Ausdrucken

LernCafe 27 vom 15. November 2004: "Computerwissen - alltagstauglich"
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
http://www.lerncafe.de

Demographischer Wandel

(Druckversion)


Ralph Schneider
E-Mail: ralph.schneider@zawiw.uni-ulm.de

Enquêtekommission
Der demographische Wandel ist dem Landtag von Baden-Württemberg Anlass gewesen, im Frühjahr 2004 eine Enquête-Kommission einzusetzen. Deren Ziel ist es, bis Mitte nächsten Jahres Handlungsempfehlungen für die Landespolitik zu erarbeiten, um den neuen Herausforderungen zu begegnen. Derzeit findet eine Reihe öffentlicher Anhörungen statt. Begonnen hat diese am 18. Oktober 2004 mit dem Thema "Bildung, Wissenschaft und Forschung", weitere Felder wie beispielsweise Gesundheit/Soziales, Arbeitsmarkt, Gesellschaft folgen dieser Tage.

Anhörung
Zum Termin Mitte Oktober waren ReferentInnen verschiedener gesellschaftlicher Interessengruppen sowie von Institutionen der Bildung und Forschung in den Plenarsaal eingeladen. Mit ihren Redebeiträgen stellte sich heraus, dass der demographische Wandel in sehr unterschiedlichen Handlungsfeldern zum Tragen kommt. Vielfach wurde die Förderung von Kindereinrichtungen ("nicht nur betreuen, sondern bilden") gefordert. Oft wurde auch die Zuwanderung und daraus resultierende notwendige Integrationsmaßnahmen erwähnt. Ein weiterer Aspekt: Das Lernen an sich soll gelernt werden. Immer wieder wurde dabei das skandinavische Modell genannt, demzufolge jeder wichtig ist und niemand fallen gelassen werden darf. Die Wirtschaft forderte darüber hinaus besser ausgebildete junge Menschen beim Eintritt ins Berufsleben.

Lebenslang Lernen
Die Idee des Lebenslangen Lernens gilt es durch intergenerationelle Ansätze auszubauen. Seniorexperten sollen dabei für die Jugend zur Verfügung stehen. Umgekehrt soll aber auch die Jugend den Älteren hilfreich zur Seite stehen. Dieses gemeinsame Lernen könnte den Worten Prof. Dohmens folgend zum Beispiel im Unterricht von statten gehen, wenn SeniorInnen mit bei Exkursionen dabei sind. Außerdem ist das Augenmerk auf die Entwicklung von Kompetenzen für alle Lebensalter zu richten. Das Lernen müsse als existenzielle Lebensfunktion populärer werden. Eine Bildungspolitik, die sich nur auf schulisches Lernen konzentriert, ist überholt. Bildungsportale und Lernpartnerschaften sind dagegen angesagt. Bezüglich guter Angebote, speziell für das Dritte Lebensalter, nannte die Geschäftsführerin des Landesseniorenrats, Frau Faigle, das ZAWiW an erster Stelle.

Link
Landtag von Baden-Württemberg: Enquête-Kommission "Demographischer Wandel - Herausforderung an die Landespolitik":
www.landtag-bw.de/Gremien/mitglieder.asp?aus=29