Wie jeden Sommer, verbringe ich gerade die Ferien in Ronciglione am Vico's See (1).
Um einige Stunden in Ruhe zu verbringen, nehmen wir jeden Morgen unser kleines Boot mit seinem elektrischen Motor, und wir suchen eine Bucht entfernt von den wenigen erlaubten Badeanstalten.
Nach einem schönen Bad, waren wir gestern morgen an einem ruhigen Platz gelandet. Während mein Mann die Brombeeren aus den Dornen holte, wovon die Ufer voll sind, habe ich mich auf einem Tuch unter den eisenfarbigen Lavablöcken und dem schwarzen Sand, die von uralten furchtbaren Eruptionen zeugen, hingelegt. Mein Sohn hat sich auch mit einem "schweißigen" Universitätsbuch in den Händen in die Sonne gelegt.
Plötzlich erschien über den blauen funkelnden Wellen ein Kanu mit einem Knaben und einem schönen bikinibekleideten Mädchen: " Bleib doch mal bei diesen Herren. Mama wird dich von weitem anschauen", sagte das Mädchen, während sie das Kind auf den Strand landete. Und schnell entfernte sie sich mit gewandten Ruderschlägen.
Da ich ausgestreckt war, sah mir das Kind von unten herauf wie ein junger Vikinger aus: es war vielleicht 6 oder 7 Jahre alt, blond mit grünen Mandelaugen und einem gebräunten Körper.
Kaum war der Vikinger an Land gegangen, als er auf unseren schlafenden Hund zusteuerte, der im Schatten gekuscht war. "Ach, was, beißt er?" fragte mich das Kind. "Nein", antwortete ich unvorsichtig. Da hat er eine Hand ausgestreckt und den Hund gestreichelt. Dann hat er den Hundeschwanz gepackt, ihn gehoben und schließlich eine Hand voll Sand auf ihn geworfen. "Ich werde etwas Nutella auf deinen Arsch streichen "rief er lachend , und es schien mir, als ob seine heisere Stimme die eines erwachsenen Mannes wäre. Ich erfasste, dass die Ruhe beendet war.
Mein Sohn hatte sich gesetzt - vielleicht, um seinen angebeteten Hund Ugo zu verteidigen, während das sichtbar glückliche Tierchen schwänzelte. "Die Ruhe ist beendet", habe ich mir gesagt und auch ich habe mich gesetzt in der Illusion, dass ich den Notstand beherrschen könnte.
Das Kind wandte sich zu meinem Sohn: "Kennst du den Witz von Ignaz im Bad?", und lachte laut auf. "Ich weiß nicht, ob du ihn verstehen wirst..." Und mein Sohn: "Ja, ich kenne ihn doch!". "Da, erzähle ich dir den über Esmeralda...sie legte sich auf...". Und mein Sohn als Erwiderung darauf: "Das ist ein alter Witz, ich kenne ihn schon".
Im Augenblick pflanzte sich das Kind grätschbeinig hin aus Protest gegen das Unglück, dass er einen getroffen hatte, der alle seine Witze schon kannte, mit seiner arroganten lauten Stimme begann er eine Reihe von Sätzen über einige nicht ernste Frauen und so weiter zu schreien..."Die Ruhe ist beendet", dachte ich, während ich zu dem Kanu der Mutter schaute, das von weitem gegen di "Monte Faiano" kreiste.
"Warum sagst du diese Schimpfworte?" riskierte ich. Und er: "Nanu, wo lebst du? Wenn ich groß bin, werde ich alle davon sagen...jawohl, dann erzähle ich dir den über Isabella, die sich einen Esel gekauft hatte". "Nein, nein", mein Sohn unterbrach ihn. "Setz dich doch mal bitte hierhin. Ich habe verstanden, dass du die Nutella gern ißt. Sag mal, hast du sie mit einer Schicht Sahne auf dem Brot schon probiert?". So nahm mein Sohn die Konversation wieder auf mit einer Geduld, die ich an ihm nicht kannte. Und so ließen es sich beide eine Stunde lang mit den Geschichten von Erbrechen und Kacken unter totlachen gut gehen. Endlich erschien wieder das Kanu am Horizont.
"Massimiliano, grüße noch mal deine Freunde: Auf Wiedersehen bis Morgen!". Und das Kanu verschwand in einem Sonnenstrahl.