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LernCafe 23 vom 15. Februar 2004: "An der schönen blauen Donau. Die Welt der Flüsse."
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
http://www.lerncafe.de

Generationenvertrag

(Druckversion)


Markus Marquard
E-Mail: markus.marquard@zawiw.uni-ulm.de

Lernprojekt
In den letzten vier Monaten diskutierten mehr als dreißig Schulklassen mit Seniorinnen und Senioren in einem virtuellen Klassenzimmer der DGB-Lernplattform Workshop Zukunft über Thesen für einen gemeinsamen Generationenvertrag. Zahlreiche Beiträge wurden verfasst und Lösungswege diskutiert. Die Schülerinnen und Schüler zogen eine sehr kritische Bilanz: "Der Generationenvertrag beruhe heute nicht mehr auf Gegenseitigkeit, die Lasten lägen vor allem bei jungen Menschen."

SeniorInnen
Eine Perspektive, die von vielen der beteiligten SeniorInnen so nicht geteilt wird. Einer der Senioren bringt das wie folgt auf den Punkt: "somit kann man sagen, dass meine Generation den Generationenvertrag erfüllt hat und ein Rentenanspruch gerechtfertigt ist. Man sollte auch nicht glauben, dass die Masse der Rentner großzügig versorgt wird".
Der Dialog zwischen Alt und Jung ist keineswegs so einfach, ein wirklicher Gedankenaustausch ist nur teilweise zustande gekommen. Die aktuelle Zuspitzung in der sozial- und gesundheitspolitischen Debatte, hat den zudem Dialog erschwert. Dennoch sind die meisten beteiligten SeniorInnen an einem Austausch zwischen Jung und Alt weiter sehr interessiert.

Veranstaltung
Rund 150 Schülerinnen und Schüler aus Nordrhein-Westfalen und Thüringen waren zum Abschluss des Projekts Ende Januar nach Berlin gekommen, um dem ehemaligen Bundesarbeitsminister und Ingrid Sehrbrock, DGB-Bundesvorstand ihre Projektergebnisse vorzustellen.
Dort verteidigte Norbert Blüm den bestehenden Generationenvertrag gegenüber den Schülerinnen und Schülern mit den Worten: "Gehen Sie den Rufen nach einem anderen Rentensystem nicht auf den Leim. Ich kenn kein besseres".

Ergebnis
Die Ergebnisse aus dem virtuellen Lernprojekt zum Thema Generationsvertrag zeigen, dass noch ein großer Gesprächsbedarf zwischen Alt und Jung besteht. Wichtig ist dabei, so DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock, dass mit diesem Internet-Projekt gezeigt wurde, "...dass keine Generation für sich alleine glücklich werden kann, sondern alle miteinander verbunden sind durch ein unsichtbares Band von Ansprüchen und Verpflichtungen".
Die Ergebnisse zu dem virtuellen Projekt findet man bei www.workshop-zukunft.de unter Dokumentation.
Begleitet wurde das Projekt nicht nur von der Redaktion Workshop-Zukunft, sondern auch von dem ZAWiW-Team von Gemeinsamlernen und dem Kompetenznetzwerk der Generationen. Mehr dazu bei www.alt-jung-netzwerk.de unter bundesweite Projekte.