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LernCafe 21 vom 15. Dezember 2003: "Europäische Kulturen begegnen sich"
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
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Wie kam ich zum "Computern"?

(Druckversion)


Peter Joksch
E-Mail: P.Joksch@t-online.de

Der Anfang
Es fing ganz harmlos an. Die neue Technik interessierte mich. Hauptsächlich wohl wegen des Spielcharakters. Und so kaufte ich mir einen Computer. Es war ein Apple. Bildschirm und Rechner in einem Gehäuse. Mein Sohn war entsetzt. Seinerzeit war noch Windows das Non Plus Ultra. Aber für meinen Spieltrieb reichte es, und mit einem Nadeldrucker, der einen fürchterlichen Lärm machte, war ich bestens ausgerüstet.
Doch irgendwann wurden meine Ansprüche größer und es musste etwas Neues her. Der Apple ging in die damals noch existierende DDR und mein Sohn gab eine Anlage nach seinen Vorstellungen in Auftrag. Die Rechner wurden seinerzeit noch aus Einzelteilen zusammengebaut. Ich lernte die Programme von Microsoft kennen und beschäftigte mich vorwiegend mit dem Schreibprogramm Word.

Der Umschwung
Der große Umschwung kam mit meiner Pensionierung. Ich wurde auf die Uni Ulm aufmerksam und lernte das ZAWiW kennen. Dort war man dabei - wie auch heute noch - Senioren an das neue Medium heranzuführen. Es gab Kurse jeder Art und so bekam ich ersten Kontakt zum Internet. Uns wurde gezeigt, was man alles im "Web" finden kann, welche Möglichkeiten es bietet und dass man über eine Homepage einiges darstellen kann. Auch die Möglichkeit der E - Mail überzeugten mich sofort. Natürlich waren dazu wieder neue technische Einrichtungen erforderlich und auch die Kosten mussten bedacht werden. Auch musste für all diese Möglichkeiten der Rechner um-, auf- und nachgerüstet werden. Gottlob hatte ich hierzu meinen Sohn an der Hand, der zwischenzeitlich Informatik studiert hatte und somit prädestiniert war, seinem unerfahrenen Vater unter die Arme zu greifen.

Ich bin ein reiner Nutzer
Denn eines muss ich sagen: ich bin bis heute ein reiner Nutzer (User) geblieben. Ich arbeite zwischenzeitlich mit den unterschiedlichsten Programmen. Dafür sorgt schon mein Sohn, der immer wieder darauf achtet, dass die grauen Zellen der Eltern nicht verkümmern und uns neue Programme installiert. Denn es ist noch heute so, dass ich schon bei der Installation eines neuen Programms Schwierigkeiten bekomme, wenn mich der "Installationsassistent" etwas fragt, was ich beim besten Willen nicht zu beantworten weiß. Ordnung in seine Dateien zu bekommen kann man (mühsam) lernen. Um ein Programm vielseitig zu nutzen, kann man Kurse besuchen. Aber installieren ...

Installieren? Kann ich nicht
Aber etwas zu installieren, eine E-Mail einzurichten, ein Virenschutzprogramm einzurichten, einen neuen Drucker anzuschließen oder sonst einen der vielen kleinen und großen Helfer, das macht mir heute noch Angst. Bei den allermeisten Versuche in dieser Richtung hat es auch nicht geklappt. Irgendwo wusste ich nicht weiter, irgendetwas habe ich immer nicht verstanden. Auch die Vorlage von Fachzeitschriften die das alles als superleicht beschrieben haben, ließen mich an irgendeiner Stelle im Stich. An meinem Rechner oder an einem meiner Programme war jedes Mal eine Kleinigkeit anders. Für einen Fachmann kein Problem, für mich als reiner User jedoch eine unüberwindbare Hürde.

Folgerungen
Was folgt daraus? Wer sich nicht für die Technik interessiert und dies Spezialgebiet zu lernen bereit ist, muss jemand an der Hand haben, der ihm in solchen Fällen beistehen kann. Wer mit seinen vorhandenen Programmen zufrieden ist und nie eine Veränderung plant, wird solche Hilfe seltener benötigen. Aber die Erfahrung zeigt, dass man die vorhandenen Möglichkeiten des Programms auch nutzen will und somit auch hierbei Hilfe braucht. Allerdings reicht dazu meist schon eine gleichgesinnte Interessengruppe, wo im Gespräch oder einer Vorführung solche Dinge behandelt und gezeigt werden.

Wie soll es weitergehen?
Warum haben viele Senioren Scheu vor dem Medium Computer? Weil sie sich - insbesondere zu Beginn - oft fachlichen Fragen gegenübergestellt sehen, die sie nicht beantworten können. Was folgt also daraus? Wir Senioren sollten dafür kämpfen, dass Computeranlagen - Rechner Bildschirm, Drucker, Scanner etc., etc. - und vor allem die Programme nutzerfreundlich auf den Markt gebracht werden. Es muss nicht sein, dass die Bedienung dieser Dinge Fachwissen voraussetzt. Wenn ich ein solches Gerät (be)nutze, mit einem Programm arbeite, dann will ich so geführt werden, dass ich nicht dauernd irgend welche fachlichen Fragen beantworten muss.
Schafft endlich den nutzerfreundlichen Computer!
Schafft endlich nutzerfreundliche Programme!