AusdruckenLernCafe 32 vom 15. Oktober 2005: "Winter - Impressionen - Visionen - Illusionen"
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
http://www.lerncafe.deWinterhilfswerk
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Dr. Erna Subklew
E-Mail: e.subklew@gmx.de
Winterhilfswerk
Man muss schon alt sein, um dieses Wort noch zu kennen und noch ein bisschen älter, um zu wissen, was es bedeutet.
Das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes, kurz WHW genannt, wurde am 13.09.33 als Stiftung gegründet. Es sollte den Armen zu gute kommen und die staatliche Fürsorge entlasten. Bei den damaligen vielen Arbeitslosen brachte es schnell sichtbare Erfolge. Später wurde das gesammelte Geld auch bei Kriegsschäden eingesetzt. Das WHW war dem Ministerium für Volksaufklärung unterstellt und wurde von der NS Volkswohlfahrt betreut.
Durchführung
Jeden Monat gab es einen Eintopf-Sonntag, d.h. jede Familie sollte auf den Sonntagsbraten verzichten und Eintopf essen. Der geldliche Unterschied sollte für das WHW gestiftet werden. Angehörige der NSV gingen also am Freitag vor diesem Eintopf-Sonntag in jeden Haushalt und holten diesen Unterschied ab. Zwar kontrollierte in der Regel niemand, ob man auch Eintop kochte, aber das Geld dafür, bekam man garantiert. Daneben wurden viele Straßensammlungen durchgeführt. Wer etwas spendete, bekam dafür ein Abzeichen, jeden Monat ein anderes. Das man auch brav ansteckte, um nicht noch einmal spenden zu müssen. Wenn die Abzeichen nicht gerade politisch geprägt waren, waren es Blumen, Sträußchen usw. So weit ich mich erinnern kann, wurden viele der Abzeichen in Thüringen in der Heimindustrie hergestellt. Natürlich konnte man auch über die Sammlungen hinaus etwas spenden, ob es viele taten, weiß ich nicht.
Ertrag
Nachdem die Sammlung des ersten WHW den Betrag von 320 Millionen Reichsmark erbracht hatte, wurden jedes Jahr im Winter Sammlungen durchgeführt. 1937 wurden 358,5 Millionen Reichsmark gespendet und die Beträge stiegen ständig.
Nach wikipedia waren die Winterhilfssammlungen außer für die Sozialpolitik auch für die Finanzpolitik von Bedeutung. Die ständige Sammeltätigkeit diente zur Geldabschöpfung und so konnte, vor allem dann im Krieg, das Geld nicht preistreibend auf den Warenmärkten sein. Gleichzeitig wurde, wie schon erwähnt, die örtliche Heimindustrie gestützt, die ihre klassischen Produkte nicht mehr herstellen konnte.
Links
Unter den vielen Möglichkeiten sich im Internet zum Thema zu informieren sei hier nur verwiesen auf das virtuelle Museum des Deutschen historischen Museums "lemo".
www.dhm.de/lemo/home.html