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  Dreieck nach obenSelbstorganisierte Lerngruppen in Europa
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    Dreieck nach obenEsskulturen / Brot  
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    _Zusätzliche Materialien  
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_ Inhalt
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_ _ Einführung
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_ _ Budweis Gruppe
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_ _ Granada Gruppe
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_ _ Lyon Gruppe
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_ _ Ulm Gruppe
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_ _ Vicenza Gruppe
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_ _ Eine Schottische Perspektive
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_ _ Brot in Erinnerungen
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_ _ Berches - Festtagsbrot der Juden
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_ _ Brot in Russland
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_ _ Brot und seine Bestandteile
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_ _ Brot in der Türkei
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_ Slowenien - Über das geliebte Brot
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_ _ Bratislava - Brot und Esskultur
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Slowenien - Über das geliebte Brot

Stand:


Brot in der Dolenjska und Bela Krajina

Meist wurde das Brot aus einer Mischung von: Roggen, Weizen, Mais, Buchweizen und Gerste gebacken; in der Weissmark (Bela Krajina) nannte man es Maisbrot. Weizenmehl wurde lediglich so viel beigemengt, dass es zusammen hielt. Zum Brotbacken wurde auch Hafer genommen, welcher wenig Mehl hergab und auch schwer zu sieben war. Deshalb mengte man ihn von Hand nach dem Sieben bei. Haferbrot wurde im Ersten und Zweiten Weltkrieg gebacken, in Krisenjahren, bei grosser Duerre oder in der Zeit der Pflichtabgaben. Beliebt war das bunte Heidenbrot oder Heidenfladen (aus Buchweizenmehl). In den Weizenteig wurde der Buchweizenteig eingewickelt und ein gutes Brot daraus gebacken.

In der Umgebung von Metlika buk man ein gemischtes Brot aus Mais, Hirse, Roggen und Gerste. Bei Missernten ueberwog die Gerste. In Kriegszeiten und in der Zeit der Pflichtabgaben bereitete man das Brot ohne Hefe und mit Speckgrieben (Grammeln), das sie Maiskuchen nannten. Erst spaeter wurde das Brot aus Weizenmehl mit Zugabe von Mais gemacht. Der Mehlmischung wurde gedaempfte Kartoffel beigemischt, damit das Brot weicher wurde.

Die Lage in der Broterzeugung verbesserte sich merklich nach der Einfuehrung fruchtbarer italienischer Weizensorten nach 1950 sowie 1965 durch die Einfuehrung von Weizensorten jugoslawischer Selektion. Mit der Ausweitung der Viehzucht hat sich der Raum fuer Brotgetreide zugunsten des Anbaus von Mais als Tierfutter reduziert.

Zur Hefeherstellung benutzten sie Weinhefe und Maismehl (Šmarjeta). In der Umgebung von Crnomelj wurde die Hefe aus feingemahlener Hirse und Weinmost gemacht. In der Umgebung von Metlika bereiteten sie bis zu Hundert Hefelaibchen vor.

Für die Zubereitung des Teiges hatte man einen Holztisch ("mentrge") mit einer Mulde, dem Teigtrog. Davor arbeitete man in einer aus einem Holzstamm ausgehoehlten Mulde ("necke"). Zum Gaeren wurde der Teig in einen Strohkorb gelegt. Beim Holztisch deckte man das Brot mit einem Leinentuch zu, welches in Metlika "Rob" genannt wurde. Im Teiltrog versorgte man das zum Backen notwendig Geraet wie Sieb, Schaber, Loeffel, Gans- oder Truthahnfeder zum Anstreichen der Brote. Das Zubehoer zum Holzofen war: Brotschaufel, Feuerhaken fuer die Glut , Schaber aus Holz oder Eisen, Buerste und Besen. Die Buersten waren meist aus Maisschalen gefertigt, verwendet wurde aber auch Stroh oder Lappen.

Brot und Teig wurden mit dem Brottuch oder einer Serviette bedeckt. Der Ofen diente als Heizung des Wohnzimmers, wohin auch Gaeste kamen und die Familie sich aufhielt zum Essen und Beisammensein.

Das fertig gebackene Brot wurde zum langsamen Abkuehlen in ein Tuch gewickelt, damit es nicht zu schnell hart werde. Die erkalteten Brote wurden zum Aufbewahren in einen grossen Korb ("Jerbas") gelegt und in der Speisekammer oder im Keller auf ein haengendes Tablar gestellt.

Zu Weihnachten wurde ein geschmuecktes Weissbrot gebacken, "Božicnik", genannt. Der Laib wurde mit diversen Teigfiguren, oft Engelchen oder Krippenfiguren, geschmueckt. Es wurde bis zu den Heiligen Drei Koenigen aufbewahrt. Es wurde so in Wuerfel geschnitten, dass jedes Kind ein Stueck einer Figur erhielt. Diese Tradition wurde in Crnomelj bis 1960/65 praktiziert. In Metlika wurden Teile des Weihnachtsbrotes dem Vieh verfuettert.