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LernCafe 21 vom 15. Dezember 2003: "Europäische Kulturen begegnen sich"
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
http://www.lerncafe.de

Europa live erleben

(Druckversion)


Birgit Hochmuth
E-Mail: mamayer-hochmuth@t-online.de

Einführung
Mit einem interkulturelle Test im Rahmen des Projektes "Europa live erleben", sowie dem E-mail-Suchspiel zum Thema "Europa" auf den Web-Seiten des Goetheinstituts trägt auch diese Institution zum interkulturellen Austausch in Europa bei.

Das Projekt
Auf der Web-Site des Goethe-Institutes unter www.goethe.de/gr/man/europa/ index gibt es unter dem Titel "Europa live erleben" eine interessante Recherche zur europäischen Integration. Schüler aus sechs europäischen Ländern, und zwar: Deutschland, Großbritannien, Belgien, Spanien, Italien und Finnland, trugen die Ergebnisse über die Lebensgewohnheiten ihrer Heimatländer zusammen. Über einen regen Emailaustausch in einem Zeitraum von nur fünf Wochen kamen sie zu teilweise verblüffenden Ergebnissen, wie etwa über die Wohnkultur, das Essen und Trinken, die Familienstrukturen oder das Umweltverhalten.

Haus oder Wohnung
Bekanntlich lebt fast jeder lieber in einem Haus als in einer Wohnung. Doch wer hätte gedacht, dass in England - wo die Menschen doch statistisch gesehen verhältnismäßig arm sind - 45,7 % der Einwohner in Doppelhaushälften bzw. Reihenhäusern wohnen? Oder dass es in Finnland weit aus mehr Saunas als Einfamilienhäuser gibt? Mit einer Anzahl von zwei Millionen übertreffen sie bei weitem die beliebten Einfamilienhäuser, von denen es 1996 im Land der Fjorde immerhin schon 963.000 gab.

Essen und Trinken
Die Essgewohnheiten haben sich in allen europäischen Ländern zugunsten von Fast-Food und Fertiggerichten verändert. Da lohnt der Blick auf die traditionellen Kochrezepte. Früher hatte man noch Zeit, das mit Sauerteig bereitete Roggenschrotbrot 16-24 Stunden lang für das westfälische Gericht aus Pumpernickel, Steinhäger und den heimischen Schinken zu backen. Doch die italienischen Spaghetti Carbonara stehen inzwischen auch in englischen, deutschen oder belgischen Kochbüchern. Auch der Espresso hat sich bereits europaweit eingebürgert; nicht jedoch das finnischen Weihnachtsgericht des Leberauflaufes.

Groß- oder Kleinfamilie
Dass drei Generationen unter einem Dach wohnen, ist in fast allen europäischen Ländern nicht mehr die übliche Familienform. Die Großfamilie wurde zugunsten der Kleinfamilie aufgegeben. In Spanien jedoch wohnen noch sehr häufig die Großeltern mit im Haus und nicht in den Altersheimen. Aber dies ist nicht nur die einzige Veränderung im Familienleben: Da die Erziehung toleranter und die Wohnungspreise sehr teuer geworden sind, bleiben die Kinder immer länger bei ihren Eltern wohnen. Hoffentlich zu deren Freude!

Umweltschutz
In jedem europäischen Land ist Umweltschutz ein Thema, welches groß geschrieben wird, obgleich die Umweltverschmutzung unterschiedliche Ausmaße angenommen hat. So ist in Spanien die Industrie- und Hafenstadt Tarragona Sorgenkind Nummer eins. Überdurchschnittlich hoch ist die Luftverschmutzung in England und Belgien. In Finnland haben die Menschen mit vielen Ölteppichen in der Ostsee zu kämpfen und in Deutschland wird mächtig am Atomausstieg gefeilt. Doch fast überall sind Appelle zu vernehmen, die mangelhafte Abfallwirtschaft weiter auszubauen.

Odyssee
Im interkulturellen E-mail-Suchspiel, das ebenfalls auf den Seiten des Goethe-Instituts unter www.goethe.de/dll/pro/odyssee/index.htm zu finden ist, ist der Name Programm: "Odyssee". In diesem Lernspiel geht des darum, andere Länder zu entdecken und sie verstehen zu verstehen. Also: Der Weg ist das Ziel! Wenn man nicht mehr weiß, was es mit Odysseus, dem Seefahrer aus der griechischen Antike, auf sich hat, muss man einfach nur die Inhaltsangabe anklicken.

Netzbeschmutzer
Das Email-Spiel "Odyssee" ist eigentlich für Schüler und Schulklassen konzipiert. Doch darüber hinaus ist diese Webseite auch gut für verblüffende Weisheiten. Wussten Sie z.B., dass der Begriff "Internet" als das "Zauberwort der Neunziger" gilt? Dies findet man im Lehrerheft beim Text "Vom Weltbürger zum Netzbürger". Da es mit dem Internetzugang öfters hapert, wird eine neue Übersetzung von www, also - world wide web - angeboten: "Warten, warten, warten". Unliebsame E-mail-Adressanten heißen "Netzbeschmutzer" und für die Internetsüchtigen gibt es die Bezeichnung "Netaholics".

Links
www.goethe.de/gr/man/europa/deindex.htm
www.goethe.de/dll/pro/odyssee/index.htm