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Townstories

Stand:


Ein grünes Dreieck in meinem Viertel

von Antonio Machado
Übersetzung: Peter Starke

Er lief, ein Fleckchen Grün suchend, durch das Viertel, fand aber nur winzige Bäumchen, die mit Pflastersteinen in ihren Pflanzlöchern befestigt waren, damit sie nicht entfliehen konnten.

Erschöpft vom Spaziergang und der Wärme - er war schon alt - stieg er mit Mühe hinauf in seine Wohnung im vierten Stock in der Straße Espíritu Santo.

Ausgebrannt vor Wärme und Anstrengung ließ er sich schwerfällig in einen Sessel fallen, der in der Nähe des Balkons stand.

Da sah er die größte Grünanlage im ganzen Viertel.

Sie befand sich genau vor seinen müden Augen: mit Rasen, Laternen, Statuen, Wegen, Rosensträuchern, Zierpflanzen und verschiedenen Bäumen. Neben einem Parkplatz.

Die Anlage gehört zum Justizministerium und - davon konnte er sich in den letzten Jahren überzeugen - man hat sie lediglich für eine einzige kleine Beamten-Fete genutzt.

Jeden Tag wird die Anlage von Gärtnern und Wartungspersonal gesprengt und gepflegt, auf dass ständig alles bereit sei, jemanden zu erfreuen, doch sie wurde nie genutzt.

Von den alten Bäumen ist nur noch einer übrig, der den Krieg überstanden hat, den anderen, der noch da war, zerbrach schon vor einigen Jahren ein Sturm. Bei seinem Sturz zerstörte er Teile des Gitters auf der Mauer, die den prächtigen Garten umgibt.

Der einzige Trost, der ihm bleibt, ist, sich am Anblick und dem Duft des frisch gemähten und gesprengten Rasens zu erfreuen.