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Wie die Amerikaner den Alltag bestimmten
Neue Broschüre über die Nachkriegszeit in Ulm und Neu-Ulm
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Die
Broschüre „Nachkriegszeit in Ulm 1945-1949" zeigt den Einfluss der
amerikanischen Besatzer in Ulm und Neu-Ulm auf. Sie ist erhältlich bei
Veranstaltungen zum 60. Jahrestag des Kriegsendes
oder kann direkt beim Zentrum für allgemeine wissenschaftliche
Weiterbildung der Universität Ulm (Zawiw) bestellt werden. 13 Männer
und Frauen haben bei ihrer Recherche intensiv in Archiven gegraben und
Interviews geführt und beleuchten in der Schrift viele Facetten des
Alltagslebens.
Bild: zg
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Ulm(hib).
Wie hat sich die amerikanische Militärregierung auf den Alltag der Menschen in Ulm und Neu-Ulm ausgewirkt? Genau 60 Jahre nach dem Einmarsch der US-Truppen erscheint eine Broschüre, die sich mit der unmittelbaren Nachkriegszeit in der Doppelstadt beschäftigt. Die Verfasser waren damals zwischen acht und 13 Jahre alt. „Diese Zeit ist ein wichtiger Teil unseres Lebens, auch wenn wir noch Kinder waren" Alois Link von der Autorengruppe.
Der
Zeitzeugen-Arbeitskreis möchte „der Geschichte Gesichter geben", nennt
Mitherausgeberin Carmen Stadelhofer vom Zentrum für Allgemeine
Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Ulm (Zawiw) das
übergreifende Motto für die Arbeit der Grup-
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pe.
Die 13 Männer und Frauen haben zu ganz unterschiedlichen
Fragestellungen in Archiven gegraben und Interviews geführt -
entsprechend ihren persönlichen Vorlieben, Interessen und eigenen
Erfahrungen. Herausgekommen ist ein umfangreiches Werk, das viele
Facetten des Alltagslebens beleuchtet. Hans Scherb beschreibt
beispielsweise die Schwierigkeit, einen geordneten Schulunterricht zu
halten: Lediglich die Wagner- und die Friedrichsauschule waren nahezu
unbeschädigt geblieben, die meisten Buben und Mädchen drückten die
Schulbank in Gaststätten, Baracken oder anderen Provisorien. Zur
Raumnot kam der eklatante Lehrermangel. Und dann gab's da noch den
Versuch der Amerikaner, das Baseball-Spiel an den Schulen einzuführen,
wie Scherb berichtet. Immer wieder stieß die Arbeitsgruppe bei ihren
Recherchen auf
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Kurioses
oder bisher wenig beachtete Entwicklungen. Brigitte Nguyen-Duong
beschäftigte sich zum Beispiel mit dem Überparteilichen
Frauenarbeitskreis (ÜFAK) und stellte fest, dass die Frauen damals
sozial und politisch eine ganze Menge bewegt haben.
Persönliche Erinnerungen
Die
Mitglieder des Arbeitskreises, der bereits seit 1997 besteht,
forschten sehr viel in Archiven, wo noch sehr viel unaufgearbeitetes
Material aus dieser Zeit schlummert. Durch dieses Quellenstudium
unterscheidet sich die neue Broschüre auch stark von dem ersten Band
über die „Besatzungszeit", den die Autoren vor zwei Jahren
herausgegeben hatten. Trotzdem ist auch das neue Werk keine
staubtrockene wissenschaftliche Angelegenheit. Denn auch diesmal
fließen persönliche Erinnerungen ein, viele historische Fotos und
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Illustrationen machen die Vergangenheit anschaulich.
Beim
Sichten des Materials wurden so manche kleine Schätze geborgen, sagt
Mitherausgeberin Margit Stephan. Nicht alles konnte in den Band
einfließen. „Wir haben eine Grundlage geschaffen für weitere
Forschungen." Eine Basis aber auch, die Gesprächsstoff bietet, Alt und
Jung zusammenbringt und vielleicht dazu anregt, in der eigenen Familie
nach Zeitdokumenten zu suchen. Das Zawiw und das Stadtarchiv, das die
Arbeit der Gruppe unterstützt und wissenschaftlich begleitet] hat,
sind auch interessiert an solchen Funden.
Die Broschüre „Nachkriegszeit in Ulm 1945 -1949" ist erhältlich bei Veranstaltungen zum 60. Jahrestag des Kriegsendes oder kann di-| rekt bestellt werden beim Zawiw, Universität Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, 89069 Ulm, Telefon 0731/502-3193, Fax 0731/502-3197 oder per E-mail unter info@zawiw.de.
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Ein
Zeitzeugen-Arbeitskreis hat sich intensiv mit der Nachkriegsgeschichte
in Ulm und Neu-Ulm befasst und verschiedene Aspekte dieser Jahre in
einer Broschüre dargelegt.
Bild: hib
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