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LernCafe 27 vom 15. November 2004: "Computerwissen - alltagstauglich"
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
http://www.lerncafe.de

Forum für Senioren

(Druckversion)


Ursula Brunstein
E-Mail: Vide-CA@t-online.de

Mechthild Trilling-Piest
E-Mail: m.trilling-piest@web.de

Einführung
Ursula und Mechthild sind Mitglieder des Forums für Senioren, einer Plattform im Internet. Nach einer gewissen Zeit des virtuellen Kontakts entsteht oft der Wunsch nach realen Treffen. In Ostwestfalen-Lippe ist hierdurch regelmäßiges monatliches Treffen entstanden. Sie berichten jeweils aus persönlicher Sicht von ihren Erfahrungen mit virtuellen und realen Treffen.

Angeklickt
Ursula: Es war im März dieses Jahres, als ich bei meinen regelmäßigen Streifzügen durch das Internet den folgenden Werbetext fand:
"Das Forum für Senioren ist das Portal für aktive Menschen mit Lebenserfahrung. Hier bietet sich eine neue Erlebniswelt für Menschen ab 50. Mit spezifischen redaktionellen Inhalten, Einkaufsmöglichkeiten, Foren, Chat-Räumen und vielen weiteren Servicediensten bildet es das umfassende Portal für Lebenskenner.
Natürlich weiß eine Frau mit Erfahrung, dass auch virtuelles Papier geduldig ist, aber wie weitere Recherchen ergaben, schien das Forum für Senioren eine gute Adresse zu sein, denn es wurde von mehreren PC-Zeitschriften mit "sehr gut" ausgezeichnet. Die Anmeldung war also schnell geschrieben ...

Eingeloggt
Ursula:"Sie haben Post", signalisiert ein blinkendes Icon, ein Mausklick leitet mich in meine private Mailbox mit wegweisenden Informationen der Forumsredaktion. Ein weiterer Klick zeigt, wer im Forum anwesend ist, weitere Symbole hinter viel versprechenden Namen führen zu den entsprechenden Visitenkarten. Und wer hier fündig wird, kann die Hoffnungsträger in sein Adressbuch übertragen, was natürlich sehr praktisch ist, denn auch dort ist jederzeit zu erfahren, welche dieser Auserwählten sich hier und jetzt im Forum befinden.
Auch die weiteren Seiten des Forums sind sehr übersichtlich gestaltet und führen zu einem vielseitigen Angebot wie Kontaktbörse, Magazin, Wohnen im Alter und Schreibstube, aber das Herz dieser Adresse schlägt in den verschiedenen Foren.

Treffpunkte
Ursula: Die verschiedenen Chaträume habe ich zunächst links liegen gelassen und in den Allgemeinen Foren geblättert. Das Themenangebot ist breit gestreut, es herrscht ein freundlicher Umgangston, obwohl manchmal auch die Fetzen fliegen.
Nachdenkenswertes findet sich unter dem Stichwort "Philosophisches", wer sein verrostetes Englisch aufpolieren möchte, kann ebenfalls mit motivierender Gesellschaft rechnen. Wer über das "rein virtuelle" hinausgehen möchte, der informiert sich unter dem Stichwort "Mitgliedertreffen". In Ostwestfalen wird von Mechthild zum Gütersloher Stammtisch eingeladen, der regelmäßig am dritten Mittwoch eines jeden Monats in der urigen Gastwirtschaft Zur Linde stattfindet.

Stammtisch Gütersloh
Ursula: Der Einladung folgend treffe ich an einem sonnigen Mittwochnachmittag zusammen mit einem Dutzend gut gelaunter Senioren im Alter von 55 - 89 im Gasthof Zur Linde ein und werde problemlos in die Runde integriert. Das einigende Band ist ganz offensichtlich die späte Liebe zum Computer, die bekannterweise nicht immer unproblematisch ist. Ein Erfahrungsaustausch bei Kaffee und Kuchen kann da zwar einiges klären, dennoch liegt es auf der Hand, dass manches und vieles einfacher wäre, wenn man die guten Tipps auf der Stelle am PC ausprobieren könnte. Dieser vielfach geäußerte Wunsch wurde von Mechthild aufgegriffen, die versprach, sich auf die Suche nach einem geeigneten Ort zu machen.

PC-Verabredung
Mechthild: Ich erkundigte mich in Haus Neuland und wurde fündig. Beim nächsten Stammtisch erzählte ich von den Möglichkeiten: Haus Neuland ist eine vielseitige Bildungsstätte am Fuße des Teutoburger Waldes. Man kann in gepflegten Zimmern übernachten und findet Tagungsräume aller Art. So auch einen Raum mit 9 Computern.Obwohl ich nicht die Einzige bin, die sich am Computer einigermaßen auskennt, hatte ich, ehe ich mich versah, die Organisation übernommen. Da wurden Übernachtungen verabredet, Tagesgäste eingetragen und Termine abgesprochen. Das ließ sich leicht per Mailing-Liste erledigen. Dann wurden Zimmer und Computerraum in Haus Neuland gebucht.

Vorbereitung
Mechthild: Zuerst erstellte ich Wunschlisten der TeilnehmerInnen. Nicht alle Wünsche konnten erfüllt werden. Technische Ausstattung und Zeitrahmen setzten die Grenzen. Da sich einige Teilnehmer kürzlich eine Digitalkamera angeschafft hatten, waren die Grundzüge der Bildbearbeitung der am häufigsten geäußerte Wunsch. Im Teilnehmerkreis werden vier verschiedene Programme dafür benutzt. Für drei dieser Programme erstellte ich eine kleine Anleitung für die wichtigsten Techniken. (zum Erstellen von Ausschnitten, Größenveränderung, Korrigieren kleiner Fotofehler usw.) Außerdem stellte ich einen Katalog mit ungefähr sechzig sehr einfachen Fragen und Übungen zusammen. Eine Handbibliothek aus den umliegenden Bibliotheken und meinem eigenen Fundus ergänzte die Materialien. Dieter, der nebenberuflich mit PCs arbeitet, wird am geöffneten Rechner über Hardware informieren.

Wissensaustausch
Mechthild: Zwei Stunden vor der verabredeten Zeit treffe ich am Ort des Geschehens ein, um für jeden den Computer mit den persönlich notwendigen Programmen und den Übungsdateien zu versehen. Ein Kärtchen mit dem Namen des Teilnehmers kommt auf jeden Platz.
Nach der üblichen fröhlichen Begrüßung einigt sich die Gruppe darauf, mit dem Fragen-Katalog zu beginnen. Bald herrscht im Raum konzentrierte Aufmerksamkeit und unter verwundertem Gebrummel erscheint so manches Fragezeichen auf der Liste. Die ersten Signal-Karten werden von grün nach rot gedreht - das Zeichen für: "Ich hätte gerne Hilfe". Als Essenzeit ist, sind alle überrascht. Am Sonntagmittag fragen wir uns, wo die Zeit blieb.

Meinungen
Mechthild: So unterschiedlich das Alter der Teilnehmer und Teilnehmerinnen zwischen 55 und 89 Jahren ist, so unterschiedlich sind die Meinungen zum Übungswochenende. Die einen hätten gern noch einen Tag dran gehängt, wieder andere waren der Meinung, dass die Arbeit unter Windows 98 in gewisser Weise ein Rückschritt war. Ursula wollte es wie immer ganz genau wissen und hat Gisela und Klaus, persönlich angesprochen.

Rückblick
Mechthild: Ich denke, dass die meisten Teilnehmer zahlreiche Erfahrungen sammeln konnten. Obwohl Haus Neuland weitgehend behindertengerecht ist, ist der Computerraum nur über Treppen zu erreichen. Das ist ein großer Nachteil. Trotzdem kann ich mir ein weiteres Wochenende zur Arbeit am Computer gut vorstellen. Ich fände es auch schön, regelmäßig einen Raum mit Computern für 4-5 Stunden, vielleicht für eine kleinere Gruppe, nutzen zu können. Das wäre sicher noch effizienter.
Ich bin ganz sicher, dass es in Zukunft weitere Termine zum Wissensaustausch am PC für die Forums-Mitglieder des Gütersloher Stammtisches geben wird.

Kontakte und Links
www.forum-fuer-senioren.de
www.haus-neuland.de