Ausgabe Nr. 35                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung älterer Erwachsener
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Mit Mönch Severin durch die Zeit

Mittelalterliche Geschichte Lernen

                                                                        von Ellen Salverius-Krökel


 

Willkommen im Mittelalter

Screenshot der Website

Severin weist den Weg – so heißt der erste Satz, und er enthält einen deutlichen Aufforderungscharakter.  Der ist auch notwendig, ist die Seite doch noch wenig dazu geeignet, mehr zu Thema und Ziel des Online-Tutoriums in Erfahrung zu bringen. Also müssen wir dem Fingerzeig des Mönchs Severin folgen und zunächst „beantworten“, was wir denn tun wollen. Angeboten wird: Lernen, ein Test, das Impressum und die Homepage „Mittelalter der Universität Tübingen“. Da wir letztere ja eben verlassen haben und wir ja eigentlich vorgehabt haben etwas zu lernen, fällt es nicht schwer den ersten Button anzuklicken.

Lernen mit Severin
Es beginnt also die erste Lektion. Wie in der klassischen Bildung nicht anders zu erwarten, geht es los mit einer Übersicht über die wichtigste Literatur – im Überblick aber wohlgemerkt. Hier brauchen wir Online-LernerInnen nicht lange zu verweilen, wir wollen ja erstmal was lernen. Aber natürlich darf man sich einen ersten Überblick über die komplexe Literatur verschaffen, nur abschrecken lassen sollte man sich nicht.  Ein Vorschlag sei aber dazu erlaubt: die interessanteste Bücher- oder Titelliste findet sich unter „Darstellungen“ mit einer großen Breite an Themen innerhalb der Mittelalterlichen Geschichte wie Kirche und Klöster, Herrscherhäuser, Stadt und Land und natürlich Überblicksdarstellungen zum Mittelalter in der guten alten Buchform.

Zweite Lektion
Auch wenn bisher noch nicht sehr viel zu Lernen war, so darf jetzt auf keinen Fall beim Klick auf die nächste Lektion, die Zeitleiste, zu früh zurückgeschreckt werden. Es ist vielleicht eine etwas ungewöhnliche Art zum Lernen zu animieren, aber bedenkt man die Zielgruppe, für die dieses Tutorium gedacht war, dann verzeiht man durchaus mal diese spröde Art. Die Zeitleiste ist nämlich mit einer großen Zahl an Links versehen, die alle hinter Begriffen/Namen stecken. Klickt man z.B. auf den Namen Bernhard von Clairveaux, so öffnet sich in einem neuen Fenster das „Biographisch-Bibliographische Kirchenlexikon. So wird man von Begriff zu Begriff wandernd durch die Zeit und zu den verschiedensten Webseiten geleitet. Das Material auf diesen Seiten muss dabei nicht per Navigation mühsam gesucht werden, sondern man gelangt sofort auf die entsprechenden Seiten. Eine sehr reiche Sammlung, die auch eigene Lernwege eröffnen.

Literatursuche
Ebenfalls nicht zu verachten und auch nicht nur für Mittelalter-Interessierte hilfreich und lehrreich, ist die dritte Lektion, eine kleine Lerneinheit wie man systematisch, effektiv und schnell zu vernünftiger Literatur gelangt. Diese Lektion ist in fünf Abschnitte unterteilt – methodisches Vorgehen, Bilbliographien für Historiker, besondere Vorgehensweisen für Mittelalter-Historiker und zwei Arbeitsschritte im Umgang mit der jährlichen Bibliographie „Medioevo Latino“, die Standardbibliographie für das Mittelalter. Es wird deutlich, dass das Internet denn doch nicht alles kann, jedenfalls nicht für „Spezialisten“ und solche, die es werden wollen. Auf jeden Fall kann jede/jeder hier die neueste Literatur zum weiten Feld des Mittelalters finden.

Beispiele
Es geht dann im Tutorium auch noch spezieller, und da wird sich mancher Alltagshistoriker doch nur noch wenige Rosinen rauspicken mögen. Es geht gerade in den frühen Geschichtsepochen nichts ohne ein gründliches Quellenstudium, die man aber natürlich erstmal finden muss. Welche Möglichkeiten es da gibt und wie man mit diesen Quellen dann umgeht erfahren wir in diesem Tutorium ebenso, wie wichtig der Autor dieser Quellen ist, was schon allein der Autor uns zu Text und Zeit sagen kann. Wenn die 4. Lektion etwas trocken ist, dann verschafft uns die 5. doch viel Wissen hinsichtlich mittelalterlicher Autoren und wie damit umzugehen ist.
Auf den Unterseiten zur Lektion über die Quellen wird an Hand dreier Beispiele mittelalterlicher Texte gezeigt, welche Hilfsmittel dazu gefunden werden können.

Für Spezialisten
Wer noch tiefer in das mittelalterliche Studium und seinen Inhalten einsteigen möchte, leider aber keine passende Universität mit Gasthörerstudium hat, der kann mit Hilfe dieses Tutoriums noch mehr spezielleres Wissen sich erarbeiten. So kann man unter dem Navigationspunkt Mittellatein. Denn - die meisten Quellen des Mittelalters sind in Mittellatein verfasst, das sich stark vom klassischen Latein der Antike unterscheidet. Durch die Übernahme vieler Elemente der gesprochenen Sprache und des Kirchenlateins entwickelte sich das Latein des Mittelalters. Wer vielleicht noch Lateinkenntnisse parat hat, mit dem Mittellatein aber doch Probleme, findet hier einige sehr gute Hilfestellungen.

Hilfswissenschaften
Die letzten drei Lektionen dieses Tutoriums beschäftigen sich dann noch mit weiteren Hilfswissenschaften der Historiker – Paläographie, Chronologie, Diplomatik. Der Navigationspunkt „Test“ verbirgt dann leider nicht das, was man vielleicht gerne hätte, nämlich auf die eine oder andere Weise sein Wissen nun zu testen. Das bieten  dann aber die Mittelalter-Seiten der Universität Tübingen, die ja auch Ausgangspunkt unseres Tutoriums war.
Alles in allem eine sehr an Wissen reiche Seite, wenn auch vielleicht ein bisschen grau und arm an Bildern. Die Sammlung an Verweisen in der zweiten Lektion entschädigt aber dafür, denn Farbe und Bilder gibt es auf den dort zu findenden zahlreichen Internetseiten. Das Mittelalter hat Konjunktur, auch über die Universitäten hinaus.

Links
Die Startseite des Tutoriums
http://www.uni-tuebingen.de/mittelalter/tutorium/start.htm

Die Mittelalterseiten der Universität Tübingen
http://www.uni-tuebingen.de/mittelalter/indexstart.htm

… dort unbedingt anklicken – Rund ums Mittelalter
http://www.mittelalter.uni-tuebingen.de/?q=rundums/rundums.htm

Noch mehr Inhalte und Bilder zum Mittelalter auf den Tübinger Seiten unter
http://www.mittelalter.uni-tuebingen.de/?q=lehre/material.htm