AusdruckenLernCafe 33 vom 1. März 2006: "Globalisierung"
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
http://www.lerncafe.deBrauchen wir ökonomische Ideale?
Sozialstaatsidee contra Globalisierung
(Druckversion)
Clemens Thelen
E-Mail: clemens.thelen@t-online.de
Einführung
"Brauchen wir ökonomische Ideale?" - war der Titel eines Vortrages von Prof. Dr. J. Voeller, welchen er im Rahmen einer Akademiewoche in Ulm vor Seniorenstudierenden gehalten hat. Als Teilnehmer dieser Veranstaltung und zugleich Gasthörer seiner Vorlesung "Spezialfragen der Globalisierung", hatte ich großes Interesse, mich dieser Thematik erneut zu nähern. Ich schlug Prof. Voeller vor, ein Interview zu führen. Er stimmte zu und lobte zugleich die Arbeit der Senioren-Online-Redakteure des LernCafe.
Vita
Prof. Voeller wurde 1946 in Achern (Ortenaukreis) geboren. Er arbeitete zunächst ein Jahr in Kalifornien, bevor er an der Universität Karlsruhe Volkswirtschaftslehre /Wirtschaftsingenieurwesen studierte. Von 1974 bis 1981 war er wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre des Instituts für Wirtschaftstheorie und Operations Research der Universität Karlsruhe. Er wurde 1982 zum Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Karlsruhe berufen. 1987 nahm er den Ruf für dieses Fachgebiet an die Universität Ulm an. Er war Dekan der Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften und Senatsbeauftragter für das Studium Generale an der Universität Ulm. Prof. Dr. Joachim Voeller ist Wissenschaftler für Volkswirtschaftslehre in der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. (Quelle u.a.: Website Universität Ulm, Dez 2005)
Marktwirtschaft
Die Soziale Marktwirtschaft als erfolgreiche und für breite Schichten der Bevölkerung segensreiche Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland wird vor dem Hintergrund der Globalisierung auf mehr oder weniger subtile Weise intellektuell diskreditiert. Viele Spielregeln und Errungenschaften dieses Modells einer Wettbewerbsordnung mit ihren sozialen Korrektur- und Ausgleichsmechanismen sehen sich einer fundamentalen Kritik von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik ausgesetzt.
Zauberwort
"Internationale Wettbewerbsfähigkeit" wird zum Zauberwort und zur Maxime jedweden privatwirtschaftlichen und staatlichen Handelns. Sie dient als Rechtfertigung für den Abbau "unzeitgemäßer" Besitzstände ebenso wie für den Umbau vieler gesellschaftlicher Institutionen und Strukturen. Angesichts dieser Entwicklung mag die Frage nach dem Sinn und der Berechtigung "ökonomischer Ideale" ungewöhnlich erscheinen.
Wertvorstellungen
Welches sind die wegweisenden Wertvorstellungen, die heute wirksam sind und die Welt radikal verändern? Wer gehört zu den Gewinnern, wer zu den Verlierern der neuen Glaubenssätze der globalisierten Ökonomie? Findet überhaupt noch eine grundsätzliche Diskussion über die ideellen Leitplanken unseres Handelns statt? Die Antwort auf diese und andere Fragen ist alles andere als klar, zumal vielleicht neue, nicht "zeitlose Werte" die Macht über das Denken der Menschen übernehmen wollen. Brauchen wir also ökonomische Ideale? (Quelle: ZAWiW, Herbstakademie).
Das Interview mit Prof Dr Voeller führte der für diese LernCafe-Ausgabe verantwortliche Redakteur Clemens Thelen im Dezember 2005.Das vollständige Interview können Sie über nebenstehenden Link nachlesen bzw. downloaden.
Interview mit Prof. Dr. Voeller (PDF, 184 kB)
www.lerncafe.de/lerncafe33/hintergruende/interview_voeller/Interview.pdf