_
 
[ EuCoNet ]   [ ZAWiW ]   [ SoLiLL ]   [ LiLL ]    [ Gemeinsamlernen ]I
_ _ _
  Dreieck nach obenTownStories  
_ _ _
  Dreieck nach oben---- Texte ---- Logo ZAWiW
_ _
  _Berlin
_ _ _
_
_ < Seite 6 von 11 >
_
_ Zurück - Inhalt
_ _
_ _
_ _
_ _ Sich wohlfühlen
_ _
_ _ Mein Berlin
_ _
_ _ Flüsse
_ _
_ _ Mein Viertel
_ _
_ _ Begegnungen
_ _
_ _ Plätze
_ _
_ Geschichte
_ _
_ _ Texte von anderen
_ _
_ _ Freizeit
_ _
_ _ Kuriositäten
_ _
_ _
_ _ _ _ _ _

Townstories

Stand:


Das Buch

Regina Burow


Zusammenfassung:

Am 17. Dezember 1993 wurde der Südring der Berliner S-Bahn nach dem Mauerfall wieder eröffnet. Ich fuhr sofort die drei Stationen nach Neukölln, das nach dem Mauerbau für uns Ostberliner unerreichbar war, um zu schauen, was sich in den 32 Jahren der Trennung dort verändert hat. Es war spannend zu erleben, wie sich die Erinnerungen an die damalige Zeit mit den neuen Eindrücken vermischten."

Das Buch
„Letzter Bahnhof im Demokratischen Sektor!“

Plötzlich waren sie wieder da - diese ernstgemeinten, aber für uns, die wir in diesem „demokrati-schen“ Sektor von Berlin lebten, satirisch wirkenden Worte. Sie ertönten nicht aus dem Lautspre-cher, sie waren in mir. Es war der 17. Dezember 1993 - der erste Tag, an dem die Berliner elektri-sche Stadt-Bahn wieder über den Südring fuhr.
Vor 32 Jahren hörte ich die Worte das letzte Mal – durch den Mauerbau wurde 1961 die Stadt wie ein Kuchen in zwei Teile geteilt, die S-Bahn nach Westberlin wurde unterbrochen und später wur-den die Gleise herausgerissen, damit verschwanden die Worte aus meinem Gedächtnis. Nun waren sie plötzlich wieder da.
„Zurückbleiben!"ertönte die wirkliche Stimme aus dem Lautsprecher.
Die S-Bahn verließ den Bahnhof Berlin-Baumschulenweg, fuhr bald in eine Linkskurve und er-reichte nach 3 Minuten den Bahnhof Köllnische Heide - in Westberlin - nein - nicht in Westberlin - im wiedervereinigten Berlin. In mir mischte sich die große Freude, nach so langer Zeit wieder durch diese Kurve gefahren zu sein, mit dem Unbehagen, der Angst und dem flauen Gefühl im Ma-gen von damals vor dem Mauerbau 1961, wenn die ostberliner Grenzbeamten auf dem Bahnhof Baumschulenweg durch den Zug patrouillierten. Es ging immer ein Aufatmen durch das ganze Ab-teil, wenn der Zug den Grenzbahnhof verließ und niemand mitgenommen wurde, um draußen in ei-nem besonderen Häuschen seine Tasche kontrollieren zu lassen.