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20. bis 23.Mai 2004 TettnangDas Virtuelle Kolleg trifft sich am Bodensee |
Wie die Zeit vergeht! Nach einem Jahr mit der Bearbeitung von 8 Themen und 49 Chats hatten sich 10 Kollegiatinnen und Kollegiaten aus ganz Deutschland, davon 4 mit ihren Ehepartnern, auf den Weg weit in den Südwesten gemacht, um sich wieder ganz persönlich zu treffen. Alle waren gespannt, was Elke und Peter vorbereitet hatten und hatten natürlich viel Diskussionsstoff. Donnerstag Im Laufe des Nachmittags trafen die Teilnehmer in Tettnang ein und versammelten sich in der Wohnung von Elke und Peter. Den Autofahrern war ein detaillierter Anfahrplan zugestellt worden, die Bahnreisenden wurden am Bahnhof abgeholt. Wir freuten uns, dass auch Christian am Treffen teilnahm, obwohl er seit seinem Wechsel von Ulm nach Düsseldorf nicht mehr aktiv an der Diskussion des Kollegs teilnimmt. Nach Kaffee und Kuchen ging es erst einmal in die Unterkünfte in Oberdorf. Die meisten wohnten im Dorfkrug, einige im Hirsch. Als wir unsere Zimmer bezogen hatten, fuhren wir, mit Peter als Lotsen wieder nach Tettnang, wo in einer Pizzeria in der Stadtmitte ein Tisch für uns zum Abendessen bestellt war. Das Wetter war uns gnädig und wir konnten im Freien sitzen. Die Speisekarte bot nicht nur Pizza, sondern verschiedene mediterrane oder schwäbische Gerichte. Leider konnten wir nicht viel von der Stadt mit ihrer jahrhundertelangen Geschichte - sie wurde um 882 erstmals urkundlich erwähnt und hat seit 1297 Stadtrecht - sehen. Deshalb hier nur ein Bild des Schlosses. Gestärkt trafen wir uns danach in einem Schulungsraum des TÜV zu einer ersten Diskussionsrunde. Spät am Abend ging es dann zurück in unsere Hotels. Freitag Nach dem Frühstück holten uns Elke und Peter im Dorfkrug zur Fahrt nach Friedrichshafen ab. Von dort ging es mit dem Schiff nach Meersburg. Leider war es an diesem Tag regnerisch und kühl. In Meersburg stand ein Besuch der alten Burg auf dem Programm. Die Burg liegt hoch über der Stadt und stammt aus dem 7. Jahrhundert, erbaut in der Zeit des Merowingerkönigs Dagobert I. In der Burg befindet sich ein Museum, das einen Einblick in das Leben im frühen Mittelalter, besonders in der Ritterzeit gibt. Sie soll die älteste heute noch bewohnte Burg sein. Im 19. Jahrhundert lebte für mehrere Jahre Anette Droste-Hülshoff auf der Burg und starb dort 1848. Einigen war der Aufstieg zur Burg zu beschwerlich. Sie sahen sich stattdessen in der Stadt um und überstanden dort auch einen starken Regenguss. Die heutige Bedeutung von Meersburg wird aber vor allem auch vom Fährhafen bestimmt, von dem aus die Fähren über den Bodensee nach Konstanz abgehen. Imposant ist die große Zahl von PKW, LKW und Bussen, aber auch Radfahrern und Fußgängern, die die in ununterbrochener Folge an- und ablegenden Fährschiffe verließen und auf sie fuhren oder gingen. Zurück nach Friedrichshafen fuhren wir mit dem Bus und von dort mit unseren Pkw in die Quartiere. Das Abendessen im Fischrestaurant "Schwedi" in Langenargen beschloss den zweiten Tag. Sonnabend Am Vormittag trafen wir uns noch einmal im Schulungsraum des TÜV in Tettnang zu einer Diskussionsrunde über die bisherige und künftige Arbeit des Virtuellen Kollegs. Dazu konnten wir auch Carmen Stadelhofer begrüßen. Im Ergebnis der Arbeitssitzungen wurde u.a. auch die gemeinsam erarbeitete und von Werner zusammengefasste Zwischenbilanz der ersten beiden Jahre des Kollegs verabschiedet. Sie ist auf der Website im Abschnitt "Das Kolleg" veröffentlicht. Nachmittags waren wir dann im Schloss Salem, einer weiteren Sehenswürdigkeit in der Umgebung von Tettnang. Dort vertrauten wir uns der Führung einer Schülerin der 12. Klasse der Internatsschule an, die uns mit großem Sachverstand durch die Schlossanlage begleitete und viele interessante Details aus Vergangenheit und Gegenwart erklärte. Ursprung war ein Zisterzienserkloster, das 1134 gegründet wurde. Besonders beeindruckend das gotische Münster, das um 1300 entstand und dessen Innenausstattung aus verschiedenen Jahrhunderten und Stilepochen vom Reichtum und der Machtfülle der Abtei künden. Ende des 17. Jahrhunderts wurden das ebenso prachtvoll ausgestattete Konvents- und Abteigebäude an Stelle der durch einen Brand zerstörten Vorgängerbauten errichtet. Nach der Säkularisation des Klosters ging die Anlage 1802 als Schloss an den Markgrafen von Baden über, in dessen Besitz es auch heute noch ist. In den Gebäuden des Schlosses befinden sich einige Museen, verschiedene Schauwerkstätten von Handwerkern und Künstlern sowie die Verwaltung, die Verarbeitungsbereiche und der Weinkeller der Weingüter des Markgrafen von Baden. Die 1920 gegründete Internatsschule Schloss Salem ist weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Nach der Führung nutzten wir die Zeit zu einem Besuch des Museumscafés und schauten in verschiedene Werkstätten und die dazu gehörigen Läden. Mit vielen neuen Eindrücken fuhren wir schließlich zurück nach Oberdorf. Zum Abendessen trafen wir uns dann im Restaurant des Dorfkrugs. Wir ließen es uns bei einem schwäbischen Menü schmecken, das jeder aus 2 Angeboten wählen konnte. Sonntag Am letzten Tag unseres Treffens ging es auf dem Wasserweg nach Bayern. In Langenargen bestiegen wir das Schiff, das uns auf dem Bodensee nach Lindau brachte. Diesmal schien die Sonne, sodass wir den Blick auf die Uferregion und den See, auf dem die Segler unterwegs waren, ohne Einschränkung genießen konnten. Nach einer guten Stunde erreichten wir Lindau. An der Hafeneinfahrt begrüßte uns der bayerische Löwe und an Land erwartete uns schon eine Stadtführerin, die uns mit viel Liebe die historische Altstadt auf der Insel zeigte und erläuterte. Auch Lindau hat eine viel hundertjährige Geschichte. Die Gründung erfolgte im 9. Jahrhundert mit einem Nonnenkloster und als Fischersiedlung. Um 1275 wurde das Stadtrecht verliehen und Lindau entwickelte sich zur freien Reichsstadt. 1806 musste Österreich die Insel mit der Stadt an Bayern abtreten. Mit dem Ausbau des Seehafens 1856 und der Heranführung der Bahnlinie über einen Damm bis an das Hafengelände entstand eine Verbindung zwischen der Eisenbahn und der Dampfschifffahrt auf dem Bodensee. Vielleicht hat dabei auch die Überlegung eine Rolle gespielt, Bayern über den Rhein mit den Weltmeeren zu verbinden. In der Stadt sahen wir viele historische Gebäude wie das Alte Rathaus mit seinen prachtvoll bemalten Giebeln. Wir gingen durch schmale Gassen mit interessanten Fassaden und sahen Kirchen und Türme. Am Nachmittag fuhren wir mit dem Schiff zurück nach Langenargen. Auf der Schweizer Seite war bei klarer Sicht das Panorama der Alpen zu sehen. Zu unserem Hotel war es dann nur noch eine kurze Fahrt. Am Abend gab es zum Abschluss des Treffens ein gemeinsames Abendessen in der Weinstube des Hotels Gierer in Wasserburg. Montag Nach dem Frühstück im Dorfkrug verabschiedeten wir uns und fuhren in unsere Heimatorte. Einen herzlichen Dank an Elke und Peter für diese erlebnisreichen Tage und die Geduld bei der Führung der Ortsunkundigen. Jetzt werden wir von dem Gesehenen und Erlebten zehren und über das Internet in Verbindung sein. Dabei bleibt der Wunsch, dass wir uns in einem Jahr wieder irgendwo in Deutschland treffen. Seitenanfang |