LernCafe 13 vom 15. Dezember 2001: "Städte & Regionen"
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
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SATERRA 2001
(Druckversion)
Peter Schieweck
E-Mail: Senmedia@htwm.de
Ganzheitlichkeit
Im Rahmen der 5. internationalen Wissenschaftlichen Konferenz vom 08.-10. November 2001 an der Hochschule Mittweida (FH) unter dem Thema: "Der Mensch in der vernetzten Gesellschaft" konnten sich interessierte Bürger der Region bei einem Workshop einbringen. Auf diesem Workshop zum Thema "Ganzheitliches Denken in vernetzten Systemen" haben sich Wissenschaftler mit Bürgern ausgetauscht. Peter Schieweck, ein Mitglied der Mittweida-Gruppe "Internet für Alle" hielt dort einen Vortrag über die "Fähigkeit zum Erkennen ganzheitlicher Zusammenhänge beim älteren Menschen." Die zentrale Frage lautete "Wie erkenne ich, was die Welt im Innersten zusammenhält und wie können wir Gefahren begegnen, das diese Welt nicht zusammenfällt ?"
Thesen
Dabei entwickelte und begründete er folgende Thesen:
1. Ältere - egal hinter welcher Lebensform sie gelernt haben, ihr Innerstes zu verbergen, sich zu schützen - sind auf der Suche, auf der Suche nach neuen Ansätzen, nach neuen Kontakten, nach Bezugspersonen - auch über das Internet.
2. Weltverständnis über verschiedene Kulturkreise hinweg ist nicht allein mit Sprachkenntnis zu erreichen. Oft verstehen sich Menschen, ohne die Sprache des anderen zu verstehen. Im Gegenteil, manch wohlfein übersetztes Wort treibt im falschen Zusammenhang dem Anderen den Ärger ins Gesicht und behindert gegenseitiges Verstehen. Oberflächliches Angelerntes wird hier nicht selten zur Falle in einer interkulturellen Welt.
3. Gerade Ältere entwickeln mit ihrem großen Schatz an Lebenserfahrungen eine "zweite" Neugier für neue Entwicklungen - nicht mit dem Blick auf kurzfristigen Gewinn - wohl aber mit einem Blick auf den Nutzen für die Lebensqualität im Alter.
Diskussion
4. Ähnlich des ersten Lächelns im Gesicht eines Babys ist Lächeln für Ältere enorm wichtig. Lächeln bedeutet: wahrnehmen und wahrgenommen werden. Medien erfüllen diesen Anspruch immer weniger - mit Strategien der Verdummung und der Oberflächlichkeiten verflüchtigt sich auch der letzte Ansatz des Lächelns und eine gewisse Starrheit im Gefühl wird in Bezug auf die Medien erzeugt.
5. Bewertungskompetenz, Orientierungswissen, Toleranz, Bewahrungsvermögen und besonders die Fähigkeit in Zusammenhängen zu denken sind Vorzüge Älterer bei der Suche nach Orientierung in einer globalisierten Welt. Wichtig ist dabei, die Prinzipien des eigenen Lebens stets in Frage zu stellen, zu überdenken und neu zu bewerten.
In der Diskussion wurde u.a. aufgezeigt, dass die Tendenz des Beharrens auf überholten Ansichten, die gestern richtig waren, auch in die Irre führen kann.
Die Konferenz konnte durch diesen Workshop, in dem auch über mehrere Generationen hinweg "ganzheitlich" diskutiert wurde, wesentlich bereichert werden.
Konferenz
Schwerpunkte der Konferenz waren:
A Lebenswissenschaften - eine Bilanz zum 40. Jahrestag der bemannten Raumfahrt
B Der Mensch in der Wissensgesellschaft
C Der gläserne Mensch - Datenerfassung und Datenverwertung
Ältere konnten im Rahmen des Angebotes für interessierte Bürger der Region an den Veranstaltungen teilnehmen und haben rege Gebrauch davon gemacht. In diesem Sinne war SATERRA 2001 ein gutes Beispiel für den Dialog zwischen Wissenschaft und Bürger wie auch zwischen den Generationen.
Link
Einen Rückblick zu SATERRA 2001 finden Sie hier: http://www.htwm.de/aktuell/rueckblick_saterra__'2001.htm