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Townstories

Stand:


Treffen mit Nuraghen

Jarmila Bartuskova


Steine, schöne Steine...

Es war März 2003 und das Wetter im Europa war unerforschbar, als ob man Poker spielt. Anstatt einer milden südlichen Brize hat uns eine echte grausame Kälte betroffen. Blühende Sträuche lagen unter der feuchten Schneelast; wir zitterten vor Kälte und das erste sardinische Wort, das ich und Majka gelernt haben, war: "titia", das heißt "Fröstend-Zittern". Um so heißer war unser Zusammenkommen mit unseren neuen Freunden aus Town Stories in Macomer. Einige von ihnen haben wir schon in Prag kennengelernt. Auf dem Tisch in dem kalten Hotelzimmer warteten auf uns zärtiche Himmelsschüssel und kleine liebe Wünschbriefe, die für uns als Willkommengruß aufmerksame Gastgeberinnen vorbereitet haben. Sie tolerierten zum Glück mein gebrochenes Italienische.
Die Landschaft auf Sardinien hat mich sofort bezaubert. Herrlich gefärbte Wässer längst der Küste, Berge, tiefe Täler im Innenland, Korkeichen, Ölbäume und vor allem die Steine. Die Minerale liebe ich von je. Ich sammle ganze Jahre verschiede Steinchen, kleine oder grössere, für ihre interessante Färbung, Form und für ihr Gedächtnis. Diese liegen in meiner Wohnung in kleinen Körbchen in der Nähe von den Blumen auf der Terrasse. Diese Steine werden in meiner Heimat gesammelt oder als Geschenk von exotischen Ländern, die mir meine Freunde gebracht haben. Sardien ist voll von Steinen! Steine, Steine, große oder kleine, Felsblöcke, Felsen... überall auf den Abhängen... Steine, frei in der Gegend liegende oder aufgehäufte, Haufen, kleine Mauern…Ich glaube, es sei sehr schwierig, hier gerade unter diesen Umständen am Leben zu bleiben.
Und dann ist das meine Treffen geschehen, für mich recht mystisch und unerwartet.

Das Stelldichein mit den Nuraghen.

Rätselhafte Steinstürme, meistens von den großen rohen gehauten Stücken überwiegend vom schwarzen Basalt (oder Trachyt), die in der Form eines Kreises aufhehäuft sind. In Richtung zum Gipfel ist der Radius je enger und enger, die Gravitation hält alles zusammen. Auf dem Gebiet dieser Insel sind etwa 7 Tausend dieser seltsamen Türmen verschieder Größe. Für den Menschen angewohnten an die Technik des 21. Jahrhunderts ist es fast ungläublich, dass es in der Tat das Werk der menschlichen Hände ist - ja sogar aus der Bronzezeit. Was waren diese Architekten, was für Kraft und Scharfsinn mußten sie benutzen, wenn sie solche "Burgen" aufbauen wollten. Vor welchen Feind mussten sie sich wehrten, wen adortierten sie? In der Nähe von einem der Nuragheln - Nuraghe Losa - sammelten sich diese Sardinier um den sakralen Brunnentempel herum. Christliche Pilger besuchen bis zu diesem Tag Chiesa di Santa Christina - die Kirche, die in der Nähe von diesem Brunnen aufgebaut wurde. Das heißt cca 1200 unserer Zeitrechnung. Sehr lange Zeit davor lebten hier die Leute, welche wir wahrscheinlich als Heiden bezeichnen würden. Der Glaube und die Hoffnung dieser Leute war sicher ebenso tief wie der Glaube von ihrem christlichen Nachfolgern. Trotzdem bleiben diese Menschen für uns immer mysteriös. Ich begegnete bei diesem Rendez-vous das, was mich ganze Jahrtausende angesprochen hat, und zwar recht dramatisch, Ein Stück meines Herzens wird schon für immer in diesen Muraghen stecken. Vielleicht verstehe ich das nicht ganz und es ist ja auch nicht notwendig. Diese enorm rätselhafte Werke, die bis zu heutigen Tagen erhalten blieben, demonstrieren, dass nicht alles vergänglich ist..

Ohne diese Zusammenkommen mit unseren Gastfreunden in Macomer würde ich nie so viel Freude mit diesen schönen Menschen und mit den herrlichen Steinen in Sardinien erlebt.

spielte sein Poker.