch als PDF-Datei 10 Mark weniger. Bedauerlich nur, dass die Attribute `aktuell´ und `groß´ eigentlich beide nicht so ganz zutreffen. SelbstdiagnoseWas beim Medizinratgeber eher ein verstecktes Schattendasein fristet und mangels Umfang und Stringenz nicht einmal der Erwähnung wert ist, wird bei dieser CD-ROM von Data Becker zum Programm: die Selbstdiagnose. Nachdem sich der Benutzer ein Patientenprofil aus Geschlecht und Lebensalter zugewiesen hat, folgt gleich das wichtigste Fenster des Programms, nämlich der `Sicherheitshinweis´: Das Programm diene nur dazu, dem interessierten Laien eine Verdachtsdiagnose zu ermöglichen.Aufgrund der standardisierten Befragung, die lediglich die Selbstwahrnehmung des Patienten heranziehen könne, sei die Software kein Ersatz für die Diagnose eines Arztes, den man bei ernsten gesundheitlichen Problemen oder Notfällen auf jeden Fall umgehend zu Rate ziehen sollte. Jegliche Haftung für die Folgen, die sich aus der Selbstdiagnose oder -behandlung oder durch fehlerhafte Angaben ergeben, werden explizit abgelehnt. Damit wäre eigentlich das Wesentliche zur Problematik dieses Produktes gesagt. `Leiden Sie unter Herzinsuffizienz?´: Wer das weiß, braucht keine Selbstdiagnose.Im Hauptmenü besteht die Wahl, ob die Software sich der Verdachtsdiagnose über die bestehenden Symptome oder über die Lokalisation der Beschwerden nähern soll. Über einige Untermenüs wird hernach die Beschwerdelage kategorisiert, zum Beispiel `Gewichtsabnahme´, und es beginnt das bekannte ärztliche (`differentialdiagnostische´) Frage- und Antwortspiel. Bei einer ungewollten Gewichtsabnahme will das Programm etwa wissen, ob der Appetit gleich geblieben oder gar gesteigert ist (ja, gleich geblieben), ob der Durst gesteigert ist (nein, sonst Diabetes-Verdacht) und der Patient Herzklopfen, Unruhe und Durchfall verspürt hat (nein, sonst womöglich Schilddrüsen-Überfunktion). Diese drei Antworten veranlassen das Programm dann prompt zu der Verdachtsdiagnose `Wurmerkrankung´, mit ausgiebigen Auslassungen zu Madenwürmern, Spulwürmern und zum Rinderbandwurm. FraglichesEine Wurmerkrankung als primäre Verdachtsdiagnose bei einem 65-jährigen Rentner mit spontanem Gewichtsverlust - so haben wir uns im Benutzerprofil charakterisiert -, schon jeder halbwegs orientierte Medizinstudent würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und mit Fingerling (Prostatakarzinom) und Darmspiegelungs-Instrumenten (Colonkarzinom) anrücken. Oder er würde erst einmal das tun, was die Software offenbar nicht hinreichend tut: Er würde weitere Details vom Patienten erfragen, und dieser würde sich dann plötzlich an die gelegentlichen Blutbeimengungen zum Stuhl erinnern, an den Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung oder an das zuletzt stark erschwerte Wasserlassen.Mit den richtigen Argumenten gefüttert kommt auch die Software durchaus zum Darm- oder Prostatakrebsverdacht, nur muss dazu der Patient schon die halbe Diagnose selber ahnen und am richtigen Abfragepunkt ansetzen. Hier wird das Dilemma algorithmisierter Diagnosesoftware deutlich, wenn diese vom Laien bedient werden soll. Wobei erwähnt sei, dass die Software in den meisten Fällen sinnvoll abfragt und dann auf Anhieb durchaus nahe liegende Verdachtsdiagnosen präsentiert. Dem Programm scheint die Textbasis des oben genannten großen Medizinlexikons zugrundezuliegen - die testweise aufgerufenen Infotexte waren mit denen des Lexikons identisch. Auch der direkte Zugriff auf diese Wissensbasis ist möglich, allerdings nur recht versteckt über die Suchfunktion, wo sie auch noch explizit aktiviert werden muss. Daneben bietet das Hauptmenü noch kürzere Infotexte zu bestimmten Erkrankungen nebst schulmedizinischen und naturheilkundlichen Therapieansätzen sowie Angaben zu Selbsthilfe-Organisationen. Auch eine Test-Sektion gibt es; hier kann man unter anderem das eigene Hörvermögen bewerten lassen (über Befragung, nicht über einen Hörtest), die Depressionsneigung, den allgemeinen Gesundheitszustand und das schon aus dem großen Medizinlexikon bekannte, recht zweifelhafte Quiz zur Bestimmung des `Magenrisikos´. Zwei Diashows zur Selbstuntersuchung der weiblichen Brust und der männlichen Hoden runden den Testbereich ab. Ein Fazit zu dieser Software muss differenzieren: Die Selbstdiagnose via Frage und Antwort ist vom Prinzip her ansprechend gelöst. Wer hier als wacher und gut orientierter Patient durchs Leben geht und die vom Programm gestellten Verdachtsdiagnosen mit kritischem Vorbehalt sieht, kann in einem Großteil der Fälle Gewinn bringende differentialdiagnostische Eindrücke gewinnen und diese mit Hilfe der Lexikontexte sinnvoll vertiefen. Wer hingegen unkritisch, schlecht orientiert und ahnungslos-unbedarft daher kommt, der könnte bei unglücklicher Symptomlage durchaus mit der einen oder anderen Fehldiagnose unterschiedlichen Schweregrades konfrontiert werden, und dann bliebe nur dringend zu hoffen, dass ein ärztlicher Kollege aus Fleisch und Blut noch rechtzeitig ins Spiel kommt. Digitale SprechstundeBei der Digitalen Sprechstunde handelt es sich im Wesentlichen um die CD-ROM-Fassung eines klassischen Medizinlexikons. Der Text zeigt sich stringent gegliedert und beschreibt das jeweilige Krankheitsbild ausführlich: Angegeben werden Synonym, Definition, Krankheitsursachen und Verlauf der Erkrankung, Untersuchung, Behandlung (medikamentös, operativ, physiotherapeutisch, mit alternativen Heilverfahren und Hinweisen zu ernährungs- und sportmedizinischen Aspekten) und Prävention, also Vorbeugung.Abbildungen sind oft unbeschriftet und nicht in den Text integriert.In einem `Navigator´-Fenster kann man per Mausklick schnell zwischen diesen Gliederungspunkten hin- und hermanövrieren; außerdem ist eine Volltextsuche möglich. Nur bei der Suche nach ganzen Wörtern werden diese korrekt im Text gefunden und markiert - sucht man hingegen nach Wortfragmenten, zeigt das Programm jeweils nur den Textanfang der Fundorte. Querverweise sind über jedes Wort im Text möglich, und man erhält dann die auch bei der Suchfunktion einblendbare Ergebnisliste, aus der heraus die gefundenen Verweise aufgerufen werden können. Die Ergebnisliste oder alle gefundenen Artikel können auch ausgedruckt oder gespeichert werden - das gilt auch für die im Hintergrund automatisch erstellte History-Liste und ihre Einträge. Wer nicht mit Multimedia überzeugen kann, klotzt wenigstens mit Fensterreichtum: die `Digitale Sprechstunde´.Die fachliche Qualität der Artikeltexte ist gut, die 100 besprochenen `häufig auftretenden Erkrankungen´ werden umfassend, differenziert und strukturiert erläutert. Da man nach Installation die CD-ROM nicht mehr benötigt, liegt ein mobiler Einsatz als Infoquelle auf dem Notebook nahe. Es stellt sich aber die Frage nach der passenden Zielgruppe für diese Software: Dem Profi sind Erläuterungen zu lediglich 100 häufig auftretenden Erkrankungen viel zu wenig, für den interessierten Laien hingegen ist - bei völligem Fehlen multimedialer Elemente - der effektive Unterschied zu dem gedruckten Gesundheitsbuch zu gering, um wirklich attraktiv zu sein. Außerdem gibt es für kurze inhaltliche Referenzen ohne Multimedia-Wünsche ja noch diverse Infoquellen im Internet [2], etwa www.xipolis.net. Pschyrembel Klinisches WörterbuchDas klinische Wörterbuch Pschyrembel ist die medizinliterarische Institution schlechthin und liegt in Buchform derzeit in der 258. Auflage vor. Inhaltlich ist der Pschyrembel seit Jahrzehnten über jeden Zweifel erhaben, und der Verlag betont zu Recht, dass er vom textlichen Umfang her weit über Wörterbuchniveau hinausgeht und eher Lexikoncharakter besitzt.So finden sich hier ausgiebige beschreibende Texte zu den einzelnen Stichwörtern anstelle von knapp gehaltenen Begriffserklärungen, wie sie - dort jedoch in größerer Zahl - beispielsweise im `Roche Lexikon Medizin´ zu finden sind. Für den Laien dürfte der Nutzen des Pschyrembel etwas eingeschränkt sein, weil der Text konsequent fachterminologisch gehalten ist: Zwar sind die Texte über weite Strecken auch für den Laien verständlich, in den Details kommt dieser sich aber gelegentlich vor wie ein Grundschüler bei der Lektüre des `Oxford Advanced Learner´s Dictionary´, wo fremdsprachliche Begriffe mit anderen fremdsprachlichen Begriffen erklärt werden. Da lacht der Mediziner: Loriots Steinlaus auch im elektronischen Pschyrembel.Die elektronische Version des Buches ist eine Portierung der zu Grunde liegenden Datenbank auf CD-ROM, wobei der Verlag betont, diese zunehmend unabhängiger von der Buchausgabe zu pflegen und überproportional zu erweitern. Das trifft aber bisher offenbar nicht auf die Zahl der Abbildungen (2052 zu 1696) und Tabellen (250 zu 220) zu, bei denen die Buchausgabe die Oberhand behält. Dafür finden sich in der CD-ROM-Version an 260 Stellen teilweise redundant eingebettete Videosequenzen zu klinisch relevanten Sachverhalten, bei einer Gesamt-Stichwortzahl von 91 502 nicht eben viel. Die Bedienoberfläche des elektronischen Pschyrembel gibt sich in den Grundfunktionen ausgesprochen funktional: Man kann nach der problemlosen Installation sofort intuitiv und erfolgreich auf Stichwortsuche gehen, findet auch ohne Handbuchstudium rasch die überall auf Doppelklick verfügbaren Querverweise und freut sich über ein zusätzliches Listenfeld, das zu dem gerade aktuellen Stichwort noch weitere Treffer und redaktionelle Hinweise anzeigt, um so das thematische Umfeld des Begriffes leichter erschließbar zu machen. Nicht immer funktionalNützlich ist auch die Indexfilterung: Hier kann die sichtbare Stichwortmenge durch thematische Filterung vielfältig begrenzt werden. Dabei ist die Präsentation des Textes so, wie man sie sich wünscht: Text und zugehörige Abbildungen, Tabellen und Videosequenzen werden gleichzeitig im Hauptfenster präsentiert.Erstaunlicherweise enttäuscht aber die Druckfunktion der Software: In unserem Test wurden beim Ausdruck `mit Bildern´ auch kurze, einseitige Text/Bild-Kombinationen gleich auf drei Druckseiten verteilt, mit riesigen Weißflächen dazwischen und mit stets auf Seitenbreite gezoomten Abbildungen, in einem Grobraster, das man eigentlich mit den 9-Nadel-Druckern ausgestorben wähnte. Und gleich noch ein anderes technisches Manko: Eine Vollinstallation des Pschyrembel auf Festplatte ist offenbar nicht vorgesehen - bei einem so wichtigen Wörterbuch mit Referenz-Charakter ist das mehr als ärgerlich, insbesondere für Notebook-Eigner, die so ständig die Original-CD-ROM mitführen müssen. Die Vorteile der CD-ROM-Version des Pschyrembel bestehen in der Kombination von Text, Abbildungen und den wenigen Videosequenzen, wie auch in der schnellen Stichwortrecherche mit beliebigen Hyperlinks und Indexfilterung. Die Buchversion hingegen ist schneller greifbar und steht der elektronischen Variante inhaltlich bisher nicht nennenswert nach. Die Frage nach der passenden Pschyrembel-Variante stellt sich aber vermutlich nur sehr ambitionierten Laien. Der große Ratgeber NaturheilkundeWer der harten Welt der medizinischen Wörterbücher überdrüssig ist, möchte vielleicht die sanfte Seite der Medizin erkunden, wie sie gemeinhin der Naturheilkunde zugeschrieben wird. Der große Ratgeber Naturheilkunde aus dem Hause Data Becker ist so ein sanftes Programm, das ausführlich die Verfahren präsentiert, außerdem konkrete Rezepte für heilende Zubereitungen oder vollwertige Speisen bereitstellt und noch Auskunft gibt über das Wesen und die schulmedizinischen wie naturheilkundlichen Behandlungsmöglichkeiten von Krankheiten aller Art.Die Artikeltexte des Programms zeichnen sich hierbei durch eine sehr verständliche und - wo nötig - kritisch-differenzierte Darstellung der Thematik aus, die bei bedenklichen Verfahren auch klare Warnungen enthält. Die freundliche Aufmachung des Programms und die übersichtliche Navigation laden zum Stöbern ein. Die genaue Beschreibung der einzelnen Verfahren findet sich in der `Naturheilbibliothek´, hier nach klassischen, modernen und weiteren Verfahren unterteilt. Über Untermenüs (zum Beispiel Pflanzenheilkunde, Ernährung, Physikalische Therapie, Ausleitende Verfahren oder Ordnungstherapie) gelangt man zu den sehr ausführlichen Artikeln, die strukturiert Auskunft geben über Entstehungsgeschichte, Prinzipien und Theorie, über Wirkung und Anwendungsbereiche und über Grenzen der Methoden. TabulosDas vorgestellte Spektrum an Verfahren ist vielfältig und lässt auch umstrittene oder gar teilweise verbotene (Zell- und Organotherapie) oder wissenschaftlich unbelegte, als wirkungsschwach diskutierte Verfahren (Blütentherapie) nicht aus. Unter `weitere Verfahren´ werden auch solche vorgestellt, die mit bestimmten Lebensanschauungen assoziiert sind (Anthroposophische Medizin) oder aus anderen Kulturkreisen stammen (zum Beispiel Akupunktur oder Tui-Na), insgesamt 51 Verfahren beziehungsweise Verfahrensgruppen.Umfangreicher Haupttext, klare Gliederung und eindringliche Videosequenzen: Data Beckers Naturheilkunde-Ratgeber bietet einen guten Einblick in die ´Sanfte Medizin´.Im Text finden sich Hyperlinks zu verwandten Themen, Fotoabbildungen und gelegentlich auch Videosequenzen, zum Beispiel zur Wassertherapie, zum Schröpfen oder zum Einsatz von Blutegeln. Das Programm verrät durch seine Aufmachung sofort die Zugehörigkeit zur Lexikonfamilie der Data-Becker-Reihe, und man bemerkt auch hier zu einem gewissen Teil inhaltliche Übereinstimmungen mit Medizinlexikon oder 3D-Atlas: Im Bereich `Naturheil-Apotheke´ und im Abschnitt `Naturheilpraxis´ findet man auszugsweise die von dort bereits bekannten Infotexte zu Symptomenkomplexen; dasselbe gilt für die anatomischen 3D-Modelle, hier allerdings nur in den drei Grundansichten mit Haut-, Knochen- und Organdarstellung. Per saldo erscheint der große Ratgeber Naturheilkunde als ein Programm, mit dem der Interessierte sich umfassend und detailreich über das ganze Spektrum der Naturheilkunde informieren kann. Angesichts der ansprechenden Aufmachung und der Einbeziehung multimedialer Elemente ist das Programm für 50 Mark sicher eine interessante Alternative zum gedruckten Naturheilkundebuch. Ratgeber KrebsKrebs ist die zweithäufigste Todesursache in den Industrienationen, mit steigender Tendenz. Krebs ist damit eines der zentralen, genau genommen das medizinische Problem der industrialisierten Welt. Dennoch wird das Thema Krebs im Alltag tabuisiert - aus Angst, aus Unwissenheit, und aus der Hoffnung heraus, man selbst möge ungeschoren davon kommen. Dabei sind gerade Information und Aufklärung im Hinblick auf die Krebserkrankungen von herausragender Bedeutung. Die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. hat zu diesem Zweck den Ratgeber Krebs auf CD-ROM herausgegeben.Die CD-ROM kann direkt ohne Installation gestartet werden. Das Programmfenster entspricht nicht dem Windows-Design und ist nur fixe 640 x 480 Pixel groß. Über ein etwas karges Hauptmenü kann man die großen Themengebiete [Krebs]Entstehung und Risikofaktoren, Der Mensch, Vorbeugung, Früherkennung und Therapiemethoden aufrufen, zudem gibt es noch ein Quiz, in dem man sein neuerworbenes Wissen testen kann, einen Europäischen Kodex gegen den Krebs mit zehn simplen, amüsant als Cartoon aufgemachten Verhaltensratschlägen (die es aber in sich haben), ein Glossar sowie einen Link zum Serviceteil mit umfangreichen Hinweisen zu Broschüren, Literatur und Adressen von Beratungsstellen, Krebsgesellschaften, Selbsthilfegruppen und sonstigen Einrichtungen. Gegen die Angst vor der Diagnostik: Videos zeigen die Untersuchungstechniken.Die Navigation im Programm ist einfach: Sie beschränkt sich auf das Verfolgen von Links, das Aktivieren von Pop-up-Fenstern und Videosequenzen, das Blättern und auf eine Stichwortsuche. Dabei kann man sich entweder thematisch durch die Kapitel leiten lassen oder das Programm wie ein Buch durchblättern. Lebensnaher VolksaufklärerDie Unterkapitel - im Bereich `Entstehung und Risikofaktoren´ gelangt man beispielsweise zu den Unterpunkten `Was ist Krebs?´, `Historisches zum Thema´, `Forschung und Entwicklung´, `Ursachen für Krebs´ und `Epidemiologie´ - informieren jeweils sehr umfassend. Der hohe Textanteil wird durch zahlreiche Abbildungen und Videosequenzen hinreichend aufgelockert und ergänzt.Die multimediale Aufbereitung hat gegenüber einer reinen Buchdarstellung hier erhebliche Vorteile, wenn zum Beispiel die Passagen zu den Ursachen von Krebs mit lebensnahen Videosequenzen unterfüttert werden, also etwa durch Szenen vom Urlaubsstrand (Hautkrebs), zum Zigarettenrauchen oder zum offenen Holzkohlegrill, was Realitätsnähe vermittelt. So wird es schwerer, die `mich selbst wird das nie betreffen, ich brauche nicht aufmerksam zu sein´-Mentalität aufrechtzuerhalten. Erfreulicherweise steht hier auch nicht der belehrende Zeigefinger im Vordergrund, sondern es wird Aufmerksamkeit geschaffen, und es werden konkrete Handlungsalternativen aufgezeigt, bis hin zur (leidigen) Raucherentwöhnung und zur (nicht minder leidigen) Ernährungsumstellung. Prävention und Früherkennung nehmen insgesamt einen breiten Raum ein, und hier insbesondere die Vorsorgeuntersuchungen beziehungsweise Anleitungen zur Selbstuntersuchung. Tipps zur Raucherentwöhnung im Ratgeber KrebsZu den wichtigen vorsorglichen und diagnostischen Untersuchungen kann man sich Videosequenzen ansehen, wobei es als fachlichen Hintergrund Abhandlungen zu den Organen und Strukturen des Menschen gibt - jeweils mit Hinweisen zu Aufbau, Funktion, gesundheitlich fördernden oder ungünstigen Aspekten und Therapiemöglichkeiten bei bereits eingetretener Erkrankung. Letztere werden in einer Extrasektion noch einmal genauer beleuchtet und reichen vom operativen Vorgehen über Chemo- und Strahlentherapie bis hin zu Hormon- und Immuntherapien und spezifischen Verfahren. Auf diese Weise kann die CD-ROM auch dazu dienen, bereits erkrankten Patienten die einzelnen Behandlungen anschaulicher zu machen - so kann es für einen Patienten, dem zum Beispiel eine Strahlentherapie bevorsteht, sehr hilfreich sein, deren Procedere in einer Videosequenz zu erleben, um damit die Angst vor dem Unbekannten abzubauen. Keine voreiligen SchlüsseAuch über das Wesen und die Behandlungsaussichten der jeweiligen Erkrankung kann sich der Patient informieren, Letzteres aber vernünftigerweise in eher verhaltener Form, da das onkologische Geschehen stets ein hoch individuelles ist, bei dem gerade prognostische Aspekte ebenso individuell diskutiert werden müssen.Der Ratgeber Krebs ist eine sehr gute Informationsquelle und ein hervorragendes Hilfsmittel zur Prävention, da er durch seine lebensnahe multimediale Aufmachung dem Thema Prävention mehr Leben einhaucht. Schade, dass diese CD-ROM nicht als Mittel der Gesundheitsförderung über die Krankenkassen abgegeben wird. Bis dahin sind die 50 Mark Kaufpreis trotzdem gut angelegt, wenn man denn seine persönlichen Verhaltenskonsequenzen daraus zieht. Und die müssen ja nicht immer nur aus Verzicht und Entbehrungen bestehen. FazitData Beckers Großes Medizin Lexikon bietet eine hohe textliche Güte und große Ausführlichkeit und mag - trotz schwerer Defizite bei Abbildungen - gerade für den Bedarf des medizinischen Laien die bessere Alternative zu einem professionellen Medizinlexikon sein, wie es vom de-Gruyter-Verlag mit der CD-ROM-Ausgabe des Klassikers Pschyrembel angeboten wird.Bei den beiden identischen Medizinratgebern von Data Becker und bei der Digitalen Sprechstunde stößt man recht schnell an inhaltliche Grenzen, während der 3D Atlas die animierte Action in den Vordergrund stellt. Die Selbstdiagnose von Data Becker ist wohl das heikelste Produkt in dieser Übersicht: Auf einer soliden Wissensbasis thront ein Selbstdiagnose-Modul, das über weite Strecken brauchbare Ergebnisse liefert, gelegentlich aber auch bei potentiell ernst zu nehmenden Symptomlagen schon mal eine bedenkliche Sorglosigkeit an den Tag legt. Data Beckers Großer Ratgeber Naturheilkunde ist schön gemacht und präsentiert das Fachgebiet multimedial, anschaulich und tief greifend. Dasselbe gilt für den Ratgeber Krebs der Deutschen Krebsgesellschaft - die CD-ROM kann als niedrig schwelliges Hilfsmittel dienen, den Menschen das tabuisierte und angstbesetzte Thema Krebs näher zu bringen. (anm) Literatur[1] Ralph Altmann, Dr. Adolf Ebeling, Selbstdiagnose, Medizinratgeber fürs Volk, c't 10/96, S. 232[2] Helge Cramer, Dr. Wolfgang Stieler, Virtueller Arztbesuch, Medizinische Beratung im Web, c't 9/00, S. 102
Übersicht über die vorgestellten Medizin-CD-ROMSDas große Medizin LexikonData Becker, www.databecker.de Windows 95, 98 ISBN 3-8158-6992-7 70 DM
3D Medizin Atlas Der aktuelle Medizinratgeber (Goldene Serie) Data Becker www.databecker.de Windows 95, 98 ISBN3-8158-9003-9 20 DM Selbstdiagnose and www.and.de Windows 3.1x, 95, 98, NT 4 ISBN 3-931762-22-X 30 DM Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, CD-ROM-Ausgabe Data Becker www.databecker.de Windows 95, 98 3-8158-6982-X 50 DM Ratgeber Krebs |