NÖRDLINGER  RIES
Landwirtschaft im Ries


Referat von Wolfgang Weigel am 22.01.2003
Landwirtschaft im Ries  

Landwirtschaftliche Nutzung des Rieses kennt man bereits aus der Jungsteinzeit. Intensivere Nutzung der fruchtbaren Böden erfolgte dann während der Römerzeit, insbesondere zur Versorgung der römischen Truppen am Limes. Nachgewiesene Siedlungen aus dieser Zeit sind Munningen, Oberdorf am Ipf und wahrscheinlich auch Nördlingen, sowie verschiedene "villae rusticae", d.h. römische Bauernhöfe.

Der Bauernstand im Ries war nicht frei, in den Dörfern hatten sehr oft mehrere Herren das Sagen. Es war nicht allein das Haus Oettingen mit seinen verschiedenen Linien, dem die Bauern untertan waren, sondern auch die Reichsstädte Bopfingen und Nördlingen, das Kloster Kaisheim, der Deutsche Orden und viele andere.

Am Bauernkrieg beteiligten sich viele Bauern aus dem Ries, als Stichwort sei hier genannt der "Deininger Haufen" und der "Ellwanger Haufen".  Es kam zu Plünderungen, auch von Klöstern.

Die Schaffung freien Eigentums für die Bauern fand erst im Jahre 1848  statt. Erst von diesem Zeitpunkt an kann von dem "Rieser Bauern" gesprochen werden, der sich dessen bewußt ist, was sein Besitz wert ist und was damit zu erwirtschaften ist. Hauptprodukte sind Weizen, Gerste, Zuckerrüben und aus wirtschaftlichen Gründen in der neueren Zeit Raps und Mais. Nicht vergessen sollte man die Viehzucht.

Der Landhandel gehört zur Landwirtschaft, wie die Erzeugung der Güter. Dieser Handel war bis zum Jahr 1933 hauptsächlich in der Hand von Juden. Die Juden gehörten zum Landleben, wie die Bauern selbst.

Betriebsgrößen, die heute erforderlich sind, um wirtschaftlich zu arbeiten, in einer Größe von ca. 40 ha, gab es außerhalb der fürstlichen Domänen so gut wie nicht. Heute ist es durch die Aufgabe anderer Betriebe und damit Hinzukäufen und - Pachten möglich, diese Betriebsgrößen zu erreichen.  

Nicht vergessen werden sollte in diesem Zusamrnenhang der Anbau von Kartoffeln in der Gegend von Schwörsheim.

Schlußendlich sei zum Einen noch auf die vielen Mühlen im Ries hingewiesen, die vor allem das Getreide verarbeitet haben, zum anderen und auf die wöchentlichen Viehmärkte in Nördlingen.

Literaturhinweise:
- Georg Monninger: Das Ries und seine Umgebung - 1984 - Verlag der Buchhandlung GRENO, Nördlingen
- G. A. Zipperer - H. Förstner: Bei uns im Ries - 1978 - Verlag F. Steinmeier, Nördlingen
- Walter Barsig: Dorfgeschichten l und II - 2001 - Brückenstadt Verlag, Donauwörth
- Klaus Lingel: Führer durch das Ries - 2. Auflage 1995 - Konrad Theiss Verlag GmbH & Co., Stuttgart

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