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Gedächtnis und LebenBearbeitungszeit 04.10.2004 bis 14.11.2004 |
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Kurzreferat |
http://memoireetvie.com/de ist die Übersetzung ins Deutsche, die ich von der Homepage eines französischen Vereins angefertigt habe. Lasst Euch durch den französisch klingenden Titel nicht abschrecken - nur die URL wurde aus technischen Gründen nicht übersetzt. Achtung! Das vorstehende Bild ist eine Bildschirmkopie und keine Internetseite. Um die Folgeseiten aufrufen zu können, muss die URL geöffnet werden. Das kann durch Anklicken des Bilds oder der Adresse in der ersten Zeile erfolgen. Zu den "Früchten" am Baum. Jede ist ein Kapitel. Wenn Ihr darauf klickt, seht Ihr zunächst eine Reihe von Unterkapiteln, dann Übungen und dann Fragen - und die Antworten darauf. Alles ist so gestaltet, dass man es leicht anklicken kann. Hier übrigens ein paar technische Hinweise: - Um zum "Baum" zurückzukehren, in der linken Spalte auf "Zurück zur Startseite" klicken. - Und falls sich mal eine unerwünschte Seite einschiebt - einfach wegklicken. Ich empfehle folgende R e i h e n f o l g e : fangt an mit Wie das Gedächtnis funktioniert
Das Gedächtnis koordiniert die Aktivität zahlreicher biologischer Zentren. Es gibt im Gehirn nicht ein bestimmtes Gedächtniszentrum, sondern jeder geistige Vorgang bringt das gesamte Gehirn in Bewegung, vom Kleinhirn bis zum Thalamus, von den grauen Zellen bis zu den Zentren der Hirnrinde. Ich behalte etwas, weil ich es verstanden habe, aber auch, weil ich es behalten wollte. Etwas nicht behalten zeigt meistens, dass ich es nicht verstanden habe oder dass es mich nicht interessiert und mich nicht motiviert, es zu behalten.Betrachten wir einmal die verschiedenen Aktivitäten des Gedächtnisses: Aktivität der Aufnahme der Nachricht: Alle Sinne sind wach. Die Nachrichten kommen fortlaufend an. Manche davon sind gar nicht für die Speicherung im Gehirn vorgesehen. Aktivität der Speicherung der Nachricht: Wie sollen die, die aufbewahrt werden sollen, ausgewählt werden? wie sortiert? wo im Gehirn? Lauter Fragen, auf die das autonome System der Speicherung im Gedächtnis eine Antwort finden muss. Aktivität der Integration der Nachricht: - - unbedingt notwendig, damit unser Gehirn sich nicht mit einer unübersehbaren Masse von Informationen voll stopft, eine auf die andere gehäuft, sich widersprechend oder, auf gut Glück, sich ergänzend. Das Gehirn stellt eine Nachricht den schon zum selben Thema empfangenen gegenüber, holt Erinnerungen hervor und prüft und vergleicht: ist es eine Ergänzung oder eine Berichtigung oder ein Widerspruch? So wird die neue Nachricht in den immensen vorhandenen Bestand integriert. Und dann das "Gesetz". - Das lautet: "Das Gedächtnis nutzt sich nur dann ab, wenn man es nicht benutzt." Dieser einfache Aphorismus, im Widerspruch zur allgemein bekannten Aussage "etwas nutzt sich dadurch ab, dass man es benutzt", hat praktische Bedeutung. Unser Gedächtnis verändert sich im Lauf der Jahre. Aber außer durch Krankheit wird es nicht schlechter. Zu den Übungen, Fragen und Antworten hier nur ein paar Beispiele. Die Biologie des Gedächtnisses
Hier werden ausführlich Neuronen, Synapsen, Nervenzellen usw. beschrieben. Wenn Ihr das nicht alles lesen wollt, könnt Ihr sogleich zum nächsten Kapitel gehen.Das Gedächtnis oder die Gedächtnisse
Da gibt es Das Sofort-Gedächtnis ... dafür geschaffen, zu vergessenDas Sinnes-Gedächtnis Das Speicher-Gedächtnis, das Erinnerungs-Gedächtnis Gedächtnis und Aufmerksamkeit
Warum sprechen wir von Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit dem Gedächtnis? Weil es ohne Aufmerksamkeit auch kein Gedächtnis gibt. Meistens fehlt uns nämlich nicht das Gedächtnis, sondern die Aufmerksamkeit.Die Umgebung des Gedächtnisses
Ohne dass wir uns dessen bewusst sind, wirken alle möglichen Umgebungs-Faktoren im Hintergrund, die die Qualität unserer Aufmerksamkeit stützen.Hier seien einmal einige davon genannt: die Geräusche, die wir gerne bei einer Unterhaltung hören, unser Interesse am Thema, zumal wenn wir früher etwas dazu gelesen haben, der Wunsch, das zu behalten was gesagt wurde, damit wir später darüber sprechen können, unsere Kenntnis der Gesprächs-Teilnehmer, durch die wir an andere Filme und an andere Gespräche mit anderen Leuten erinnert werden. - - Dieses "Hinterland" beeinflusst ständig die Qualität unserer Aufmerksamkeit und unseres Gedächtnisses. Unsere Sinne und ihr Gedächtnis
Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, BerührenUnser Körper gleicht einer Maschine, die dafür eingerichtet ist, Informationen durch die Sinne aufzunehmen. Jeder Sinn hat seine eigene Empfangsmethode und Wellenlänge, und auch seine eigene Geschichte und Entwicklung, und spielt seine besondere Rolle. Jeder Sinn hat aber auch seine möglichen Schwächen, denen mehr oder weniger abgeholfen werden kann. Es hängt von der persönlichen Entwicklung ab, welche Folgen das haben kann. |
Zusammenfassung der Diskussion
Acht Teilnehmer am Virtuellen Kolleg haben sich in sechs Chats über das Thema unterhalten und sich in 21 Forums-Beiträgen dazu geäußert. Zu den Chats habe ich jeweils eine der "Früchte am Baum", die in der Website die Kapitel-Überschriften darstellen, als Thema vorgeschlagen. Zunächst einige allgemeine Anmerkungen.
Der Aussage, "dass sich das Gedächtnis nur abnutzt, wenn es nicht benutzt wird", wurde allgemein zugestimmt. Nur wurden Zweifel daran geäußert, das Gedächtnis (dessen biologische Funktion im entspr. Kapitel beschrieben ist) als eine Körperfunktion wie alle anderen anzusehen. Zu der in der Website gegebenen Definition, dass die Funktion des Gedächtnisses eine Tätigkeit der Koordination ist, nämlich Aufnahme einer Nachricht, Speicherung und Integration, wurde der Duden zitiert :". . .die Fähigkeit, Sinneswahrnehmungen oder psychische Vorgänge (im Gehirn) zu speichern, sodass sie bei geeigneter Gelegenheit ins Bewusstsein treten können; Vermögen, Bewusstseinsinhalte aufzubewahren, zu behalten, zu speichern und sich ins Bewusstsein zurück zu rufen". Im Chat zum Kapitel "Gedächtnis und Aufmerksamkeit" wurden besonders viele eigene Erfahrungen genannt: "Mitunter schreibe ich mir einen Namen, eine Adresse oder eine Tel.-Nr. auf einen Zettel und danach benötige ich diesen nicht mehr". Oder: "Wenn ich etwas gut behalten will, dann halte ich mir, z.B. auf Spaziergängen, im Stillen Vorträge darüber". Und ein Satz von Konfuzius wurde zitiert: "Sage es mir und ich vergesse es, zeige es mir und ich erinnere mich, lass es mich tun und ich behalte es". Aus Goethes Faust wurde erwähnt: "Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen". Auch dass man etwas (Film, Buch, Gespräch) leichter behält, wenn man weiß, dass man es anderen überbringen muss oder man sich später darüber unterhalten will, wurde betont. Auch der Ingenieur wird erwähnt, der sagt: "Man muss nicht alles wissen, nur muss man wissen wo es steht". Beim Kapitel "Unsere Sinne und ihr Gedächtnis", in dem Marcel Proust und das "kleine Madeleines" genannte Gebäck erwähnt werden, konnten wir die Übersetzung eines Textes (Buchauszug) lesen, den einst eine ehemalige Kolleg-Teilnehmerin geschickt hatte. Darin wird dargestellt, wie der Geschmack dieses Gebäcks, in Tee eingetaucht, die Erinnerung an eine schöne Zeit wachrufen und in gehobene Stimmung versetzen kann. - - Weil es von Bedeutung ist, ob man ein optischer oder akustischer Typ ist, ordneten sich einige je einem solchen Typ zu. Einer erklärte aber auch, dies nicht mit Gewissheit von sich sagen zu können. Meist wurden Sehen und Hören als die für Erinnerungen wichtigsten Sinne bezeichnet. Nur ein Teilnehmer berichtete davon, dass Gerüche bei ihm erfreuliche oder unangenehme Erinnerungen wach rufen, und ein anderer von den Schmerzen bei seinem ersten Zahnarzt-Besuch. - Eine spontane Aussage im Chat gehört dazu : " Ich hätte nicht erwartet, welche Bedeutung der Zusammenhang zwischen Sinnen und Gedächtnis auch für mich hat." Und weiter: "Man kann leben ohne zu sehen, man kann leben ohne zu hören, aber man kann nicht leben ohne zu fühlen oder zu schmecken, man kann nicht leben ohne zu berühren oder berührt zu werden". Ein Teilnehmer berichtete von einem plötzlichen Versagen seines Gedächtnisses und davon, wie er durch Therapien und viele Übungen nach einiger Zeit wieder Herr seines Erinnerungs-Vermögens geworden ist. - Ich selbst berichtete von meinen Gedächtnis-Problemen seit einer Operation vor zwei Jahren, die vermutlich daher rühren, dass ich erst nach ungewöhnlich langer Zeit aus der Narkose erwacht war. Nachdem im Forum und Chat mehrere das Thema zur Sprache brachten "Verdrängung und Schutz vor unerfreulichen / unangenehmen Erinnerungen" (u.a. nach Erlebnissen im Krieg), bat ich den Autor der Website um eine weitergehende Äußerung. Darin hieß es: ". . . ein unbewusster Mechanismus zum Schutz der Person, durch den Gedanken, Bilder und Erinnerungen, die mit einem bestimmten Ereignis verbunden sind, weggeschoben und im Unterbewusstsein gehalten werden". In diesem Zusammenhang wurde auch S. Freud erwähnt. Die mögliche Behandlung von Verdrängung führte uns zu "Einreden und Ausreden", ja sogar zur Manipulation des Gedächtnisses (Gehirnwäsche), und zum Trauma nach Unfällen, das aber keine Verdrängung sei und bei dem den Betroffenen geholfen werden müsse. Das kollektive Gedächtnis. In der Website heißt es, "die politischen, sportlichen, literarischen, künstlerischen Ereignisse sind heute mehr und mehr weltweit zugänglich". Hierzu wird im Forum aber noch anderes gesagt. "Keiner von uns kennt alle Philosophien, kann sich einen Rechner bauen, kann sich medizinisch selbst behandeln. Aber unsere Gesellschaft weiß und kann das! Wir sind Nutznießer eines Wissens, das weit über unsere eigenen Möglichkeiten hinausreicht, und das letztlich den Siegeszug der Menschen über die Erde ermöglicht hat. Im Alter: Das Gehirn altert nicht, entgegen der im Chat geäußerten Meinung "es gibt auch beim Gedächtnis normale Alterungsprobleme". Man verliert keine Neuronen und Synapsen, vielmehr bilden die sich ständig neu. Nur Krankheiten (Depression, Demenz, Alzheimer usw.) beeinträchtigen das Gedächtnis und müssen behandelt werden. Aber für das Nachlassen mit zunehmendem Alter gilt vor allem der Spruch "dass sich das Gedächtnis nur abnutzt, wenn es nicht benutzt wird". Es fehlt das gewohnte soziale Umfeld, meist nach dem Ausscheiden aus dem Beruf. Beispiel: der Lehrer, der keine Schüler mehr hat. Kann Gedächtnis-Training helfen? Besser sind Senioren-Studium und Sprachen lernen, die man aber auch anwenden muss. In der Website konnten wir lesen : "Man muss aufpassen, interessiert sein, Projekte haben". - "Nie abends einschlafen, bevor man sich nicht auf das vorbereitet hat, was einen am nächsten Tag begeistern soll". Seitenanfang Druckversion |