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LernCafe 32 vom 15. Oktober 2005: "Winter - Impressionen - Visionen - Illusionen"
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
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Tiere im Winter

(Druckversion)


Hildegard Keller
E-Mail: kellerhilde@t-online.de

Bereicherung
"...Mensch und Tier sind ein Teil der Schöpfung. Und wo der Mensch die Geduld und Aufmerksamkeit aufbringt, sich eingehend mit dem Tier zu befassen, kann - trotz fehlender gemeinsamer Sprache - eine Gemeinschaft entstehen, ohne die der Mensch um ein vieles ärmer wäre." ("Aus dem Leben der Tiere" Das Beste aus Reader's Digest AG).
Im Winter ergeht es den Tieren wie den Menschen: Ihr Leben wird durch zahlreiche Widrigkeiten erschwert. Die Natur hat Tiere allerdings so ausgestattet, dass sie den Härten dieser Jahreszeit auf verschiedenste Weise trotzen können. Wir unterscheiden drei Arten der Überwinterung:
- Tiere, die einen Winterschlaf halten
- Tiere, die Winterruhe halten
- Tiere, die in Winterstarre fallen.

Winterschläfer
Tiere, die bei uns überwintern, haben spezielle Überwinterungsmöglichkeiten. Sie futtern sich während des Herbstes eine Fettschicht an. So sind sie mit einer Energiereserve versorgt. Bereits im Herbst suchen sie Orte auf, in denen sie vor der Kälte geschützt sind. Baumstämme, Erdhöhlen und dergleichen polstern sie mit Blättern, Haaren, Heu und anderen Materialien aus. Dieses Winterquartier beziehen dann meist mehrere Tiere. Die Körperfunktionen schalten auf "Sparflamme", den sogenannten Torpor. Dabei sinkt die Körpertemperatur von 37° auf bis zu 7° ab, der Herzschlag verlangsamt sich von 100 Schlägen pro Minute auf nur noch 2 - 3 Schläge pro Minute. Während der Zeit des Schlafes wird keine Nahrung aufgenommen. Die Dauer des Winterschlafes ist bei den einzelnen Tierarten verschieden.
Winterschläfer:
- Igel,
- Fledermaus,
- Murmeltier,
- Hamster,
- Siebenschläfer.

Winterruhe
Die Winterruhe unterscheidet sich vom Winterschlaf. Bei der Winterruhe sinkt die Körpertemperatur nicht so stark ab wie beim Winterschlaf. Die Tiere wachen häufig auf und ändern auch ihre Schlafposition. Dachse, Eichhörnchen, Waschbären und Braunbären gehören zu den Tieren, die Winterruhe halten. Das Eichhörnchen legt sich eine "Vorratskammer" an. Bären kommen ohne Nahrung aus und verlieren trotzdem nichts an Körpergewicht. Ein körpereigenes Hormon ist die Ursache.

Winterstarre bei Tieren
Sogenannte wechselwarme Tiere, zu denen Frösche, Schlangen, Salamander gehören fallen in eine Winter- oder Kältestarre. Sie werden tatsächlich "starr vor Kälte". Alle Lebensvorgänge werden dabei fast auf Null zurückgefahren. Überstehen können sie diesen Starrezustand allerdings nur, wenn die Körperflüssigkeit nicht gefriert. Ist dies der Fall sterben sie den Kältetod. Manche dieser Tierarten graben sich bis zu zwei Meter in die Erde und sind somit vor dem Kältetod bewahrt.Bei den Fröschen wird im Winter nicht gequakt. Sie vergraben sich im Schlamm auf dem Grunde des Weihers. Dort sind sie im 4 Grad warmen Wasser vor dem Erfrieren geschützt. Sobald im Frühjahr die wärmenden Sonnenstrahlen ins Land kommen, erwachen die Tiere aus ihrer Starre.

Schutz
Unsere gefiederten Freunde, die im Herbst nicht den Flug nach Süden antreten, sind durch ein dichteres Gefieder im Winter vor der Kälte geschützt. Dies gilt in ganz besonderem Maße für die Pinguine. Ihr Gefieder dient ausschließlich der Erhaltung der Körperwärme. Die Federn bedecken gleichmäßig den ganzen Körper und sind zudem so kurz und fein, dass sie eine wasserdichte Körperhülle abgeben.Rehe, Hasen und weiteren Wildtieren unserer Wälder wächst das sogenannte Winterfell. Es bewahrt sie vor dem Erfrieren. Ihr Futter suchen sie unter dem Schnee. Emsig scharren sie dort nach Grasresten, Moos und Wurzeln.

Menschliche Hilfe
Dauert die Kälte zu lange und bleibt der Schnee zu lange liegen, füttern die Menschen an Futterkrippen im Wald mit Kastanien, Heu, Mais, Stroh. Die Förster vor allem betreuen diese Futterplätze. Damit schützen sie auch die Bäume; denn die Tiere würden sonst Triebe, Rinden und Knospen fressen. Für die Vögel, die uns im Winter treu bleiben stellen die Menschen Vogelfutter-Häuschen und richten andere Futterplätze her.

Literatur
Das große Reader's Tierbuch (Verlag Das Beste GmbH Stuttgart 1965)Wunder der Schöpfung (Verlag Das Beste Stuttgart)1000 Fragen an die Natur (Verlag Das Beste GmbH Stuttgart 198, ISBN 3 87070 231 1)
Der Winter der Tiere (von Arno Surmanski Verlag Ulstein, ISBN 354825974X)
Aus dem Leben der Tiere (Verlag Das Beste Reader's Digest AG, ISBN 3 7166 0034 2)

Links
Auf den unten angegebenen Webseiten finden Sie nicht nur weitere Informationen zum Thema sondern auch eine ganze Reihe von Fotos, die wir aus urheberrechtlichen Gründen hier nicht veröffentlichen können.
www.kidsnet.at/Sachunterricht/tiereimwinter.htm
www.aulehla-live.de/html/winterschlaf.html
www.uni-schule.de/2001/USS/Fledert.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Winterruhe
GNU-Lizenz für die von Wikipedia übernommenen Fotos:
http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:
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