Danube Networkers at work » Identität /sites/www.danet-at-work.eu/de/ Tue, 02 Jul 2013 13:48:55 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.6.1 Bürgerforum 2 in Ulm /sites/www.danet-at-work.eu/de/burgerforum-ii-in-ulm-deutschland/ /sites/www.danet-at-work.eu/de/burgerforum-ii-in-ulm-deutschland/#comments Thu, 07 Apr 2011 10:40:50 +0000 Gabriela Körting /sites/www.danet-at-work.eu/?p=1994 Am 1. April fand im Rahmen der Frühjahrsakademie des ZAWiW an der Universität Ulm das Bürgerforum zu dem Thema “ Nachhaltigkeit des Kulturerbes / Nationale und Europäische Identität” zu den folgenden Schwerpunkten statt: Wie entwickelt sich unser Verständnis von Identität im Verhältnis zwischen kulturellem Erbe (Stabilität) und europäischem Zusammenwachsen (Veränderung)? Wie verändert sich unser direkter Sozialraum, wie verändert sich Deutschland und wohin geht es in Europa?

Das Bürgerforum, an dem 35 ältere Erwachsene aus Ulm und der Region teilgenommen haben, wurde durch Einführung von Akad. Dir. Carmen Stadelhofer, Leiterin des ZAWiW und einem Impulsreferat von Dr. Frank Kressing zum Thema “Ethnizität – ethnische Identität” eröffnet. Danach wurden die folgenden Thesen in drei Gruppen diskutiert:

These 1: Wechselseitige Anerkennung

Grundlage des Miteinanders muss die wechselseitige Anerkennung der Menschen sein!
Wo hat Anerkennung ihre Grenzen? Was können wir tolerieren? Was lehnen wir ab?
Zur These

These 2: Kulturelles Erbe

Wir wollen unser kulturelles Erbe erhalten und als Teil unserer Identität pflegen! Zunächst stellt sich hierbei die Frage, warum es erhalten werden soll?
Auch kulturelles Erbe verändert sich, doch wie verändert es sich? Gibt es einen unveränderlichen Kern, der zu unserer Identität gehört?  Welche Werte verbinden wir mit Identität?
Zur These

These 3: Europäische Identität

Europa wächst im Donauraum zusammen und es entwickelt sich zunehmend eine europäische Identität!
Welche Chancen eröffnet dieser Prozess? Worin kann/soll europäische Identität bestehen?
Zur These

Präsentation Dr. Kressing zu These 3

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These 1: Wechselseitige Anerkennung /sites/www.danet-at-work.eu/de/these-1-wechselseitige-anerkennung/ /sites/www.danet-at-work.eu/de/these-1-wechselseitige-anerkennung/#comments Thu, 07 Apr 2011 10:39:43 +0000 ccsapo /sites/www.danet-at-work.eu/?p=2120 Ausgangspunkt des Workshops war die These, dass Grundlage eines Miteinanders zwischen Menschen immer deren wechselseitige Anerkennung beinhalten sollte. Gemeinsam haben die Teilnehmenden sich zunächst mit dem Begriff der wechselseitigen Anerkennung beschäftigt, um dann über Grenzen von Anerkennung zu diskutieren und Möglichkeiten zu deren Herstellung zu suchen.

Unter wechselseitiger Anerkennung verstanden die Teilnehmenden, …
… dass man die Menschen nimmt, wie sie sind;
… dass man sich auf Augenhöhe begegnet und
… dass man das Anderssein akzeptiert und als Wertschätzung empfindet.
Als weitere wichtige Aspekte werden die gegenseitige Achtung, Toleranz und Respekt genannt sowie der würdevolle Umgang miteinander (Würde des Menschen nach Grundgesetz, Art. 1). Wichtig war den Teilnehmenden auch die Wertschätzung in Familien, im Freundeskreis und das unabhängig von der Person, der Bildung, Geschlecht oder Ansichten Respekt entgegen gebracht wird. Anerkennung wird dabei letztlich als eine positive Rückmeldung und Stärkung der Identität verstanden. In der Gruppe wurde auch der Vergleich zur Förderung des Ehrenamts durch Anerkennung diskutiert.

In dem Workshop tauschten sich die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit Anerkennung aus, dabei wird deutlich, dass gerade die ältere Generation als Flüchtlingsgeneration nach dem 2. Weltkrieg selbst um Anerkennung kämpfen musste. Z. B. als Flüchtlinge oder Kriegsopfer aus dem Ruhrgebiet, die in ländliche Regionen zugewiesen wurde und sich dort integrieren und um Anerkennung kämpfen musste. Vergleichbar zu der Situation heute haben dabei die Menschen den Fremden aufgrund unterschiedlicher Ängste und Vorurteile Ablehnung entgegen gebracht. Ursache war meist eine tiefe Verunsicherung vor denen, die dort als Fremde hinkommen. Für wechselseitige Anerkennung müssen auf beiden Seiten Vorurteile durchbrochen und das Fremdsein überwunden werden; Anerkennung basiert dabei häufig auch auf „Leistung“.

Was dabei als Leistung empfunden wird, ist in unterschiedlichen gesellschaftlichen Situationen, je nach Wertvorstellungen verschieden. In diesem Zusammenhang diskutieren die Teilnehmenden des Werkshops die Frage, ob Anerkennung sich immer an der „Leistung im Sinne einer Leitkultur“ orientieren muss oder ob man hierbei nicht auch den Leistungsbegriff der Anderen, der Fremden, mit in den Blick nehmen müsste.

Grenzen von Anerkennung

Die Teilnehmenden formulieren ihre Grenzen von Anerkennung wie folgt:

  • das Fehlen von Gegenseitigkeit,
  • die Herabwürdigung des Anderen,
  • die negative Abgrenzung zu Anderen,
  • Gewalt-  und Hassdrohungen sowie
  • Nichteinhalten der Menschenwürde.

Dabei wird deutlich, dass gerade vor dem Hintergrund  unterschiedlicher Kulturkreise verschiedene  Maßstäbe eine Rolle spielen können und hier eindeutige Grenzen von wechselseitiger Anerkennung oft nur schwer zu formulieren sind.

In einer abschließenden Runde formulieren die Teilnehmenden noch einmal was ihnen im Bezug zur wechselseitigen Anerkennung besonders wichtig ist und was für sie für die Zukunft entsprechende Forderungen wären:
Genannt wurden die Bereitschaft zur Empathie bzw. sich auf die anderen einzulassen, Vorurteile zu durchbrechen, sich gegenseitig kennenzulernen und zu begegnen, sich gegen Herabwürdigung, Gewalt und Hass zu wehren und ein positives Menschenbild entgegenstellen.

Grundlage wechselseitiger Anerkennung, gerade auch entlang der Donau, ist das gegenseitige Kennenlernen und die Begegnung zwischen den Menschen. Hier müssen neue Erfahrungsräume entlang der Donau geschaffen werden.

Im Rahmen des Workshops hat sich aber auch gezeigt, dass der Referenzrahmen der Teilnehmenden sich häufig auf die Situation in Deutschland und Migranten bezieht und weniger auf eine gemeinsame wechselseitige Anerkennung im Donauraum. Hier müssen weitere Erfahrungen gesammelt und Begegnungen ermöglicht werden.

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These 2: Kulturelles Erbe /sites/www.danet-at-work.eu/de/these-2-kulturelles-erbe/ /sites/www.danet-at-work.eu/de/these-2-kulturelles-erbe/#comments Thu, 07 Apr 2011 10:38:18 +0000 ccsapo /sites/www.danet-at-work.eu/?p=2123 Die Diskussionsgruppe besprach, warum kulturelles Erbe bewahrt werden sollte. Dabei wurde das Ergebnis erarbeitet, dass es „Indizien des Menschseins“ in der Heimat bis in die Frühzeit der Menschheit gibt, auf die man sich beziehen kann und dass diese bewahrenswert sind, weil sie dem Verwurzeln dienen. Das sind z.B. Relikte wie der Löwenmensch (im Museum Ulm zu sehen), aber auch Folklore, Stil etc. Auch die Sprache wird dabei als wichtig und bewahrenswert erachtet, um z.B. Klassiker weiterhin lesen und verstehen zu können.

Ein Spannungsfeld zeichnet sich zwischen Beständigem und der Veränderung ab. Als „unveränderlicher Kern“ wurden Spuren in die Geschichte zu früheren Kulturen identifiziert (z.B., das römische Reich mit seinem Herrschaftsbereich und der lateinischen Sprache, das Christentum, aus dessen Zehn Geboten sich Menschheitsrechte ableiten lassen, die Zahlen aus dem Arabischen, antike Philosophie und Architektur, Entwicklung zur Demokratie). Es ist aber auch erstaunlich, wenn sich Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen begegnen, dass sie u.U. gleiche Wurzeln feststellen können. Überhaupt ist es interessant, auf diesen unveränderlichen Kern zurückgreifen zu können.
Zugleich besteht das Spannungsfeld zum Bereich der Veränderung. Denn der Rückgriff auf den scheinbar unveränderlichen Kern zeigt, dass er von zeitgeistigen Strömungen abhängt, von Prioritäten, wie man sich identifiziert. Es ist die Frage zu stellen, auf was sich der Begriff kulturelles Erbe überhaupt bezieht: auf Nationales, auf Europa? Auch hier gibt es Änderungen in der Betrachtungsweise. Es wurde festgestellt, dass sich der Rückgriff auf das kulturelle Erbe auch verändert, wenn z.B. Menschen auswandern, wie z.B. einst die Emigranten von Europa nach Amerika, deren Nachfolger/-innen sich heute als Amerikaner/-innen und nicht mehr als Europäer/-innen bezeichnen. Zugleich dürften einige von ihnen aber auch ihre Wurzeln hervorstellen. Schließlich wurde auch die Veränderbarkeit der Sprache festgestellt (z.B. durch Fremdspracheinfluss, Bewertung des Dialekts, durch Neues).
Als Werte kulturellen Erbes wurden die Schlagworte der Französischen Revolution genannt sowie demokratische Werte.

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These 3: Europäische Identität /sites/www.danet-at-work.eu/de/these-3-europaische-identitat/ /sites/www.danet-at-work.eu/de/these-3-europaische-identitat/#comments Thu, 07 Apr 2011 10:37:17 +0000 ccsapo /sites/www.danet-at-work.eu/?p=2126 Wir haben uns mit dem Begriff Europäische Identität beschäftigt. Zentrale Frage war „Welche Chancen eröffnet der Prozess der Bildung einer “europäischen Identität” und worin kann sie bestehen?“
Wir hatten in der Gruppendiskussion zwei Ausgangsthesen: die erste war, dass ähnliche materielle  Lebensbedingungen Voraussetzungen für eine europäische Identität sind, demnach werden wir noch lange brauchen,  bis wir überhaupt eine europäische Identität  haben werden. Die zweite These war, dass Akzeptanz der unterschiedlichen Lebensbedingungen eine Voraussetzung für europäische Identität ist, diese müsse erarbeitet werden.

Es wurden auch andere Faktoren genannt, wie zum Beispiel ein annehmendes Verhalten, d.h. Annehmen des Verhaltens des anderen, leben ohne Angst,  verschieden zu sein.  Damit ist der Begriff „Toleranz“ verbunden, und zwar im kulturellen, ethischen wie auch im religiösen Bereich.
Wir haben uns lange darüber unterhalten,  was Konstituenten dieser europäische Identität oder eine mögliche europäische Identität sein können. Eine Person sagt, dass sie sie sich  gar nicht vorstellen kann, ihre Verhaftung wäre  in der regionalen Identität,  geprägt durch Sprache und anderes. Die  Diskussion ging dann dahingehend, dass ein Prozess der europäischen Identitätsfindung erleichtert  wird durch gemeinsame Grundrechte wie Meinungsfreiheit, Freie Wahlen, Pressefreiheit, Glaubendfreiheit, Antidiskriminierungsgesetze, usw., diese seien ein gemeinsames Bezugssystem,  das auf der Basis von Demokratie und Mitwirkung an der Gestaltung der Gesellschaft beruht.
Europäische Identität sei auch entstanden durch neue Rahmenbedingungen wie Abschaffung der Grenzen, weil man sehr einfach durch Europa fahren kann,  ohne  leidigen  Grenzkontrollen zu haben, dies auch im Gegensatz zu Erfahrungen mit anderen Ländern Europas oder vor allem in Amerika. Weiterhin wurde der Euro wurde als ein konstituierendes Merkmal europäischer Identität genannt, weil er das Gefühl, europäisch zu sein, prägt  wenn man in anderen Ländern ohne große Probleme in einer gemeinsamen Währung hantieren kann. Ferner  wurde festgestellt: Europäische Identität gibt es (noch) nicht, sondern  ist ein Prozess, der Sprache als Verständigungsmittel voraussetzt, deswegen sprachen sich die Teilnehmenden dieser Arbeitsgruppe mindestens für Zweisprachigkeit aus, Erlernen der Muttersprache, aber gleichzeitig, und zwar von  frühesten Kindheit an, das Erlernen einer gemeinsamen Sprache,  was im Moment hauptsächlich mit Englisch in Verbindung gebracht wird.

Die Teilnehmenden waren Meinung, dass es ja schon  viele Menschen gibt, die uns vorgelebt haben,  wie man als Europäer/Europäerin  verhalten kann, in der Literatur, in der Musik usw..
Gedacht wurde weniger an die Zwangsheiraten  quer über ganz Europa hinweg in den Adels- Geschlechtern, sondern an Menschen,  die sich freiwillig als Europäer gefühlt und für ein gemeinsames Europa eingesetzt haben und über die wir wenig wissen. Das wäre vielleicht auch eine interessante Spurensuche, um  Spuren zu legen für eine gemeinsame europäische Identität, bezogen auf den   Donauraum und ganz Europa.

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Impressionen vom Bürgerforum /sites/www.danet-at-work.eu/de/impressionen-vom-burgerforum-3/ /sites/www.danet-at-work.eu/de/impressionen-vom-burgerforum-3/#comments Wed, 09 Feb 2011 15:45:26 +0000 ccsapo /sites/www.danet-at-work.eu/?p=3500 7gruppenarbeit31-150x150 1plenum-150x150 2plenum2-150x150 3Dr_Kressing-150x150 4Stadelhofer_Kressing-150x150 5Gruppenarbeit-150x150 6gruppenarbeit2-150x150 ]]> /sites/www.danet-at-work.eu/de/impressionen-vom-burgerforum-3/feed/ 0