Stefan Schwob, Jahrgang 1930

Mitgearbeitet habe ich bisher in den Arbeitskreisen ZeitzeugenArbeit, Geschichte, Besatzungszeit, bei Erzählcafés in der OASE 65 in Ulm - Wiblingen und im Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm. Zweimal war ich in der Anna-Essinger-Realschule, wo mit den SchülerInnen über das Thema "Hunger" gesprochen wurde. In der Realschule Wiblingen wurde mit den SchülerInnen die Nachkriegszeit als Thema behandelt.
Geboren bin ich in Mrzovic in Slawonien/Kroatien, unweit wo die Drau in die Donau mündet. Als 1944 die russische Front immer näher rückte, wurden alle Volksdeutschen mit Pferdebespannten Wagen über Ungarn in die Steiermark evakuiert. Die russische Front hat uns bei Liezen überrollt, mit russischen Kolonnenpapieren haben sie uns nach Jugoslawien geschickt. Zu Hause angekommen hat man uns bekannt gegeben, dass wir keine staatsbürgerlichen Rechte haben und das Vermögen aller Deutschen konfisziert ist.
Am nächsten Tag kam ich in ein Sammellager und danach in mehrere Internierungs- oder Hungerlager, wo alles ohne Salz und Fett gekocht wurde. Nach der Internierung zur Arbeit auf ein Staatsgut bei Vinkovci.
Obwohl kein jugoslawischer Staatsbürger, war ich zwei Jahre Soldat bei der Volksarmee von Okt. 1950 - Okt. 1952. erst im August 1954 kam ich als Spätheimkehrer nach Ulm.
Im ZAWiW und deren Arbeitskreisen arbeite ich mit, um dazuzulernen, was mir in der Nachkriegszeit versagt blieb. Auch möchte ich mein Erlebtes gerne an SchülerInnen und jüngere Leute weitergeben.