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Erzählcafe Brot
Stand:
Warum gibt es in Südeuropa hauptsächlich Weißbrot
und nur selten Schwarzbrot?
- Das hängt mit dem Klima zusammen, dort gedieh früher der Roggen nicht.
Heute ist er resistent. Zum Wein passt mehr Weißbrot, zum Bier mehr dunkles
Brot.
- Heute fragt man in Frankreich mehr nach Schwarzbrot und drum wird es
hergestellt. Dort backt der Bäcker rund um die Uhr, drum ist das Weißbrot
stets frisch verfügbar.
Früher war die Auswahl beim Bäcker eintöniger als
heute.
Nach welchen Gesichtspunkten wählen sie heute Brot aus?
- Ich kann ohne Brot nicht sein. Ich belege es verschieden.
- Bauernbrot ist meine Vorliebe.
- Zu 10 Laib Schwarzbrot stellte man 2 Laib Weißbrot mit Milch statt Wasser
her. Das gab es zum Frühstück eingebrockt in den Malz-Milchkaffee. Man
achtete drauf, dass das Brot altbacken war, damit man nicht so viel essen
konnte wie beim frischen. Altes Brot hat man "geofnet", man
schnitt ein Loch oben rein und füllte Wasser hinein und schob es nochmal in
den Ofen.
- In Norddeutschland ist das Schwarzbrot richtig schwarz. Es ist Roggenbrot
mit Körnern drin. Das süddeutsche Schwarzbrot ist eher Mischbrot.
- Auf dem Ulmer Markt gibt es jetzt Holzofenbrot mit ganzen Körnern drin.
- Brot in der Kriegszeit
- Meine Mutter war aus Thüringen und ich bin "Kriegsware" und wo
wir hinguckten, gab es niemand, der Brot, auch wenn es etwas schimmelig ist,
wegwirft. Aus dem letzten Krümel machte man noch Brotsuppe. Äpfel und
altes Brot, mit Milch und Eiern, gab es als Auflauf. Oben drauf Butter. Die
Kruste war das beste vom Ofenschlupfer.
- "Arme Ritter" gab es aus. Weißbrotschnitten Sonntags gab es Weißbrot
mit Kakao.
- Der Anschnitt vom Brot heißt Riebele oder Knäusle.
- Die Bratensoße wird schön mit einem Riebele.
- Schwarzbrot über Nacht in Rotwein einlegen ergibt einen
"Kirschkuchen".
- Meine Mutter machte Brotpudding mit Eiern, Milch, und Eischnee in einer
Form, im Wasserbad garen, dazu eine Chaudeau-Soße.
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