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Internet-Nutzung Senioren

Internet-Nutzung durch Senioren in Deutschland

Nach der ARD/ZDF-Online-Studie 2002.
Vorgetragen beim EuCoNet Meeting Ulm 2002 von Erich Regula

Seit 1997 bilden die Studien von ARD und ZDF die Internet-Entwicklung innerhalb der bundesdeutschen Bevölkerung ab.
Die Interviews werden jeweils im zweiten Quartal eines Jahres mit einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe aller bundesdeutschen Onlinenutzer ab 14 Jahren durchgeführt.
So wurden im Jahre 2002 2300 Personen per Telefon interviewt (CATI = computer assisted telephone interviews). 1011 Personen davon waren online. Auch in den vorhergehenden Jahren war die Zahl der Internet-Nutzer etwas höher als 1000.
Die Online-Nutzer wurden nach Alter, Geschlecht, Ausbildung, Beschäftigung und Interessengebieten gruppiert und nach ihrem Internet-Verhalten befragt. Zusätzlich zu dieser Befragung wurde dieses Forschungsprogramm durch eine qualitative Studie ergänzt: In drei Arbeitsgruppen mit den Altersbereichen von 14 bis 19, 25 bis 49 und 50 bis 65 Jahren diskutierten die Teilnehmer ihr Verhalten im Netz und die Entwicklung ihrer Internet-Nutzungsroutinen.

In den letzten 5 Jahren stieg die Zahl der Internet-Nutzer in Deutschland auf das Siebenfache. 1997 waren nur 6,5 % oder 4,1 Millionen der deutschen Erwachsenen online. Im Frühsommer 2002 sind 44,1 % oder 28,3 Millionen im Netz mit Surfen, Chatten, Senden und Empfangen von e-Mails. Die Rate des Anstiegs allerdings ging zurück von 61 bis 64 % zwischen 1997 und 2000 auf 14 % von 2001 bis 2002. Extrapolation dieser Kurve ergibt etwa 55 % Online-Nutzer im Jahre 2005. Siehe Diagramm 1.


Tabelle 1 und 2 zeigen den Anteil und die auf die Gesamtbevölkerung hochgerechneten Zahlen der Internet-Nutzer nach Geschlecht, Alter und Berufstätigkeit.


Tabelle 1: Onlinenutzer in Deutschland nach Bevölkerungsgruppen 1997 bis 2002
Anteil in %
          
1997 1998 1999 2000 2001 2002
Gesamt 6,5 10,4 17,7 28,6 38,8 44,1
Geschlecht
männlich 10,0 15,7 23,9 36,6 48,3 53,0
weiblich 3,3 5,6 11,7 21,3 30,1 36,0
Alter in Jahren
14-19 6,3 15,6 30,0 48,5 67,4 76,9
20-29 13,0 20,7 33,0 54,6 65,5 80,3
30-39 12,4 18,9 24,5 41,1 50,3 65,6
40-49 7,7 11,1 19,6 32,2 49,3 47,8
50-59 3,0 4,4 15,1 22,1 32,2 35,4
60+ 0,2 0,8 1,9 4,4 8,1 7,8
Berufstätigkeit
in Ausbildung 15,1 24,7 37,9 58,5 79,4 81,1
berufstätig 9,1 13,8 23,1 38,4 48,4 59,3
Rentner, nicht berufstätig 0,5 1,7 4,2 6,8 14,5 14,8



Tabelle 2: Onlinenutzer in Deutschland nach Bevölkerungsgruppen 1997 bis 2002
Hochrechnung in Millionen
1997 1998 1999 2000 2001 2002
Gesamt 4,1 6,6 11,1 18,3 24,8 28,3
Geschlecht
männlich 3,0 4,8 7,2 11,1 14,7 16,2
weiblich 1,1 1,9 3,9 7,1 10,1 12,1
Alter in Jahren
14-19 0,3 0,7 1,4 2,4 3,3 3,8
20-29 1,3 1,9 2,9 46 5,5 6,5
30-39 1,4 2,2 2,9 5,0 6,1 7,9
40-49 0,7 1,1 2,0 3,3 5,2 5,2
50-59 0,3 0,5 1,6 2,2 3,2 3,5
60+ 0,0 0,1 0,3 0,8 1,5 1,4
Berufstätigkeit
in Ausbildung 1,0 1,6 2,4 3,8 5,2 5,5
berufstätig 3,0 4,6 7,7 12,8 16,1 18,9
Rentner, nicht berufstätig 0,1 0,4 1,0 1,6 3,5 3,7


Im Jahre 1997 waren 10 % der Männer und nur 3,3 % der Frauen im Internet. 2002 war das Verhältnis 53 zu 36 %. Die Ursache ist, dass in vielen Berufen mit hohem Frauenanteil, z.B. im Büro oder im Labor, Computerkenntnisse unerlässlich sind. Siehe Diagramm 2




1997 hatten die Altersgruppen 20-29 und 30-39 Jahre den höchsten Anteil an Onlinenutzern ( 13,0 und 12,4 %), gefolgt von den 40-49 (7,7 %) und den 14-19-Jährigen (6,3%). Die älteren Gruppen hatten nur 3,0 % für 50-59 Jahre und 0,2 % für über 60. Im Jahre 2002 waren 80,3 % der Gruppe von 20-29 Jahren Internet Nutzer, gefolgt von den Teenagern mit 76.9% and den 30-39-jährigen mit 65.6 %. Mit zunehmendem Alter geht die Zahl der Online-Nutzer zurück: 40-49 - 47.8%, 50-59 - 35.4%, 60+ nur 7.8%, das ist weniger als 2001 (8.1%). Siehe Diagram 3




In allen Jahren hatten die Auszubildenden (Studenten und Lehrlinge) den höchsten Anteil an Online-Anwendern (2002: 81 %), gefolgt von den Berufstätigen (2002: 59,3 %), während die Rentner und nicht Berufstätigen nur geringe Anteile hatten - 14,8 % im Jahre 2002, 14,5 % im Jahre 2001. Siehe Diagramm 4




Zusammenfassung der Entwicklung

Hier nochmals eine kurze Zusammenfassung: Die Zunahme der Online-Nutzung von 6,5% / 4,1 Millionen im Jahre 1997 auf 44,1% / 28,3 Millionen 2002 war viel höher als in den 90er-Jahren vorausgesehen. Die Zuwachsrate verminderte sich von 61-68% zwischen 1997-2000 auf 14% im letzten Jahr. Der typische Nutzer in der Mitte der 90er Jahre ist männlich, 20-39 Jahre alt und hat eine hohe formale Ausbildung. Im 21. Jahrhundert entdeckten die Altersgruppen unter 20 und von 40-49 Jahren das Internet in zunehmender Zahl, ebenso wie Frauen, Studenten und Auszubildende. Sehr niedrige Anteile und praktisch keine Zunahme finden wir bei Senioren, nicht Berufstätigen und Rentnern. Gründe für die Online-Verweigerung:
  1. Mangelnde PC-Kenntnisse: Der Zugang zum Internet ist einfacher geworden, aber gewisse PC- und Software-Kenntnisse sind noch immer notwendig. Wenn ältere Personen, vor allem Rentner, in ihrem Berufsleben niemals Computer benutzt haben, ist die Hemmschwelle sehr groß.
  2. Seit den 90er Jahren sind die PC-Preise und die Gebühren der Internet-Provider deutlich zurückgegangen, aber wir leben in einer Periode der allgemeinen Kaufzurückhaltung.
  3. Kein Mehrwert des Internets gegenüber traditionellen Medien: Vielen Nichtnutzern ist nicht ersichtlich, welchen Zusatznutzen das Internet gegenüber ihren klassischen Medien Tageszeitung, Fernsehen und Hörfunk hat. Der erwartete Nutzen ist nicht größer als der erwartete Kosten- und Zeitaufwand des Zugangs. Klassisch Kulturinteressierte vertreten häufig diese Meinung.


Was können wir tun, um die Akzeptanz des Internets durch Senioren zu verbessern? Der Zugang könnte durch einfachere Hard- und Software erleichtert werden. Computerkurse und Computer-Arbeitsgruppen, am besten "von Senioren für Senioren" können einiges bewirken.
An Webseiten mit speziellen Senior-Themen mangelt es nicht.
In Deutschland und besonders in unserem Teil des Landes gibt es eine große Zahl von Initiativen für Online-Weiterbildung und Information - von staatlichen Institutionen, von Universitäten und von privaten Gemeinschaften - ein Teil davon wird Ihnen in den nächsten Tagen vorgestellt.


Hier ist eine Zusammenstellung von Senior-Internet-Initiativen in Baden-Württemberg:
Homepage: www.senioren-internet-initiativen.de

Internet-Cafe Bonladen (Filderstadt)
Initiative Internet Point Filderstadt
Freiburger Internettreffs
Senioren-Internet-Cafe Geislingen
Seniorenakademie Heidenheim
Internetgruppe Hohentwiel/Singen
Senioren im Internet von Leinfelden-Echterdingen
Mannheimer Seniorenrat
Hobbykreis Mannheim
Bürgerinitiative "Senioren-Kultur", Mediendorf
Mönchweiler Seniorenakademie Pfinztal, Karlsruhe
Computeria Radolfzell (Bodensee)
Reutlinger Computer Oldies
Treffpunkt Internet Reutlingen (mit vier Standorten)
Computeria Rielasingen
Interessensgruppe Schondorf/Schwäbisch Gmünd
SeniorenNet Stuttgart
Zweite Lebenshälfte, Stuttgart
Hirsch-Begegnungsstätte Tübingen
Arbeitskreis Senioren und Internet (AK SENET), Ulm
Internet-Cafe im Altentreff Ulm/ Neu-Ulm
Senioren-Experten, Ulm
Senioren-Treff Internet und Computer des Altentreffs Ulm/Neu-Ulm (STIC)
Internetgruppe Bürgertreff Vaihingen
Offener Hobby PC-Kreis
50 plus Wiesloch
Überregionale Initiativen
Senioren Plattform Bodensee
Seniorentreff