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Townstories

Stand:



Am 15.9.1847 leuchteten in Prag die ersten 200 Gaslampen der Strassenbeleuchtung auf. Danach folgte die Errichtung von solcher Strassenbeleuchtung auch in anderen Städten böhmischer Länder.

>Die Leuchtgasbrenner in den Gaslampen waren am Anfang ganz einfach. Dank der hohen Verbrennungsgeschwindigkeit des Leuchtgases war es möglich, dieses Gas ohne vorherige Luftbeimischung zu verbrennen. Bei den ersten Gaslampen wurden Schmetterlingbrenner benutzt, wodurch nicht allzu viel Licht entstand. Eine wirkliche Revolution in der Entwicklung der Gaslampe war erst die Erfindung von Karl Auer von Welsbach, dem Schüler von Bunsen. Er nutzte die damaligen Kentnisse über die festen, leuchtenden Glüh-körperchen aus und stellte im Jahre l885 den ersten Gasglühstrumpfen her.

Die Gaslampen der öffentlichen Gasbeleuchtung wurden mit einer stetigen Anzündungs-flamme bestückt, von der sich die Lampe nach der Gaszuführung in den Hauptbrenner an-zündete. Die Gaszuführung in Hauptbrennern wurde mit einer Drahtöse ausgestattet, die der Stadtbeleuchter mittels eines langen Bambusstocks mit der Öse betätigte und die Gas-zuführung öffnete. Auf diese Weise konnte man aber bei der grossen Lampenzahl in den Grossstädten nicht auskommen. Es wurde eine Selbstbetätigung der Lampen mittels eines Uhrwerkes eingeführt.

Die Einführung der Anzündung und des Auslöschens mittels einer Druckwelle bedeutete einen grundsätzlichen Fortschritt im technischen Niveau der Gasbeleuchtung. Es war möglich alle an dieses System angeschlossenen Lampen auf einmal zu betätigen. Jede Lampe wurde mit einem Membranapparat ausgestattet, der die Gaszuführung in den Hauptbrenner öffnete und zuschloss, falls der Gasüberdruck um min. 100 Pa (im Verglech zum üblichen Stand) stieg. Die Drucksteigerung im Gasnetz mittels der Druckwelle dauerte 2 bis 5 Minuten. Die Entsendung der Druckwelle wurde durch Gasdruckerhöhung auf 11 bis 18 kPa am Gaswerkaustritt durchgeführt. Das stellten die Kompressoren mit rotierenden Kolben sicher. Fernanzünden und Fernlöschen mittels der Druckwelle begann in Prag im Jahre 1929.

Die Strassenlampen erfüllten auch eine bedeutungsvolle architektonische Funktion und formten das Antlitz des historischen Teils der Stadt. Die ersten Lampen wurden auf einfachen Holz- oder Eisenstangen aufgebracht. Sie wurden jedoch bald von den Kunst-schmieden fertiggeschmiedet oder nach den Vorschlägen der Bildhauer und Architekten vom Guss abgegossen. Zu den schönsten diesbezüglichen Werken gehören zweifellos die mehrarmigen Kandelaber. Komárover Eisenwerk (bei Hoøovice) goss nach den Vorschlägen des Architekten Linsbauer und des Bildhauers Veselý vom Jahr 1867 die achtarmigen und vierarmigen Kandelaber ab. Die weibliche Statue auf der mittelalterlichen Säule des acht-armigen Kandelabers stellt die Stadt Prag dar.