LernCafe 17 vom 15. April 2002: "Mit Behinderungen leben"
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
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BeSeCo:
Behinderte, Senioren, Computer
(Druckversion)
Christian Carls
E-Mail: christian.carls@zawiw.uni-ulm.de
Einführung
"BeSeCo" steht für "Behinderte, Senioren, Computer". Das Kürzel ist der Name eines Modellprojekts des Vereins "Jahresringe", Verband für "Vorruhestand und aktives Alter", das von 1998 an zunächst in Berlin und seit Juli 2000 auch in Nürnberg/Fürth/Erlangen und weiteren Regionen tätig geworden ist und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird.
Ziele
Das Projekt richtet sich an mobilitätsbeeinträchtigte Menschen, die aufgrund ihrer Behinderungen kaum noch in der Lage sind, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die Idee ist, den Betroffenen durch Computer- und zum Teil auch Internetschulungen, neue Möglichkeiten zur Integration in die Gesellschaft aufzuzeigen. Dem Ziel, Isolation aufzuheben oder zu vermeiden, dient auch der direkt Kontakt zu den computerkundigen BetreuerInnen, die für das Projekt tätig sind und Interessierte in Wohnungen besuchen, um sie am Computer zu schulen. In Berlin wurden vorrangig ABM-Kräfte eingesetzt, in der Region Nürnberg/Fürth/Erlangen wurden ehrenamtlich tätige ältere Menschen für das Projekt geworben.
Erfahrungen
In einem Kommentar zu diesem Projekt heißt es: "Das Projekt BeSeCo zeigt, dass es möglich ist, auch ältere Menschen ..mit stärkeren Behinderungen an die Nutzung eines Computers heranzuführen. Dieser Personenkreis kann nur mit individuell abgestimmter und zeitintensiver Einführungsschulung und begleitender Betreuung an die Nutzung herangeführt werden kann. Trotz intensiver Schulung heißt dies aber noch nicht, dass die Teilnehmer damit automatisch in der Lage sind, gerade auch - wie erwünscht - die kommunikativen Möglichkeiten der Technik (Internet, Email, ggf. Bildkommunikation) zu nutzen. (...)Die Schulung dient in dem Projekt BeSeCo nicht nur dem unmittelbaren Schulungszweck, der Befähigung zur Nutzung der Technik und ihrem Einsatz auch zu Kommunikationszwecken, sondern hat selbst eine wesentliche kompensierende soziale Funktion. Dies bedeutet, dass es nicht allein darauf ankommt, computertechnisch sondern sozial kompetente Trainer einzusetzen." (Kommentar von Markus Borchelt..., siehe Link unten).
Kontakt, Link und Literatur
Geschäftsführung des Vereins Jahresringe
Werner Ruppelt
Boxhagener Straße 18
10245 Berlin-Friedrichshain
Telefon: 030 29 34 18 13
Telefax: 030 29 34 18 10
e-Mail: jahresringe@berlinweb.de
Bericht über das Projekt in den BAGSO-Nachrichten:
www.bagso.de/722/jringe.htm
Kommentar von Markus Borchelt zur Projektdarstellung auf der Tagung "Erfülltes Leben in der privaten Wohnung" am 20. Februar 2002 in Hamburg (pdf-Format; zum Lesen ist das kostenlose Programm "Acrobat Reader" erforderlich)
www.sentha.tu-berlin.de/paper/kommentar_beseco.pdf
Lenz, Ursula / Laske, Manfred / Zilch, Dorle: Zur Erreichbarkeit älterer Menschen in der Seniorenarbeit - zwei Best Practice-Projekte. In: Gehrke, Barbara (Hg.): Ältere Menschen Neue Medien - why offline?. Marl 2001, S. 71 - 80 (Darstellung des Projekts auf den Seiten 76 - 80).