Richard David Precht: "WER BIN ICH und wenn ja, wie viele?"

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Erna
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Re: Richard David Precht: "WER BIN ICH und wenn ja, wie viel

Beitrag von Erna »

Das letzte Kapitel des Buches heißt: Hat das Leben einen Sinn.
Ausgehend vom Film Matrix kommt Precht auf das Höhlengleichnis von Platon: Eine Anzahl von Menschen sind in einer Höhle angekettet und können nur auf die vor ihnen liegende Wand blicken. Auf ihr sehen sie, falls ein Licht hinter ihnen erscheint, die Schatten der Menschen und Gegenständ. Dies ist für sie die reale Welt, weil sie nichts anderes kennen. Käme einer frei und würde die "reale" Welt schildern, könnten die Gefangenen sie nicht begreifen.
Was ist nun die Frage nach dem Sinn oder "worauf kommt es an" im Leben?
Im Mittelalter war es verhältnismäßig einfach, da war es Gott. Danach war es bei jedem Philosophen etwas anderes. Bei Schopenhauer - Kunst und Musik, bei Nietzsche und Freud - Musik, Liebe und bei Freud noch Frauen. P. Singer will die Welt zu einem besseren Ort machen, Wittgenstein hält die Frage für unsinnig, die Neurologen wollen die Gene in einer Art Balance halten. Bei Luhmann ist es die Kommunikation. Precht meint, die Sinnfrage ist zu einer persönlichen Frage geworden und bedeutet für jeden etwas anderes.
Lewis Caoll meint: besser das Leben hat keinen Sinn, als wenn es einen Sinn hätte, dem ich nicht zustimmen kann.
Und damit haben wir Prechts Buch beendet.
Erna


Zuletzt als neu markiert von Erna am Dienstag 28. Januar 2014, 18:04.
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