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_ Ruth Hattwig
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Ruth Hattwig


"werde, die du bist"

Eine Novelle von Hedwig Dohm

In der Novelle: “ Werde, wie du bist “ beschreibt Hedwig Dohm die letzten Jahre der Greisin Agnes Schmidt. Agnes Schmidt stirbt mit 60 in einer Irrenanstalt. Sie überlässt dem Arzt ihr Tagebuch.

Nach dem die beiden Töchter, Margarete und Magdalene aus dem Haus waren, und ihr Mann, den sie bis zu seinem Tode ( 8 Jahre lang) gepflegt hatte, verstorben war, beginnt Agnes Schmidt Tagebuch zu schreiben. Sie fühlt sich einsam und will ihrem Leben einen neuen Sinn geben. Erst jetzt hat sie Zeit über ihr bisheriges Leben nachzudenken.
Sie selbst sagt:“ Schreiben muss ich, ich kann mit Niemandem sprechen. Und könnte ich es, ich täte es nicht, nein, nie, um keinen Preis. Lachen würde man, lachen über die alte Frau, die froh sein sollte, dass sie das liebe Leben gelebt hat.“—Und das mit 54 Jahren!
Brav war sie und fleißig. Ihr Leben lang hat sie versucht, anderen alles recht zu tun. Trotzdem war sie zufrieden, wenn alle anderen es waren. Sie sucht nach Abwechslung, fährt zu ihren Töchtern, ist aber nicht glücklich, weil diese in ihre eigenen Familien eingebunden sind und nur wenig Verständnis für die „ alte Frau“ haben. Als sie eine Erbschaft antritt, erfüllt sie sich die Sehnsucht nach der weiten Welt. Sie reist an die Nordsee, nach Italien und nach Capri, geht viel spazieren und erfreut sich an der Natur und trotzdem findet sie nicht die nötige Ruhe. Sie kann sich gedanklich nicht von der Vergangenheit lösen, ihr Leben holt sie immer wieder ein.
„Nein ich brauch mich nicht zu schämen, die Anderen müssen sich schämen, weil sie nur das verstehen, was täglich geschieht, und was auf der Tierseite liegt, und weil sie nicht begreifen, dass es jedem Alter zukommt, das was liebenswert ist, ins Herz zu schließen.“

Ein Problem, vor 100 Jahren von Hedwig Dohm aufgegriffen. – Gibt es dafür überhaupt ein Rezept? Wir „Alten“ glauben, dass wir die Welt mit etwas mehr Abstand und mit all unseren Erfahrungen betrachten. Aber sehen das die jungen Leute auch so? Sicher würden wir heute so manches anders machen. Das Leben ist so vielschichtig und verändert sich ständig.
Und wer möchte von sich behaupten, dass er die Welt immer versteht? ...