LernCafe 18 vom 15. Mai 2002: "Wohnen im Alter"
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
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4. Altenbericht
(Druckversion)
Ellen Salverius-Krökel
E-Mail: ellen.salverius-kroekel@zawiw.uni-ulm.de
Thema Wohnen
Der Altenbericht des Jahres 2002 ist, nach der Gesamtanalyse im dritten Bericht, wie schon der zweite, wieder ein Spezialbericht geworden. Thema dieses Mal: "Risiken, Lebensqualität und Versorgung Hochaltriger - unter besonderer Berücksichtigung demenzieller Erkrankungen". Grund für dieses Thema ist, dass der Anteil der Hochaltrigen an der Gesamtbevölkerung wächst. Angemessen erscheint es allemal, ein Augenmerk auf die Lebenslagen von über 80-Jährigen in Deutschland zu legen. Der Bericht entstand im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Hochaltrige
Die Bevölkerungspyramide wird sich im Verlauf von 100 Jahre komplett gewandelt haben. Das allein ist nicht neu. Wem aber ist wirklich bewusst, dass in 50 Jahren knapp acht Millionen Menschen 80 Jahre oder älter sein werden? Und das die Gesellschaft darauf vorbereitet ist, kann wohl niemand wirklich glauben. Denn nicht nur die medizinischen Anforderungen werden sich ändern, neue soziale Herausforderungen werden erwachsen. Dem will die Bundesregierung mit diesem Altenbericht ein Programm geben: ältere Menschen möglichst lange selbständig leben und wohnen zu lassen, und ihnen dabei den Schutz und die Hilfe zuteil werden zu lassen, den bzw. die sie brauchen.
Aussagen
Wie für alle anderen Lebensphasen gilt auch für die Hochaltrigen absolute Gleichwertigkeit. Sie wollen selbstbestimmt und selbstständig leben. Grundsätzlich gilt dies, so der Bericht, auch für demenziell erkrankte Menschen. Aber überhaupt gibt es kein einheitliches Bild für diese Altersgruppe, sei es nun die Gesundheit von Körper und Geist, oder der Befindlichkeiten ganz allgemein. Besonders zahlreich sind für diese Altersgruppe aber die Belastungen und die Einschnitte in das soziale Netzwerk. Wie also ist z.B. die Lage für Hochaltrige im Bereich Wohnen bestellt?
Wohnen
Viele ältere und alte Menschen wohnen seit vielen Jahren im selben Haus, in der selben Wohnung. Da nimmt es nicht wunder, dass diese Wohn- und Lebensverhältnisse nicht mehr den Notwendigkeiten, den Bedürfnissen von über 80-Jährigen entsprechen. Konnten sie vor wenigen Jahren noch sicher die Treppen bewältigen, so ist dies heute vielleicht nicht mehr der Fall. Deswegen muss das aber noch lange nicht heißen, dass jetzt das Altenwohnheim der Weisheit letzter Schluss ist. Mobilitätseinschränkungen oder Hilfe -und Pflegebedarf könnten z.B. durch vorbeugende Maßnahmen der Wohnungsanpassung aufgefangen werden. Eine Wohnberatung ist darum für die Bundesregierung eine Möglichkeit der ersten Hilfe.
Modellprojekt
Eine Maßnahme der Bundesregierung lautet deshalb: Selbstbestimmtes Wohnen im Alter muss den besonderen Bedürfnissen des Alltags älterer Menschen angepasst sein. Wohnen ist dabei immer auch das Wohnumfeld, nicht nur der eigentliche Wohnraum. Gezeigt werden soll in diesen Modellprojekt, wie diese Anpassungen aussehen können, welche praktischen Hilfen einsetzbar sind und wie eine flexible Wohnungsgestaltung aussehen kann. Unter eben diesem Titel "Selbstbestimmt Wohnen im Alter" sind die Anliegen der Sachverständigen zum Ausdruck gekommen, die Menschen in hohem Alter möglichst weitgehende Selbstständigkeit, Unabhängigkeit und Würde bewahren möchten.
Links
Zur Zeit befindet sich auf der entsprechenden Seite der Homepage des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Möglichkeit zum Download dieses Berichtes (pdf, 7789 KB), sowie einer Stellungnahme der Bundesregierung. Zu der Homepage des BMFSFJ kommen Sie hier! (http://www.bmfsfj.de)