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Thilde Battran, Jg. 1925 |
Thilde Battran als 10 jährige (1935) |
Aus der Küche von nebenan dringt Essensgeruch ins Klassenzimmer. Dort wird täglich die Schülerspeisung für alle Schüler der Stadt gekocht.
In der Pause schleppen zwei Frauen große Milchkannen ins Klassenzimmer. Heute riecht es nach Suppe – Nudelsuppe mit Ei. Alle Schüler treten der Reihe nach mit ihren Kochgeschirren zum großen Suppentopf. Dort wird jedem Schüler ein Schöpflöffel voll Suppe ausgeschöpft.
Peng, peng ... das erste Kochgeschirr, ein Soldaten Kochgeschirr vom
Vater, fliegt auf den Boden. Die blöden schrägen Tische.
... Peng, peng, peng. So geht es noch oft – und das zweimal am Tag, wenn
die andere ABC-Schützen-Gruppe kommt. Die Lehrerin ist mit Wassereimer
und Putzlappen unterwegs – die wertvolle Schülerspeisung ist mal wieder
im Eimer! So geht es tagaus und tagein. ... Besonders beliebt ist der Grießbrei
mit Weinbeerle. Komisch, da fällt nichts auf den Boden. Jeder paßt
auf sein Kochgeschirr auf! – Den Grießbrei wollen sie nicht verpassen!
Thilde Battran, Januar 1999