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LernCafe 32 vom 15. Oktober 2005: "Winter - Impressionen - Visionen - Illusionen"
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
http://www.lerncafe.de

Überleben im Winter

(Druckversion)


Clemens Thelen
E-Mail: clemens.thelen@t-online.de

Vorwort
Hier handelt sich um ein Webangebot, welches eigentlich für Schüler der Sekundärstufe II vor einigen Jahren im Rahmen des Projektes "Schulen ans Netz" von der Uni Düsseldorf entstanden ist. So ist es für Lehramtskandidaten aufgebaut, die aus dem Bereich Biologie, Erdkunde und Geologie unterrichten sollen. Die Schüler erfahren vieles - auch natürlich wir Senioren - in den Kategorien Erde, Mensch, Tiere, Pflanzen und Daten & Fakten in sehr anschaulicher, einfacher Art zum Thema "Überleben im Winter" dargestellt. Ich halte diese Seite als Information rund um das Thema "Winter" für empfehlenswert.

Die Idee
Interneteinsatz im Unterricht ist nach Angaben von Fachleuten zwar heutzutage gefragt, aber thematisch gut aufbereitete, schulrelevante und sachlich korrekte Beiträge seien im Internet immer noch rar. Diese dann auch noch zu finden und zusammenzustellen, und zwar so, dass der Schüler oder die Schülerin sich nicht in den Weiten verliert, sei ein weiteres Problem, mit dem der oder die medienfreundliche Pädagoge(in) konfrontiert würde. Die Seiten des Winterprojekts eröffnen die Möglichkeit, fächerübergreifende Inhalte - hier zum Thema Winter/ Überwinterung - auf den eigenen Bildschirm zu holen und gleichzeitig ausgesuchte internationale Internetseiten zu den einzelnen Fragestellungen einzusehen.

Schulen ans Netz
Die Ausschreibung des Vereins "Schulen ans Netz" kam für die hier beschriebene Projektgruppe "gerade zum richtigen Zeitpunkt". Es sollten Assoziationsfelder aus verschiedenen Fächern zum Thema Winter verknüpft werden. In der Biologie geht es um Mechanismen zur Überwinterung von Pflanzen, Tieren und Menschen in verschiedenen geografischen Breiten. In der Geografie geht es z. B. um den Begriff Jahreszeiten und um den Sonnenstand zur Erde. In der Physik sind Eigenschaften von Schnee und Eis, die Begriffe Wärmeleitung und Isolierung wichtig. Im Rahmen des Projekts, an dem mehrere Studierende des Lehramts der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf beteiligt waren, sollen Recherchen im Internet zu diesen Themen durchgeführt und Kontakte aufgenommen werden zu Schulen anderer Regionen (Erdteile) um sich nach den dortigen Verhältnissen (zwei extreme Beispiele: Zugvögel, Isolierung von Häusern) zu erkundigen.

Ziel
Ziel des Projektes ist es, Internetseiten zu den genannten Themen zu erstellen, die einerseits die in der Arbeitsphase erzielten Ergebnisse enthalten, andererseits modularen Charakter besitzen und von Lehrern und Schülern weiter ausgebaut werden können.

Das Wasser
Einzelne Wassermoleküle bestehen aus 3 Teilchen: Einem Sauerstoffteilchen und zwei Wasserstoffteilchen. Die Sauerstoffteilchen sind teilweise negativ geladen und die Wasserstoffteilchen positiv. Insgesamt ist ein Wasserteilchen aber neutral. Die negativ geladenen Enden ziehen die positiv geladenen, so dass alle Teilchen aneinanderhängen.
Auch eine Schneeflocke ist ein Eiskristall mit sechseckigem Querschnitt. Wegen der weitmaschigen Struktur mit großen Hohlräumen besitzt Eis eine geringere Dichte als flüssiges Wasser und schwimmt oben (Eisberg).

Wärmespeicher
Der Mensch liebt die Wärme. Laborversuche haben gezeigt, dass er sich unbekleidet und in Ruhe am wohlsten fühlt bei Temperaturen von 28 Grad Celsius und trockener Luft. Wasser muss eine Temperatur von 36 Grad haben, damit ein Bad als angenehm empfunden wird. Auf 36 Grad sind nämlich die Temperaturrezeptoren der menschliche Haut geeicht. Alles was darunter liegt, wird als unangenehm wahrgenommen. Eine unbekleidete, bewegungslose Person beginnt schon bei 20 Grad Raumtemperatur zu frieren, bei 5 Grad kühlt das Gehirn aus und nach einigen Stunden fällt man in Bewusstlosigkeit.

Inuit
Trotzdem leben Menschen im ewigen Eis Bewohner des hohen Nordens, der Arktis, sind die Inuit.Sie leben ohne große Probleme in der Arktis. Ihre gedrungene und kompakte Körpergestalt ist für ein Leben in der Kälte gut geeignet. Die Männer sind im Durchschnitt 162 cm groß, die Frauen etwas kleiner.
Die Häuser der Inuits sind Iglus. Sie verwenden Schnee als Baustoff. Schnee leitet die Wärme schlecht und isoliert daher gut. Warme Luft steigt nach oben; darum wird der kleine Eingang tiefer gelegt als die eigentliche Wohnebene. Nur mit ihrer eigenen Körperwärme und Öllampen gelingt es den Inuit im Inneren des Iglus eine Temperatur von 15 Grad Celsius zu erreichen.

Isolierung
In wärmeren Gebieten der Erde hat sich ein ähnlicher Baustil bewährt: Der traditionelle Hogan der Navaho-Indianer aus dem Südwesten der USA hat auch eine sehr kleine Eingangsöffnung, wie ein Iglu, und keine Fenster. Statt Schnee benutzen die Navaho Lehm um den kuppelförmigen Bau zu errichtet. Lehm als Baumaterial ist in diesen Breitengraden beinahe genauso häufig wie Schnee bei den Inuit. Auch Lehm (vergleichbar mit Erde) leitet Wärme nicht gut. Am Tage braucht die Sonnenwärme stundenlang, um den Hogan richtig aufzuheizen und in der Nacht kühlt er nur langsam wieder ab.

Fragestellungen u.a.
Haben Pinguine kalte Füße?
Wie kommt der Eisbär mit der Kälte klar?
Zugvögel - wohin?
Wie schützen Knospen sich vor Kälte?
dabei: Knospen- Memory
Was machen Polsterpflanzen anders?
Wie bewältigen Schopfbäume Frost durch Isolation?
Im Winter wird nicht gequakt - warum?

Das Projekt
Das Projekt der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und des Studienseminars für das Lehramt für die Sekundarstufe II Mönchengladbach bestand aus vier Lehramt-Studenten der Heinrich-Heine-Universität, 2 Studienreferendaren des Studienseminars Mönchengladbach, einem Fachleiter und altgedienten Studienrat (Biologie/Chemie) - Dr. Horst Bickel - mit vielen jungen Ideen und einer Professorin der Botanik mit Multimedia-Ausbildung - Prof. Dr. Susanne Bickel-Sandkötter.

Unsere Meinung
"Wir - die Projektteilnehmer - halten es für wichtig, dass man, als zukünftiger Lehrer, mit dem Computer und besonders mit dem Internet umgehen kann, um wenigstens einigermaßen auf dem Stand seiner eigenen Schüler zu sein. Daher war dieses Projekt eine ideale Möglichkeit, in dieser Richtung viel dazu zu lernen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht auch einmal etwas wirklich Produktives mit dem Computer zu machen, neben den sonst üblichen Spielereien."

Link
Wer sich das Ergebnis des Projektes anschauen möchte, hier der Link:
http://uni-schule.san-ev.de/space/AG_Bickel