AusdruckenLernCafe 25 vom 15. Juni 2004: "Der ältere Mensch als wirtschaftlicher und politischer Machtfaktor"
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
http://www.lerncafe.deProjektgruppe Lerncafe 25
Die erste Projektgruppe stellt sich vor
(Druckversion)
Hildegard Neufeld, Renate Bowen, Renate Wiese, Roland Huber, Jos van Engelen, Clemens Thelen
Einführung
Die Autoren dieser LernCafè-Ausgabe sind ältere Menschen, die sich nach ihrem Berufsleben für neue Aufgaben engagieren. Ihre Sporen müssen sie sich noch verdienen, aber sie sind schon auf dem Weg, sich in einem anspruchsvollen Medienbereich als künftige Senior-Online-RedakteurIn zu behaupten. Lernen wollen und können sie dies in einem Modellprojekt („Qualifizierung zu Senior-Online-RedakteurInnen“) des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Ulm, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Die AutorInnen
Die sechs AutorInnen der 25. LernCafè-Ausgabe haben sich bei der Themenfindung kennen gelernt und seitdem regelmäßig miteinander kommuniziert. Da sie an unterschiedlichen Orten der Bundesrepublik (ein Teilnehmer lebt in Holland) wohnen, erfolgten alle notwendigen Schritte, wie Aufgabenverteilung, Absprachen und Rückfragen über das Netz. Mit Hilfe von Mailinglisten, Forum und Chat wurden Recherche-Ergebnisse, Beurteilungen und Meinungen ausgetauscht, aber auch gegenseitige Hilfe und (mentale) Unterstützung praktiziert. Etwa zur Halbzeit fand ein reales Treffen, eine Redaktionskonferenz statt. Es diente der Bestandsaufnahme, dem Erfahrungsaustausch, Strategien und Perspektiven, aber auch der Ermutigung.
Das Thema
Die über 50 jährigen werden immer mehr. Diese unsere Altersgruppe wird in zunehmendem Maße "Einfluss" ausüben. Provokativ: Machteinfluss haben!, auf Politik und Wirtschaft. "Macht" bisher: zu wenig, "Macht" zukünftig: mehr. Dies ist das Anliegen der Gruppe, dass den Älteren bewusst wird, dass man Einfluss nehmen kann und sollte, an vielerlei Stellen, und Mut haben sollte, mitzumachen. Und zwar mit allen legalen Mitteln. Ältere ins Parlament: warum nicht? Ältere ins Visier der Unternehmer: warum nicht?
Ältere in den Blickpunkt der Verbraucher: warum nicht? Das Thema betrifft aber letztlich das Leben aller, der Alten wie der Jungen.
Die Arbeit
Klar war allen, dass es fast ausschließlich eine Zusammenarbeit über das Netz werden würde, also kaum reale Treffen stattfinden würden. Zunächst ging es um die Recherche zum Thema, jede/-r für sich. Recherchieren bedeutet: Wege suchen, Ziele ansteuern, Ergebnisse auswerten. Das Problem: nicht aufgeben, richtig selektieren und beurteilen. Die Organisation der Recherche - jeder mit eigenen Tricks. Je länger umso umfangreicher unser Material. Selbsterstellte Hilfsmittel halfen, das Gesuchte zu katalogisieren und wiederzufinden, vor allem, wenn Texte dann mehrfach hin- und hergingen. Der nächste große Arbeitsschritt musste nach der gemeinsamen Auswahl der Rechercheergebnisse das Texten sein, das Artikelschreiben.
Not
Für viele von uns hieß das Ende der Recherche: endlich! Der Umgang mit dieser Unendlichkeit des Informationen-Meeres, so der Tenor der Gruppe - noch intensiver üben! Die Recherche frisst gefährlich viel Zeit und man kann leicht süchtig werden und das eigene Nachdenken vernachlässigen. Vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen! Vielleicht sollte man es machen wie mit dem Wein: jeden Tag zum Essen ein Achtele, und aufpassen, daß es keine Infosucht wird.
Austausch
Maß aller Dinge, um dann irgendwann eine eigene Lerncafe-Ausgabe auf die Beine zu stellen, musste, wie schon gesagt, der Austausch der Gruppe untereinander werden. Wie das schaffen? Der Austausch untereinander gelang, weil wir alle Interesse an dieser Thematik hatten ("im gleichen Boot"), angestoßen durch das SOR-Projekt des ZAWIW: - real -virtuell - im Forum - per E-Mail-Liste - im Chat. Alles zu seinen Teilen, zu seiner Zeit. Zu Beginn half die Startphase "real". Das Nachlesen älterer LC-Ausgaben. Die Gespräche mit Bekannten. Die Hilfestellungen des ZAWIW-Teams. Die Mailingliste ging schnell, um alle dran zu haben und schnelle Absprachen zutreffen, eigentlich unserer zweckmäßigstes Mittel. Und per Brief, wenn einmal die Technik total versagte....
Der Chat
Der Chat mit bestimmten Themen, vor allen Dingen organisiert; wöchentlich 1x zu fester Zeit, prima. Protokoll an alle, auch damit die, die nicht teilnehmen konnten informiert waren. Der Anfang war wie fast immer: die anfängliche Unsicherheit, das Durcheinandersprechen, die Disziplin einfordern, damit jeder dran kommt, die Vorgabe von Themen (1 Tag vorher), die Leaderfunktion eines Gruppenmitgliedes. Das alles hat zum Erfolg beigetragen. Er hat geholfen, für manchen wider Erwarten, und für alle hat er erstaunlicherweise gefehlt, als er einmal aus technischen Gründen ausfiel. Der Dialog informiert, ermutigt und bringt auch Sicherheit. Wir haben nun den Eindruck, dass wir schon recht gute Chatter sind.
Das Ziel
Nun ist der Zeitpunkt gekommen, da die Senior-Autorinnen sich dem Urteil der LernCafè-LeserInnen stellen. Wir haben geübt, gelernt, ausprobiert und Anleitungen bekommen. Wir haben neue, journalistische Erfahrungen gemacht und uns in der Teamarbeit erprobt mit Menschen, die wir vorher nicht kannten. Oft war es Mühe und sollte dennoch Freiwilligenarbeit und Spaß an der Sache sein. Da kann auch der Frust nicht ausbleiben. Aber am Ende, am Ziel ist nun unsere erste selbstgemachte Lerncafe-Ausgabe fertig.
Über und eine Resonanz würden sie sich freuen - auch als Hilfe auf ihrem weiteren Weg zum erstrebten Ziel. Die künftigen Senior-Online-RedakteurInnen sind guten Mutes, denn sie wissen: Ältere Menschen sind lernfähig und sie bleiben es bis ins hohe Alter - und es ist noch viel zu tun.
Links
Modellprojekt „Qualifizierung zu Senior-Online-RedakteurInnen“
www.senioren-redaktion.de