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Townstories

Stand:


Frauen in Rom gestern und heute

von Anna Maria Mussoni


Rom als Hauptstadt und Sitz des Papstes hat den Lebensstil der Frau sehr stark beeinflusst. Sie stand immer im Zentrum der Familie. In den Stichen von Pinelli sehen wir sie sogar mit einem Kind im Arm, einem Glas in der Hand, in einem Gasthaus zusammen mit Männern, die mit Messern bewaffnet sind.

Obwohl die römische Frau an zweideutige Unterhaltungen gewohnt war ( und es ist offensichtlich, dass sie sich selbst daran beteiligte), sollte sie im Bett rein wie die Jungfrau Maria sein. Bis von kurzem war die Jungfräulichkeit ein absoluter Wert.

Die Frau hatte nicht die Möglichkeit, außer Haus zu arbeiten, und die Ehe war für sie Selbstverwirklichung und Lebensunterhalt. In einem Land, wo es keine Scheidung gab (das Gesetz über Scheidung und das neue Familienrecht traten erst in den 70er Jahren in Kraft), bedeuteten Verlassenwerden und Verlassen nicht nur ein wirtschaftliches Unglück, sondern auch eine sehr schwere Sünde.

Nach dem zweiten Weltkrieg begannen die Frauen außer Haus zu arbeiten, und es scheint mir, dass die jungen Frauen heute nicht mehr wie früher die Ehe ersehnen, die übrigens, wenn sie geschlossen wird, von kurzer Dauer ist. Man weicht oft auf das Zusammenleben ohne Trauschein aus, und die Männer scheinen unfähiger als die Frauen zu sein, bei Beendigung der Beziehung das Verlassenwerden ohne Trauma auszuhalten.

Viele Zeitungsberichte bezeugen diese Unfähigkeit. Man fragt sich jetzt, ob sich die Rollen vertauscht haben und ob das sogenannte starkes Geschlecht im Grunde nicht schwach ist und immer war.