AusdruckenLernCafe 23 vom 15. Februar 2004: "An der schönen blauen Donau. Die Welt der Flüsse."
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
http://www.lerncafe.deRadfahren am Fluss
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Erwin Hutterer
E-Mail: erwin.hutterer@zawiw.uni-ulm.de
Radeln am Fluss… - ein Genuss
Radeln an Bächen und Flüssen entlang ist für Radtourenanfänger wie für erfahrene Tourenradler gleichermaßen ein Genuss, egal ob allein, in der Gruppe, mit Kindern oder ohne. Dafür gibt es eine ganze Menge von Gründen: Die Strecken verfügen (zumeist, nicht immer!) über ein nur geringes Gefälle, dabei sind sie abwechslungsreich, nicht nur was Naturerlebnisse betrifft, sondern auch beim Landschaftswechsel (Siedlung, Kulturflächen, mehr oder weniger naturbelassene Flächen, ständig wechselnde Ausblicke). Die Radwege verlaufen fast immer getrennt vom Straßenverkehr und liegen - im Sommer nicht zu unterschätzen - meist im Schatten von Bäumen.
Persönliche Planung
Egal ob man eine Radtour bei einem kommerzieller Anbieter bucht oder individuell losradelt, vor dem Start sollte man sich selbst einige Fragen beantworten, um die Tour nicht zu einer "Tortour" werden zu lassen:
Wie lange soll/darf die Radreise insgesamt dauern? Soll die Strecke bergig oder eher flach sein? Wieviel Sonne will man bzw. verträgt man? Das gleiche mit Regen: Viele Brillenträger z.B. fahren äußerst ungern bei Regen Fahrrad, auch wenn die Regenschutzkleidung sonst in Ordnung ist. Wie steht es um die eigene Kondition? Gibt es ein persönliches Kilometerlimit pro Tag? Falls nicht, sollte man darüber nachdenken! Soll die Tour mit dem eigenen Fahrrad zurückgelegt werden oder ist dieses vielleicht nicht für das geplante Streckenprofil ausgelegt? Bevorzugt man Radfahren in der Gruppe oder lieber allein/zu zweit/in der Familie? Passt der eigene Lebensstil und damit die Übernachtungs- und Verpflegungsgewohnheiten zu den Reisebegleitern?
Planungshilfen
Wenn Sie sich einigermaßen darüber klar geworden sind, wie denn nun die von Ihnen geplante Tour angelegt sein könnte, gibt es in der Regel immer noch offene Fragen. Und hier kommt möglicherweise das Internet als Planungshilfe ins Spiel.Es gibt eine Fülle von kommerziellen Reiseanbietern und jede Menge "Ratgeber", die sich mit Radtouren beschäftigen. Die Suchmaschine "Google" zeigt z.B. für das Suchwort "Radreisen" ca. 200.000 Treffer an. Wie immer bei Suchergebnissen sind sehr viele Treffer keine wirkliche Hilfe, aber es gibt auch durchaus brauchbare Seiten, die zu einer echten Planungshilfe werden können.
Kommerzielle Veranstalter
Es gibt eine ganze Reihe von Veranstaltern, die auf Fahrradreisen spezialisiert sind. Wer eine Radtour machen will und diese "buchen" will, hat dafür sicher einen Hauptgrund: er möchte keine (unliebsamen) Überraschungen erleben, sich nicht um die Suche nach Unterkünften und andere zeitraubenden Ablenkungen kümmern müssen und vielleicht auch befreit von Gepäck reisen. Der Transport wird ihm in der Regel vom Veranstalter abgenommen.
Sagt einem ein bestimmtes Angebot zu, sollte man sich trotzdem den ausführlichen Katalog zusenden lassen, um das Kleingedruckte in Ruhe lesen zu können. Nutzen Sie die langen Winterabende, um in Ruhe und Muse für den Sommer zu planen - Langfristigkeit ist hier kein Fehler.
Datenbanken 1
Wenn Sie nicht auf Anhieb den Reiseanbieter Ihres Vertrauens kennen, können Ihnen vielleicht sogenannte Datenbanken helfen.
Auf der Webseite radreisen-online.de, die nach eigenen Angaben mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) zusammenarbeitet, sind z.B. 90 Veranstalter mit Angeboten rund um den Globus aufgelistet. So verbirgt sich hinter dem Link "Reiseziele" eine Suchmaske, die die jeweiligen Ergebnisse mit Nennung des jeweiligen Veranstalters und der Möglichkeit, nähere Informationen abzurufen, übersichtlich auflistet. Es überrascht angenehm, dass diese Webseite auf Banner und andere Werbemaßnahmen verzichtet und im Gesamteindruck überhaupt nicht überfrachtet wirkt, wie so viele Angebote im Netz, und das obwohl hinter der Seite selbst ein großer Radreise-Veranstalter verbirgt (siehe Link "Impressum").
Datenbanken 2
Ähnlich, als Datenbank aufgebaut, präsentiert sich die Seite fahrradreisen.de. Auf den ersten Blick verspricht die Seite eine größere Vielfalt bei den Suchmöglichkeiten (Links "Suche" und "Regionen"), als die eben vorgestellte Seite, aber letztlich landet man genauso bei einer Reise für ein bestimmtes Gebiet, egal von welcher Suche man ausgeht. Größeren Informationsgehalt bei konkreterem Planungsbedarf ergibt der Link "Radhotels", allerdings hat sich mir nicht erschlossen, warum die Unterkünfte, die mit einem Link zur eigenen Homepage versehen sind, mit vollständiger Adresse und Telefon-Nummer genannt sind, und bei den anderen nur Name und Ort genannt sind. Außerdem sind die Preisangaben mit Vorsicht zu genießen, möglicherweise bereits veraltet und es empfiehlt sich immer eine direkte Anfrage beim Hotel, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Die Angaben unter dem Link "Radwege" mögen für einen ersten Überblick genügen, aber in den Beschreibungen der Fremdenverkehrsverbände ist alles "wunderschön", "fantastisch" und überwältigend". Ich bin versucht zu sagen: "Vorsicht, Werbung!"
Foren
Eine der Stärken des Internet ist die bequeme Informationsbeschaffung. Bequem sagt nichts über den Wahrheitsgehalt einer Information aus, aber es schadet jedenfalls nicht, sich bei "unabhängigen" Quellen abzusichern. Deswegen sind Foren eine Einrichtung, die sich in den letzten Jahren sehr stark verbreitet hat. Es gibt vermutlich kein Thema, das nicht in Foren diskutiert werden kann. Also natürlich auch das Radreisen. Auch hier gibt es Unterschiede, z.B. in der Frequenz der Nutzung. Ich habe bei meinen Recherchen Foren gefunden, die außer dem Ersteintrag keine einzige Antwort darauf enthielten - und das seit mehreren Monaten und in einem Forum waren zum Zeitpunkt meiner Recherche 20 "User" (also Benutzer) parallel mit mir "online". Eine solch hohe Frequentierung setzt natürlich eine gute Gliederung voraus, damit das Forum funktioniert.
Was kann ein Forum leisten?
Ein Forum ist dann sinnvoll, wenn jemand eine Frage hat, auf die jemand anders kompetent antworten kann. So lassen sich über ein Forum sicher - vergleichbar mit Inseraten, nur nicht so teuer - Reisebegleiter finden. Foren dienen auch dem Erfahrungsaustausch: eine einfach Frage, ob die oder jene Strecke für Kinder geeignet, hohe Steigungen beinhaltet oder was auch immer, wird, im richtigen Forum gestellt, sicher sehr schnell beantwortet. Und nicht zuletzt sind Foren Marktplätze, auf denen Waren getauscht werden können. (Empfehlenswerte Foren siehe unten).
Reiseberichte
Es gibt viele neugierige Menschen, es gibt aber auch viele mitteilsame Menschen (ohne Wertung, versteht sich). Wenn diese beiden Menschenschläge ein gemeinsames Interesse vereint, ist das ein Glückstreffer. Auch hier bietet das Internet eine Lösung an: Man stellt einfach seine persönliche Mitteilungen ins Internet und hofft darauf, dass andere sie lesen. In unserem Fall geht es um Berichte von Fahrradreisen. Warum nicht in den Reifenspuren anderer fahren? Oder um Orte mit schlechten Erfahrungen dann einen großen Bogen fahren?
Lesen Sie doch einfach mal rein.
Foren:
www.bikefreaks.de
http://forum.webmart.de/wmforum.cfm?id=2126489
www.mtb13.de/messages/55.html
http://f2.parsimony.net/forum2155
Reiseberichte:
www.bikefreaks.de
www.biketheworld.ch.vu
www.peter-spiegel.de
www.primacom.net/fuenf.beyers/seiten/berichte.html
http://home.nexgo.de/jan.cramer
www.pasta.franken.de/radreise.htm
Viel Spass - und immer genügend Luft im Reifen wünscht Ihnen
Erwin Hutterer