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Townstories

Stand:


Der Tiber und Rom

von Fabrizio Fasani

Ich habe immer gedacht, dass ein Fluss, der eine Stadt durchfließt, sie wohl auch charakterisiert.
Rom, Florenz und auch London, Paris und viele andere größere oder kleinere Städte wären anders ohne ihren Fluss, der seit je Maler, Komponisten, Dichter inspiriert.

Das gilt besonders für den Tiber. Er fließt langsam und gewunden durch Rom, zwischen zwei Ufern mit Reihen von Bäumen und spiegelt die schöne Verkürzung seiner Ufer (Castel S.Angelo, Isola Tiberina, u.s.w.). Er scheint langsam zu fließen, um sich später von der Stadt zu trennen.

Durch den Tiber kommt es zur Gründung des ersten Dorfes auf dem Hügel Palatino, wo sich einige Menschen auf den umliegenden Hügeln, den „Colli Albani“, ansiedelten, weil es da es einen bequemen Übergangspunkt des Flusses gab. Das war der Ursprung von Rom.

Während der Jahrhunderte war der Tiber ein wichtiger Verkehrsweg. Er hat die römische Expansion nach Norden gefördert. Später hat sich seine Handelswichtigkeit immer mehr vermindert, und heute ist der Fluss nur noch eine natürliche Schönheit von Rom.

Mein persönliches Verhältnis zum Tiber ist leider sehr oberflächlich. Als ich in den siebziger Jahren in diese Stadt gekommen bin, war ich schon erwachsen, und außerdem war damals der Tiber für die Stadt unbedeutsam. Er bekam nur geringe Aufmerksamkeit, denn der Fluss war sehr verschmutzt, weil es keine Kläranlagen gab oder sie nicht gut funktionierten. Ich erinnere, dass ich diejenigen als verrückt einschätzte, die dort nach dem Brauch zu Neujahr von den Brücken in den Fluss sprangen und untertauchten, und das dachte ich nicht nur wegen der Verletzungsgefahr, sondern vor allem wegen der Gefahr von Infektionen.

Trotzdem, werde ich immer wieder von dem Fluss angezogen. Ich habe mit Vergnügen gehört, dass einige touristische Boote dieses Jahr angefangen haben, den Fluss zu beschiffen, dessen Wasser auch wieder sauberer ist. Das bringt diesem Bestandteil der Stadt jetzt langsam mehr Aufmerksamkeit.

Oft geschieht es , dass ich über den Tiber mit römischen Freunden spreche, die gleich alt sind wie ich. Als sie Kinder waren und es noch keine Verschmutzungsprobleme gab, haben diese Freunde schöne Sommertage am Tiber verbracht, um zu schwimmen, zu rudern, zu fischen und im Wasser zu spielen.
Diese Erzählungen haben mich daran erinnert, dass ich die gleichen Sachen am Serchio, dem Fluss von Lucca (meiner Geburtsstadt), gemacht habe.

Diese fernen und doch gemeinsamen Erfahrungen haben mir meine Freunde näher gebracht und haben mich noch mehr die Flüsse schätzen lernen, die die Charakter ihrer Städte sind.