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Townstories

Stand:


Wo ich mich zuhause fühle

Von Renata Lolli
Übersetzung Hanns Hanagarth

Unter " ZUHAUSE" kann man viel fühlen und verstehen.

Auch ET bewegt die Zuschauer, wenn er dieses Wort murmelt. Und es ist nicht nur unser "Schneckenhaus", wo wir uns sicher fühlen. Für mich schließt dieses Wort viele Dinge ein, darunter eine ganz besondere Art von "Zuhause" zu sprechen. Meine Eltern (aus dem Piemont die Mutter, der Vater Römer) lebten vor meiner Geburt viele Jahre in Deutschland. Im Deutschland nach dem ersten Weltkrieg, vor allem in Berlin, für mich als Kind eine zauberhafte Stadt.

In den Erzählungen meiner Eltern und unser häusliches Leben war davon geprägt, war Berlin ein mythischer Ort: der Potsdamer Platz, wo mein Vater sein Büro hatte und der Kurfürstendamm, wo sie wohnten. Die Lebensgewohnheiten hatten sie in unser schönes Land mitgenommen, wo sie sie mit der Lebensart verschiedener italienischer Regionen vermischten. Aber was macht diese Art, sein "Zuhause" zu sehen, so besonders? Es ist das "Zuhause" als Ort, sich selbst zu finden, all das, was das magische Wort "Stimmung" einschließt: Atmosphäre, Gefühl, Wohlbefinden, Vieles in einem Wort. Dann auch der Ort künstlerischer Betätigung: Musik, Literatur, Malerei. Und - warum auch nicht- die einfache und doch schwierige Kunst, mit dem Alltäglichen fertig zu werden.

Dann das Heranwachsen, das Durchleben schwerer Zeiten (Krieg, Bombardierungen, Evakuierung, Nachkriegszeit, der Versuch zum normalen Leben zurückzukehren). Und immer schwingt diese "Stimmung" mit, für die es wichtig ist, sich eine Wohlfühlumgebung zu schaffen. Es gibt noch andere Dinge, die mich das "Zuhause" spüren lassen: wenn ich meine römische Herkunft in den Herzen heißblütiger Spanier wiederentdecke, wenn ich in Deutschland die Seele der deutschen Musik wiederfinde (wie gut ich mich fühle, wenn ich einen "Wagnerianer" treffe), wenn sich in Prag meine Lust zu träumen entfaltet.

Mein Vater musste als Berufssoldat häufig umziehen und insoweit ist für mich "Zuhause" immer auch die Welt gewesen, die mich umgab und die meine Gefühle teilte. Und heute noch weiß ich keine Antwort auf die Frage woher ich bin, wo gehöre ich hin. Oder besser: die richtige Antwort ist: "Es ist nicht von Bedeutung, wo ich bin, ob die Welt vor meinem Fenster schön ist, ob das Wetter schön oder schlecht ist, ob ich in diesem Augenblick mehr oder weniger Geld in der Tasche habe. Wichtig ist, seine eigene Welt -Dorf, Stadt oder Land- zu haben, wo man sich wohl fühlt." Und das Wohlfühlen verdanken wir den Menschen, die um uns herum sind und die unser Fühlen und Denken teilen.