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DruckversionKommentierte Inhaltsangabe von Helga SchlichtingBeim Lesen dieses Buches habe ich mich in eine andere, ferne, mir fremde Welt versetzt gefühlt. Die Autorin (Jahrgang 1960) beschreibt das Leben eines Nomadenstammes der Athabasken im Norden von Alaska. Velma Wallis ist eines von dreizehn Kindern und wurde in den traditionellen Werten ihres athabaskischen Volkes erzogen. Sie besuchte die High-School, lebt seit vielen Jahren alleine mit ihrer Tochter in einer Trapperhütte wie ihre indianischen Vorfahren. Liebevoll und einfühlsam beschreibt sie die von ihrer Mutter erzählte mündliche Überlieferung der Legende ihres Stammes von zwei alten Frauen, deren Leben / Überleben, deren Gefühle. Es geht um zwei alte Frauen, die in einem strengen Winter von ihrem Stamm ausgesetzt wurden, zwei alte unnütze Esser, die eh nicht mehr lange leben werden. Das „Volk“ hatte nicht genug zu essen, es hungerte, fror, und es war in seiner Existenz bedroht. So wurde vom Rat beschlossen, die beiden Alten, die ein Ballast für den Stamm waren, zurückzulassen, versorgt mit warmen Fellen, etwas zu essen, Holz usw. Nun wird beschrieben, wie die zwei Frauen mit ihrer neuen Situation umgehen: Sich aufgeben, keine Chance fürs Überleben sehen, sich alt, krank und schwach fühlen, die Enttäuschung, von ihren Familien nicht gerettet worden zu sein, die beschämenden Gefühle der Tochter, die Mutter nicht gerettet zu haben, die unsagbare Traurigkeit und Verletztheit, zurückgelassen zu sein, die Gefühle des heranwachsenden Enkelsohns, erzogen zum Starksein, und das heimliche Zustecken des Beiles für Überlebenschancen. Keiner glaubt an das Überleben der beiden Alten, das Volk nicht, die Zurückgebliebenen nicht. Wie gelähmt erstarren die zwei in Apathie und warten eigentlich auf den Tod. Dann fangen sie an zu kämpfen, stützen sich gegenseitig, sie lernen sich kennen, erfahren viel vom Leben der anderen, ihren Gefühlen, werden Freundinnen, sind einfühlsam, ......... sie entwickeln enorme Kräfte, jagen, bauen Fallen, nähen warme Kleidung und schaffen Vorräte heran.... Und sie überleben! Ich fand das Buch sehr spannend geschrieben, sehr einfühlsam. Der Mut und die Kraft der beiden Frauen haben mich beeindruckt. |