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LernCafe
Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung
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"Sophie":
Deutsche Literatur
(Druckversion)

Ellen Salverius-Krökel


Und noch mehr Texte
Im weit, weit entfernten Westen der USA beschäftigen sich Lehrende und Lernende mit deutschsprachigen Autorinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Ort des Geschehens ist die Universität in Provo im U.S. amerikanischen Staat Utah. Nicht zu glauben? Aber doch, lesen Sie selbst!

Sophie - eine Anthologie Deutscher Autorinnen
Sie kennen Friderika Baldinger nicht? Dann schauen Sie doch schnell mal bei Sophie nach. Im Internet natürlich. Oder wie steht es mit Elisabeth Heinroth, Gabriele Reuter, Johanna Carolina Amalia Ludecus? Meine Frauenliteraturgeschichte erwähnt sie zwar, aber Texte von ihnen habe ich nicht gefunden. Alle nicht mehr im Druck. Und ob gerade meine Bibliothek Werke von ihnen hat? Hier, bei Sophie also deutschsprachige Autorinnen zwischen 1740 und 1923. Das Ziel dieser Sammlung ist 245 Titel bzw. 295 Bände in dieses Textarchiv aufzunehmen. Keine Frage -  ein wunderbares Ansinnen.

Was zu finden ist
Neben einer Liste von Autorinnen und Texten, die bereits im Netz stehen, findet sich auch eine mit Namen und Titeln derer, die in Arbeit sind. Immerhin sind schon 12 Autorinnen aufzurufen. Ganz wunderbar versehen mit Bildern. Da ist zum Beispiel der erste Text:  Friderika Baldinger, von 1791. Ihre Lebensbeschreibung. Dazu bekommt man auch noch eine Vorrede der damals allseits geachteten Sophie von La Roche. Ist das nichts?  Danach ein Glossar (Namen, deutsche Begriffe), eine Einführung und eine Kurzbiographie – in englischer Sprache. Nicht wenig informativ, und nicht selten ein Aha-Erlebnis.

Im weiten Wasten der USA
Was veranlaßt eine amerikanische Universität zu einem solchen Engagement?  Diese Universität heißt Brigham Young University und ist in Provo, Utah, USA Zuhause. Es ist die größte kircheneigene Universität (Mormonen) und hat ca. 30.00 Studenten. Der Fakultät für Literatur  ist dieses Projekt angegliedert. Tatkräftige Unterstützung in Form von Texten erhält man aus dem Heimatland dieser Literatur von der Literaturhistorikerin Gisela Brinker-Gabler und der Germanistischen Fachbibliothek an der Freien Universität in Berlin, und der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz.

Und wer liest das?
Die Zielgruppe dieses Projekts ist zunächst einmal AmerikanerInnen. Also sind die Texte, wen wunderts, der modernen deutschen Sprache angepaßt. Aber wen stört das schon wirklich, wenn es uns doch ums Lesen in seiner schönsten Form geht? Denn so einfach wie hier kommt man selten an diese Texte.

 

Link
http://humanities.byu.edu/Sophie/webpages/Intro.html