LernCafe
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
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GenerationenProjekt
(Druckversion)
Einleitung
"Sie wollen lesen, was andere erlebt haben? Sie wollen selbst einen Beitrag schreiben?" Mit diesen einladenden Fragen wirbt das GenerationenProjekt in seiner Homepage zur Teilnahme an seinem offenen Schreib-Projekt, das alle Generationen ansprechen soll. Es bietet einen Raum, persönliche Erinnerungen an geschichtliche Ereignisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um ein kollektives Gedächtnis für eine "Geschichtsschreibung von unten" zu erschaffen.
Die nüchternen Daten in den Geschichtsbüchern sollen mit Leben gefüllt und die Tragweite politischer Entscheidungen in der persönlich erlebten Alltagsgeschichte sichtbar werden.
Methode
Alle Beiträge werden einer Jahreszahl zugeordnet. Klickt man auf eine Jahreszahl in der Jahresübersicht, dann werden die einzelnen Texte dazu aufgelistet. Jede/jeder kann einen Beitrag für die Texte-Sammlung leisten, sofern er eine "individuelle Sicht auf ein großes oder kleines historisches Ereignis, eine persönliche Verstrickung in die Geschehnisse" beinhaltet. Im Editorial bietet der Verwalter des GenerationenProjektes, Jan Ulrich Hasecke, Stichworte und historische Eckdaten als Hilfestellung an. Auch eingescannte Fotos in den Beiträgen sind sehr willkommen.
Das Langzeit-Projekt verfolgt kein kommerzielles Interesse, eingereichte Texte werden ohne Gewähr kostenlos aufgenommen, können aber vom Webmaster auch gelöscht werden.
Ergebnisse
Bisher wurden über 40 Beiträge veröffentlicht, die eine Zeitspanne von 1935 bis 1999 abdecken. Für das Jahr 1945 wurden im Zusammenhang mit dem Kriegsende die meisten Erinnerungen aufgeschrieben.
Einige Themenbeispiele sind: Berliner Mauerbau, Wirtschaftwunder, Studentenrevolte von 1968, Explosion in Tschernobyl, Kniefall Willy Brandts, Skandal um den Minirock, Hale Bopp usw.
Beispiel
Drei Äpfel und eine Jauchegrube. -
Der Winter 1946/47 war bitterkalt. Wir froren jämmerlich, hatten weder gute warme Bekleidung, noch Geld, um Kohlen zu kaufen. Wir, das waren meine Mutter, meine zwei Geschwister und ich, sechseinhalb Jahre jung. Wir waren zwei Jahre zuvor in einem in Polen noch eisigeren Winter in einem offenen Viehwaggon aus Posen geflüchtet....
So beginnt die persönliche Geschichte einer Frau, die als Flüchtlingskind in der Lüneburger Heide eine neue Bleibe fand und sich an die damalige Wohnsituation, sowie an erste Kontakte zu den Einheimischen erinnert.
Link
Wie die Erzählerin im Beispiel zu den drei Äpfeln kam und welche Rolle eine Jauchegrube in ihrem Leben gespielt hat, können Sie nachlesen unter:
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