Einige Eindrücke vom Buch Allerseelen
Von Erna Subklew
Auch in seinem Roman Allerseelen ist Berlin Schauplatz der Handlung. Arthur Daane, der bei einem Unfall Frau und Kind verloren hat, ist unfähig zu arbeiten und irrt durch das trostlose winterliche Berlin. Bei seinen Streifzügen hat er stets seine Kamera bei sich, um sich verändernde Gegenstände zu fotografieren. Diese Veränderungen können andere wahrscheinlich so gar nicht feststellen. So lichtet er den Kastanienbaum vor seinem Fenster zu den verschiedensten Tageszeiten, unter den unterschiedlichen Helligkeitsverhältnissen ab, vorübereilende Schuhe, Gitter usw. Wofür er das macht, vielleicht für ein späteres großes Werk, weiß er selber nicht so genau. Vielleicht ist es aber seine Aufarbeitung der Trauer.
Durch den ganzen ersten Teil ziehen sich die philosophischen Fragen nach dem menschlichen Bewusstsein, die Distanz des Einzelnen zu den Anderen. Diese Fragen erörtert er mit seinen Freunden Arno, Victor und Zenoba in „realen“ oder auch nur „gedachten“ Dialogen. Diese Dialoge machten es mir sehr schwer das Buch zügig zu lesen.
Es ging mir so, wie es Elik in dem zweiten Teil des Buches von den Vorlesungen eines ihrer Professoren sagt, dass ihr alles während des Vortrages sehr interessant, logisch und konsequent vorkommt. Wenn sie es jedoch zusammenfassen will, ist nichts mehr da.
Das Buch ließ sich dann zügiger lesen, als Arthur Elik, eine holländische Studentin der Geschichte, kennen lernt und Handlung in den Roman kommt. Die Liebe zwischen Elik und Arthur zeichnet sich dadurch aus, dass sie zwar sehr stark ist, aber durch die vorher erlebten Geschehnisse behindert wird. Weder Elik noch Arthur sind fähig ihr Lebenskonzept zu ändern.
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