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Townstories

Stand:


Wo ich mich zu Hause fühle

von Dagmar Olšarová

Als Kind lebte ich mit meinen Eltern in einem kleinen Familienhause, welches nahe einem Friedhof lag. Meine Eltern waren sehr glücklich dort, ich aber fand das Häuschen zu klein und die Nähe des Friedhofs war mir unangenehm. Ich wollte fort. In den Tagen des Sozialismus war es aber nicht so einfach. Ich musste siebenmal umziehen, am Ende schon mit Mann und Kindern, bis ich an die gewünschte Adresse gelang.

Die Zeit ging voran. Auf einmal war ich in der gewünschten Wohnung allein. Erst jetzt sah ich die vielen Autos, die herumstehen, und dass man den Vorgarten nicht betreten darf. Ich begann mich nach meinem alten Elternhaus zu sehnen. Aber es war zu spät. Wegen der ruhigen Lage und frischen Luft von Bäumen auf dem Friedhof ist das Haus für mich zu teuer geworden.

P.S. Das alles ist ein wenig Wahrheit und Dichtung. Für mein Elternhaus schwärme ich nur im Sommer. Im Winter erinnere ich mich an das lange Treppenhaus und morsche Blätter im Garten – und bin froh, dass ich bin, wo ich bin.