Danube Networkers at work » Migration /sites/www.danet-at-work.eu/at/ Tue, 02 Jul 2013 13:48:55 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.6.1 Panel 3 – Zusammenfassung /sites/www.danet-at-work.eu/at/panel-3-zusammenfassung/ /sites/www.danet-at-work.eu/at/panel-3-zusammenfassung/#comments Wed, 01 Jun 2011 16:17:50 +0000 Harald Kutzenberger /sites/www.danet-at-work.eu/?p=2885

Am 27. Mai 2011 fand das dritte Forum mit dem Titel
„Bewegte Leben –Mobilität und Migration“
in  Traun/Oberösterreich statt.

Nach Begrüßung durch Projektleiter Harald Kutzenberger sprach
Herr Bundesrat Efgani Dönmez über
„Perspektiven der Migrationspolitik“.
Die oftmals instrumentalisierte, emotionale Thematik sieht Dönmez als Chance für die Gesellschaft, wobei Strukturen für die Integration nötig sind. Nach einem kurzen Überblick über die Anfänge der Anwerbung von Gastarbeitern vor allem aus den Ländern Ex-Jugoslawiens und der Türkei und den Wandel der Anforderungen an Arbeitskräfte aus anderen Ländern, wandte sich Herr Dönmez den laufenden Änderungen des Fremdenrechts und dem Thema Integration zu. Hier sieht er als wesentlich die zwei Aspekte:

  • Angebote der Gesellschaft und das
  • Annehmen dieser Angebote

Wichtig ist hier die Koordination sowohl auf nationalstaatlicher als auch auf EU-Ebene.

Im Anschluss ging Dönmez auf die spezielle Situation der Stadt Traun mit dem höchsten Migrationsanteil Österreichs ein. Als Problem sieht er die teilweise starke Einflussnahme nationalistischer Gruppen und der Herkunftsländer auf die Migranten. Auch die Wohnungspolitik fördere Ghettobildung.

Für Dönmez bilden drei Säulen eine Chance für die Besserung der Situation:

  1. Rot-weiß-rot-Karte: Menschen, die gebraucht werden können ins Land. Hier sieht er Österreich als zu langsam, da besser qualifizierte bereits in anderen Ländern sind.
  2. Fördern und fordern: z. B. Mütter lernen deutsch
  3. Kürzung der Asylverfahren

Der zweite Vortrag von Frau Liljiana Gehrecke vom Europahaus Vukovar befasste sich mit dem Thema „Miteinander leben lernen“.
Sehr beeindruckend schilderte Frau Gehrecke ihre Arbeit zur Traumabewältigung und Versöhnung der Menschen aus Vukovar. Eingangs zeigte sie die Ursachen der Spaltung in der Bevölkerung Vukovars durch die Kriegsgeschehnisse auf. Vertreibungen, Morde und Verschleppung in Konzentrationslager haben das Vertrauen unter den ethnischen Gruppen sehr nachhaltig gestört und großteils zerstört. Seelische Traumen lassen die Menschen auch körperlich schon viele Jahre leiden. Feindbilder und schwarz-weiße Darstellung der Ereignisse verhindern eine Versöhnung der ethnischen Gruppen.
Für Frau Gehrecke gibt es jedoch keine Alternative zur Wiederherstellung der Gemeinschaft.
Im Europahaus Vukovar hat sie sich deshalb dieser Aufgabe gewidmet.

Diese Arbeit ruht auf drei Säulen:

  1. Arbeit mit einzelnen Bürgern
  2. Öffentlichkeitsarbeit
  3. Arbeit mit Jugendlichen

Zu 1) Bei der Arbeit mit einzelnen Menschen sind wichtige Punkte:

    • Einzelgespräche
    • Körperübungen
    • Massage von Akupressurpunkten
    • Entspannungsübungen
    • Mentalübungen / Meditation

Ärztlich Untersuchungen begleiten das Programm.
Bei Befragungen und Untersuchungen am Ende der jeweilig dreimonatigen Arbeit zeigen sich folgende Resultate:

  • Besserung der Gesundheit: 70 %
  • Besserung des Gemütszustandes: 80 %
  • Reduzierung des Medikamentenkonsums: 75%

Vor allem zeigt sich bei den Teilnehmern eine deutliche Erhöhung der Toleranzfähigkeit und des Selbsrvertrauens.

Zu 2) Ziel der Öffentlichkeitsarbeit ist die Überwindung von Feindbildern.
Hier sind folgende Punkte wichtig:

  • Tribüne des Europahauses Vukovar (Vorlesungen, Gespräche am Runden Tisch, lokale und internationale Konferenzen, Workshops im Rahmen der Konferenzen)
  • Zusammenarbeit mit den Religionsgemeinschaften (Persönliche Kontakte, Ökumenische Gebete, Gespräche am runden Tisch, gemeinsame Konzerte geistiger Musik)
  • Zusammenarbeit mit den Schulen

Zu 3) Ziel ist die Aufklärung der Jugendlichen
Hier sind folgende Punkte wichtig:
Grenzübergreifende Kontakte
Förderung der Selbstverantwortung
Förderung des Selbstvertrauens
Förderung gewaltfreier Kommunikation
Förderung der Kreativität

In einer Einzelarbeit zum Thema „Lebenslinien“ zeichneten die Teilnehmer des Forums auf großen Landkarten des Donauraums ihre Lebenslinien und die ihrer Vorfahren auf. Hier wurden teilweise große „Wanderungen“ sichtbar. Kaum jemand hatte nicht „Migrationshintergrund“.

Den Abschluss bildeten die Erzählungen des Musikers und Musiklehrers Mansur Bildik aus seinem erlebnisreichen Leben: „Ein europäisches Leben – als Musiklehrer von Anatolien nach Wien“. Er gab sehr persönliche Eindrücke eines Migranten mit humorvollen Anekdoten aus seinen Erfahrungen mit Fremdenpolizei und Grenzkontrollen. Als praktisches Beispiel für die Bereicherung durch Migration gab Mansur Bildik als Abschluss einen Einblick in seine Virtuosität beim Sazspiel.

Hier noch einige Bilder:

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Panel 3 – Fotos /sites/www.danet-at-work.eu/at/panel-3-fotos/ /sites/www.danet-at-work.eu/at/panel-3-fotos/#comments Wed, 01 Jun 2011 16:10:03 +0000 Harald Kutzenberger /sites/www.danet-at-work.eu/?p=2899 Hier alle Bilder zum Panel 3 – Migration:

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Panel 3 – Bewegte Leben – Mobilität und Migration /sites/www.danet-at-work.eu/at/panel-3-bewegte-leben-mobilit-t-und-migration/ /sites/www.danet-at-work.eu/at/panel-3-bewegte-leben-mobilit-t-und-migration/#comments Mon, 21 Mar 2011 17:08:28 +0000 Harald Kutzenberger /sites/www.danet-at-work.eu/?p=1606 Termin: Freitag, 27. Mai 2011, 8.30 – 12.30 Uhr

Ort: Pfarrheim Traun, Kleiner Saal
4050 Traun, Johann Roithner Straße 3
Kaum ein Thema berührt uns derzeit mehr als die Entwicklung hin zu einem Europa der Vielfalt.
Dabei vergessen wir zu leicht, dass Migration ein permanenter Prozess seit Jahrtausenden ist und sehr viele Facetten hat.
Die Menschen in Traun und im Großraum Linz haben im letzten Jahrhundert große Veränderungen erlebt. Allein aus Siebenbürgen hat sich nach dem 2. Weltkrieg eine große Gemeinschaft angesiedelt. Seither sind viele weitere Menschen zugezogen.
Der Donauraum ist für einen großen Teil von ihnen Herkunft gewesen und hier wieder Heimat geworden.
Herr Bundesrat Efgani Dönmez wird in seinem Referat auf Perspektiven der Migrationspolitik eingehen.
Wir brauchen einen mutigen, menschlichen Weg des Zusammenlebens abseits von Naivität und Ablehnung.
Eine dieser menschlichen Facetten des modernen Europa zeigt uns Frau Prof. Ljiljana Gehrecke aus Kroatien in ihrem Beitrag. Sie arbeitet in der Organisation „Haus Europa“ seit zehn Jahren in Vukovar.
Hier versuchen die Menschen serbischer und kroatischer Abstammung langsam die Wunden aus dem Jugoslawienkrieg zu heilen und eine neue Grundlage des Zusammenlebens zu finden. Vorurteile über andere werden rasch getroffen und Verletzungen werden rasch zugefügt, aber bis Frieden in den Herzen wieder Platz findet, dauert es manchmal lange.
Die große Vielfalt eines bewegten Lebens schildert Mansur Bildik, Musiklehrer aus Wien. Der Träger des Goldenen Verdienstkreuzes der Stadt Wien lässt uns in seine neu erschienene Biographie blicken und gibt eine Kostprobe seiner musikalischen Virtuosität.
Näheres zu Mansur Bildik finden Sie auch unter www.mansur-bildik.com.
Wichtige Aspekte für die Diskussion des Themas Migration sind:
  • Geschichte verstehen anhand der Lebenslinien von Menschen
  • Kulturelle Begegnung als Chance und Bedrohung
  • Toleranz und Mitgefühl als Grundlage jeder menschlichen Kommunikation



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