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Biographie von Dr. Neuhaus und Familie

 

Dr. Hugo Neuhaus ist 1885 in Ellwangen geboren. Er studierte und promovierte zum Dr. med. in Freiburg i. Br.

Er praktizierte von 1914 bis 1936 in Ulm als Kinderarzt. nach seiner Emigration 1936 in die U.S.A. in Long Island bis zu seinem Tod. Er starb 1959 in Freeport U.S. A.

Seine Familie: Dr. Neuhaus heiratete 1920 Marie Röschen. Sie machte Examen als Lehrerin, ließ sich dann als Kinderschwester ausbilden. Bis zu ihrer Heirat widmete sie sich verschiedenen karitativen Aufgaben. Nachher arbeitete sie in der Praxis ihres Mannes als Sprechstundenhilfe und Schwester.

Sie starb 1974 in Jonkers N. J.

Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Gottfried Neuhaus; geb. 1926 und Barbara Eva Neuhaus geb. 1928.

Gottfried Neuhaus absolvierte das Harvard College und arbeitete in einem pharmazeutischen Unternehmen.(Schering- Plough International in Kenilworth N.J.) Er ist verheiratet mit Helen, geb. Bull. Sie unterrichtete Englisch im College, in der High School und in der Grundschule

Sie haben 5 Kinder: John Gottfried geb. 1953 , Barbara Gifford geb. 1955,

Joseph geb. 1957 , Elizabeth Marie, geb. 1959, Susanne Margaret, geb. 1961.

Prof. Barbara Eva Neuhaus ist Fakultätsmitglied der School of Occupational Therapie am College of Physicians and Surgeons, Columbia University, Direktorin der Fakultät, erwarb den Doktortitel. Seit 1952 arbeitete sie in verschiedenen Verwaltungs-,Klinik- und- Universitätsstellungen für Beschäftigungstherapie.

 

Auszüge aus der Zeitschrift „Flammenzeichen" vom 14. September 1935:

„Kauft ein Beamter in jüdischen Geschäften, dann fällt er dem Kampf des deutschen Volkes in den Rücken. Läuft er zum jüdischen Arzt, dann macht er die Krankenkassen zum Unterstützungsinstitut des Judentums. Das gilt auch für die städtischen Beamten und Angestellten, die ihre Kinder von dem Juden Dr. Neuhaus behandeln lassen."

Es folgt eine namentliche Aufzählung von Bediensteten des Ulmer Rathauses, die bei Dr. Neuhaus waren.

Nochmals ein Auszug aus der Nazizeitung: "Diese Frauen und Männer, sollten es sich genau überlegen, welche Konsequenzen sie für die Zukunft ziehen wollen."

Die Rede Adolf Hitlers auf dem Parteikongress und seine nochmalige Stellungnahme zur Judenfrage lassen eine ausweichende Haltung nicht mehr zu."

Dr. Neuhaus wurde deshalb vom damaligen Bürgermeister von Ulm sehr bedrängt, weil er Kinder von Nationalsozialisten behandelte und nicht bereit war, dies zu unterlassen. Somit entschloß er sich im Jahr 1936 nach den U. S. A. zu emigrieren.

Er mußte also, wie meine Geschichte aussagt, seine Heimat verlassen um sein Leben und das seiner Familie zu retten.

Literatur:
Verwendete Literatur des Stadtarchivs Ulm: Zeugnisse der Geschichte der Juden in Ulm (Hugo Neuhaus, Seite 17) und Auszüge aus der Nazizeitung „Flammenzeichen"


Elfi Böller, Mai 1999 , Boeller@aol.com        Zeitzeugen@zawiw.uni-ulm.de