AusdruckenLernCafe 33 vom 1. März 2006: "Globalisierung"
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
http://www.lerncafe.deGlobalisierung - ein Mythos?
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Elke Lehnert
E-Mail: elke-lehnert@web.de
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Vor fast 10 Jahren hat ein Globalisierungsdissident, Paul Treanor, sich zweifelnd zum Thema geäußert, seine Thesen sind fast ketzerisch und deshalb der Mühe wert, sich mit ihnen auseinander zu setzen. Die Globalisierung, die alles verändern wird? Sie spaltet die Menschheit, entweder man ist pro oder kontra, doch kaum jemanden lässt das Thema unberührt. Da gibt es doch tatsächlich einen Menschen, der sagt, so etwas wie Globalisierung gibt's gar nicht!
Weltumgreifend
1989 ist das Jahr - der Beginn - des Heils oder Unheils, je nach Sicht der Dinge. Damals startete das Internet seinen Siegeslauf, es brachen Grenzen und Dämme, deshalb ist heute die Welt gefährlich, so Ruud Lubbers, ehemals holländischer Premierminister. Zugegeben, man hat den Eindruck, unser Globus dreht sich immer schneller. Sogar eine eigene Sprachwelle brach mit dem Begriff Globalisierung über uns herein.
Falsche Logik
Eine Welt mit turbulenten Veränderungen, der Überlastung durch Information, der allumfassende Kommunikation, schafft neue Richtlinien. Globalisierung bringt den Übergang von autonomen Nationalökonomien zu einem globalen Marktplatz , daraus ergibt sich eine weltweite Konfrontation von gesellschaftlichen Ansichten und letztendlich eine neue Weltordnung? Globalisierung setzt "fälschlich" voraus: eine Welt autonomer Staaten, strikten Protektionismus. Nationalstaaten hat es schon immer gegeben. Der grundlegende Fehler liegt in der Betrachtung der Nationen, sie als separatistisch zu sehen. Sie sind eine globale und universelle Struktur, eine nationale Weltordnung. Sie kooperieren, um jede andere Form auszuschließen.
Glaubensfrage
Globalisierung trägt Züge von religiösem Sektierertum. Ein Glaube an die allmähliche Verschmelzung aller Menschen und Dinge. Wer nicht glaubt ist out oder dumm.
Aber gab es nicht schon immer "grenzauflösende" Erfindungen:
Heißluftballone, Flugzeuge und Raketen, Telegrafie, Radio, TV, Satelliten, Internet, Handys usw. Haben sich deswegen Nationalstaaten aufgelöst ?
Internationalen Handel, den Handel zwischen Kontinenten gibt es seit Urzeiten.
Jedes grenzüberschreitende Phänomen wird der Globalisierung zu- oder auch untergeordnet.
Fazit
Lesen Sie den Artikel von Paul Treanor und erkennen Sie seine Logik, Modetrend oder Glaubenssache?
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Wenn Sie den Beitrag von Paul Treanor lesen wollen, finden Sie ihn bei heise.de unter der Rubrik Telepolis:
www.heise.de/tp/r4/artikel/1/1176/1.html