AusdruckenLernCafe 20 vom 15. November 2003: "Gesundheit"
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
http://www.lerncafe.deBuchbesprechung: "Gesund bleiben bis ins hohe Alter"
(Druckversion)
Liane Rohn
E-Mail: liane.christa@t-online.de
Einführung
Viktor von Weizsäcker, Arzt und Begründer der anthropologischen Medizin, behauptete, es sei unzutreffend, dass die meisten Menschen die längste Zeit ihres Lebens gesund sind. Im Gegenteil: krank oder krankhaft sei der größere Teil unseres Lebens oder jedenfalls ein viel größerer Teil als das, was davon bemerkt oder anerkannt wird.
Umso bedeutender ist es daher, für die Gesundheit im Alter präventiv tätig zu sein.
Gesunde Lebensweise
Wer bereits in jungen Jahren auf eine gesunde Lebensweise bedacht ist, kann dem Leben mehr gesunde Jahre geben. Dazu gehört: nicht rauchen, Alkohol weitgehend meiden, sich einer sportlichen Betätigung zuwenden, sich ausgewogen ernähren und Fastfood eher ablehnen. Dies trägt dazu bei, im Alter von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Osteoporose weitestgehend verschont zu bleiben.
Die Mobilisierung der Selbstheilungskräfte, des eigenen Seins, sollte Vorrang haben vor medikamentöser Behandlung und ist von beachtlichem Wert.
Veränderungen im Alter
Mit problematischen Altersveränderungen sollte man sich psychologisch frühzeitig auseinander setzen. Dies hilft dabei, die unausbleiblichen Schwächungen des alternden Körpers zu erkennen und ihnen angemessen zu begegnen. So kann ein gewisses Maß an Lebensfähigkeit so lange wie möglich bewahrt werden.
Arzt-Patienten-Beziehung
Seele und Körper bilden eine Einheit, deren Gesunderhaltung präventiv zu verfolgen ist. Daher sei an dieser Stelle erwähnt, wie notwendig eine frühzeitige Arzt-Patienten-Beziehung ist - sozusagen ein partnerschaftlicher Dialog zwischen Patient und Arzt. Besonders wichtig ist dies, wenn die Psyche durch Leid geschwächt ist, z.B. durch den Verlust eines nahen Angehörigen. Besteht dann keine Möglichkeit, sich vertrauenbildend an einem Arzt im Gespräch zu wenden, machen die Folgen eine instrumentale Versorgung und Behandlung notwendig.
Geistige und körperliche Beweglichkeit
Es sollte regelmäßiges Programm sein, die Beweglichkeit durch altersgemäße Gymnastik, Spaziergänge bis hin zum Walking zu erhalten. Den Organen sollte in freier Natur Sauerstoff durch richtiges Atmen zugeführt werden. Die daraus resultierende gute Durchblutung beugt Arterienverkalkung und geistiger Ermüdung vor.
Im späteren Alter geistig rege zu bleiben und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, setzt voraus, dass man sich frühzeitig mit Zeitung- und Literaturlesen, Schreiben (ob Briefe, Tagebuch oder Geschichten und Gedichte) oder musisch-kreativ beschäftigt. Diese Betätigungen schützen im Alter zudem vor Vereinsamung und Langeweile.
Weiterbildung
Wissbegierige Menschen werden auch im vorangeschrittenen Alter eher dazu bereit sein, ihre geistigen Fähigkeiten für Weiterbildung z.B. an Volkshochschulen oder in vielfältigen Seminaren einzusetzen.
Durch die moderne Computertechnik bieten sich gerade auch für Senioren Kontaktmöglichkeiten, die mehr und mehr genutzt werden. Dies zeigen umfangreiche Angebote an Information und Weiterbildung für ältere Menschen. Sie helfen auch weniger mobilen Menschen dabei, mit der Außenwelt in Verbindung zu bleiben.
Prävention zielt also zusammengefasst darauf ab, älteren Menschen ein hohes Maß an Selbständigkeit und Lebensqualität zu bewahren.
Fazit
Fachbegriffe lassen sich nicht immer vermeiden. Im großen und ganzen sind Themen und Texte im Buch aber gut verständlich, der Inhalt ist sehr sorgfältig und detailliert gestaltet.
Das vorliegende Buch ist somit ausgezeichnet geeignet als ratgebendes Handbuch, um - wie der Titel schon sagt - gesund zu bleiben bis ins hohe Alter.
Titel-Nachweis
Dietzfelbinger, Hermann u.a.:
"Gesund bleiben bis ins hohe Alter: medizinische Vorsorge - körperliches Training - gesunde Ernährung"
Claudius Verlag München, 1998
ISBN 3-532-64506-8
Preis: ca. 8 Euro