Gisela Stange



Mein Name ist Gisela Stange und ich bin am 14.03.1929 in Berlin geboren.
Bis zu meinem 10. Lebensjahr lebte ich mit meinen Geschwistern in meiner liebevollen, aber mit "preußischen Tugenden" versehenen Familie. Sozialverhalten stand dabei im Vordergrund. "Mehr Sein als scheinen" lebte uns unser Vater vor.

Mit 11 Jahren begann im Krieg mein Kinderlandverschickungslagerleben mit der Schule, da wir vor den Bombenangriffen in Berlin geschützt werden sollten. Ich war in, Strobl am Wolfgangssee, Österreich, Trencianske Teplice, Slowakei, Sruc an der Sasawa, Tschechei. Zum Kriegsende fuhr unsere Schulklasse am 30.01.1945 unter Fliegerangriffen zurück nach Berlin. Als Gesundheitsdienstmädel erlebte ich das Kriegsende und Gefangenschaft, aus der ich verwundet entwich.

Meine berufliche Ausbildung im sozialen Bereich begann mit der Frauenfachschule für Hauswirtschaft, Krankenschwesternausbildung beim Evangelischen Diakonieverein, wurde nach einer TBC Erkrankung fortgesetzt mit der Heimerzieherausbildung und Sozialarbeiterausbildung bei der Arbeiterwohlfahrt Berlin und endete mit dem Studium der Erziehungswissenschaften/Erwachsenenbildung an der Freien Universität. Dieses nach und nach erworbene Grundwissen half mir bei meinen sozialen Tätigkeiten im Flüchtlingsdienst, als Jugendherbergsleiterin, Kinderheimleiterin und Sozialarbeiterin in der Jugend und Familienpolitik. In der Freizeit arbeitete ich ehrenamtlich für die Gewerkschaft, die Arbeiterwohlfahrt und andere Institutionen.
Ich bin ledig aber nicht kinderlos, denn meine Heimkinder wissen mich zu finden.

Als stellvertretende Vorsitzende der Federation International Comunication Enfant (FICE) Sektion Deutschland, habe ich den Europäischen Gedanken in der der UNESCO angeschlossenen Vereinigung jahrelang erlebt. Wir tagten jährlich abwechselnd in einem Ostblockland und im nächsten Jahr in einem Westblockland. Dieser Erfahrungsaustausch war nicht nur fachlich und politisch interessant, sondern bot auch manche Gelegenheit zu kulturellen und privaten Kontakten. Diese Begegnungen waren es, die vor allem mein Weltbild bereichert und erweitert haben.
Das kam mir dann beruflich zugute, als ich als Referentin beim Senator für Verkehr, die Verkehrssicherheitserziehung in Berlin übernahm und Projekte für ausländische Kinder und Eltern erarbeitete, die als Arbeitnehmer nach Berlin zugezogen waren.
Zum Schluss gab es in den Projekten beim Deutschen Roten Kreuz 23 Nationen, aus denen die Kinder kamen.

Nach meiner Pensionierung im Mai 1989 begann der angebliche RUHESTAND;
der bei mir zum UNRUHESTAND wurde, nachdem ich erst einmal das Versäumte versuchte nachzuholen. Reisen, lesen, Alte Kontakte pflegen, Familienforschung betreiben und dabei neue Menschen kennen lernen, gehörte auch dazu. Unsere Gemeindepartnerschaft der Ev. Kirche in Lankwitz mit Ladismith /Süsafrica geht zwar über Europa hinaus, ist aber eine vielseitige Beschäftigung, für die ich zur Zeit eine E-mail Schulpartnerschaft organisiere.
Anlässlich einer Tagung kam ich zum Heimatmuseum Treptow, mit seinen verschiedenen kulturellen Angeboten. Bei der Sonntags Lesung berichtete ich über meine Reise Erfahrungen in Australien, nahm an einer Schreib Reise nach Erfurt teil und interessiere mich nun für das Europaprojekt. Ich hoffe durch die verschiedenen Kontakte, neben den neuen Erfahrungen als Einzelne, auch etwas zur Europäischen Gemeinschaft der Menschen untereinander beitragen zu können.
Packen wir es an!



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