Glashütten und die 
		Technik der Glasbläserei
		
                                                                    
		von Ellen Salverius-Krökel
		
		
		Die Glasherstellung ist ein 
		altes Handwerk und nur noch wenigen Menschen ein Begriff. Seit einigen 
		Jahren aber hat die Kunst der Glasbläserei wieder etwas mehr 
		Aufmerksamkeit bekommen, zumindest seitdem einige Handwerker ihre Kunst 
		zumindest auf den Weihnachtsmärkten wieder zeigen. Aber auch viele 
		Museen in Deutschland haben sich dieses Themas angenommen. Und das 
		Internet, außer Wikipedia? Die Recherche war schneller zu Ende als 
		gedacht, jedenfalls bei der Suche nach einem Lernprojekt, möglichst 
		wenig textlastig und allgemein verständlich. Mein Fundstück ist eher 
		unverdächtig für unser Thema "Technik". Denn auf den hier vorgestellten 
		Webseiten lernt man viel über Geographie, heißt es doch auf der 
		Startseite: "webgeo heißt Geographie online lernen!" 
		![]()
		
		Geographie und Technik
		Geographen wissen natürlich, dass gerade die Geographie den Blick über 
		den Tellerrand nötig macht. So vermittelt mancher Titel der bei 
		webgeo.de aufgelisteten Lernprogramme genau dies.  Für das Thema dieser 
		LC-Ausgabe fiel mir der Titel "Glashütten und die Technik der 
		Glasbläserei" ins Auge und ließ mich gründlicher nachforschen.
		Geographie hat viele Anknüpfungspunkte mit der "Technik", in diesem 
		Beispiel die Bedeutung einer Technologie auf Vegetation und 
		Siedlungsentwicklung. Aber dies nur nebenbei bemerkt. Dieser kleine Kurs 
		vermittelt also auch etwas über die Technik der Glasbläserei. Man kann 
		es gleich nach Lesen dieses Artikels, oder auch vorher, ja mal 
		probieren. Die Startseite des Projektes nennt 25 Minuten Zeitbedarf und 
		keine Voraussetzungen für die Teilnahme.![]()
		
		So geht's 
		
		
		Screenshot webgeo.de
		
		Die Startseite von webgeo.de hat die thematische Navigation auf der 
		rechten Seite. Unter WEBGEO regional gibt es den Link 
		Südwestdeutschland, der dann in der Mitte der Seite eine Liste 
		verschiedener Lernprogramme öffnet. Unter den Themen zur 
		Vegetationsgeographie findet man dann "Glashütten und die Technik der 
		Glasbläserei". Wer sich vorher über die Hintergründe dieser Webseiten 
		informieren möchte, mag in der linken Navigation auf den Link „Über 
		webgeo“ klicken und erfährt die Einsatzmöglichkeiten dieser 
		Lernprogramme, aber auch über deren Qualität.![]()
		
		Los geht’s
		Zunächst einmal fällt eine übersichtliche Seite mit konkreten Inhalten 
		auf: um was geht es, was kann man hier lernen, welche Voraussetzungen 
		sind nötig, wie viel Zeit muß investiert werden. Diese Informationen 
		sind eigentlich für jeden Selbstlernenden unerlässlich, werden aber 
		häufig vergessen.  Ziel des Lernprogramms ist es Entstehung, Abläufe und 
		Bedeutung der Glashütten für die Siedlungsentwicklung zu vermitteln. Als 
		Lernmaterial dient die Abbildung einer historischen Glashütte, die hier 
		multimedial aufbereitet ist. In 7 Schritten wird der Produktionsprozess 
		und das Leben und Arbeiten der Glasmacher deutlich gemacht. Klickt man 
		also auf eines der 7 ins Bild eingefügten Fähnchen, so verändert sich 
		das rechte Textfeld und eröffnet die jeweiligen Lernstoffe. Diese werden 
		relativ kurz, aber dennoch erhellend dargestellt, manchmal ergänzen 
		Bildausschnitte des großen Bildes oder weitere Begriffserläuterungen 
		über ein Popup-Fensters den Lernschritt. 
		![]()
		
		Exportschlager Glas
		
		
		Screenshot webgeo.de 
		
		Lediglich in einem einzigen Lernschritt wird der Herstellungsprozess 
		von Glas dargestellt. Da es eigentlich um die Siedlungsentwicklung geht, 
		erfahren wir Lernenden in den 7 Lernschritten auch etwas über die 
		Standortwahl für Glashütten, in diesem Fall die quarzsand- holzreiche 
		Gegend. Natürlich durfte Bergbau und Flößerei hinsichtlich des Holzes 
		nicht in Konkurrenz treten. Aber jeder dieser Wirtschaftszweige war der 
		größte Feind des Waldes, da macht auch die Glasherstellung keine 
		Ausnahme. Sodann waren die Waldbesitzer, also etwa Klöster und weltliche 
		Grundherrschaften, die sich nicht nur wirtschaftlichen Ertrag sondern 
		auch die Vergrößerung ihres Einflussbereiches durch die entstehenden 
		Siedlungen erhofften. 
		Natürlich, wie es sich für ein Lernprogramm gehört, gilt es auch 
		Aufgaben zu lösen. Im dritten Schritt geht es z.B. um den Verbrauch von 
		Holz durch die Glashütte.![]()
		
		Produkte, Handel, Siedlungen
		In den nächsten Schritten geht es immer weniger um die eigentliche 
		Herstellung von Glasprodukten. Letztere sieht man im Programm mit sehr 
		schönen historischen Stücken. Diese wurden dann in die Welt getragen, 
		wobei die Glasherstellung bzw. der Glashandel eine neue Form der 
		Distribution entwickeln musste. Welche, das erfahren Sie im Lernprogramm 
		- ein interessanter zusätzlicher Lerneffekt. Die Einsamkeit der 
		Glashütten war für den Handel, aber auch für die dort arbeitenden 
		Menschen entscheidend, so dass im Laufe der Zeit die Glashütten zu 
		Siedlungskernen wurden. Auch hier erweist sich der gute alte Spruch: in 
		der Kürze liegt die Würze. Natürlich kann man das ausführlicher 
		beschreiben und manches fehlt geradezu. Aber das Ziel des Programms ist 
		es in einer relativ kurzen Zeit ein Basiswissen zu vermitteln, Es hat zu 
		keiner Zeit eine andere Erwartung geweckt.![]()
		
		"Glashüttenwanderung" 
		So schnell wie der Wald eingeschlagen wurde und die entstehenden 
		Freiflächen der Ernährung der dort arbeitenden und lebenden Menschen 
		dienten, desto weniger hatte der Wald die Chance sich wieder zu erholen. 
		Wollte man Holz von weiter heranschaffen, wurde die Herstellung des Glas 
		teuer. Zudem erhielten die Glasmacher nicht auf Dauer die Nutzungsrechte 
		von den Grundbesitzern. So musste also die Glashütte und mit ihr die 
		Siedlungen weiter ziehen und gaben zugleich Orten ihren Namen - Alt- und 
		Neuglashütten z.B. südlich des Feldbergs. Das Lernprogramm zeigt in 
		einer animierten Karte die Wanderung der Rotwasserglashütte von ihrer 
		Gründung bis ins 18. Jahrhundert hinein (Sie müssen solange auf den 
		kleinen gelben Pfeil klicken, bis das grüne Gebiet komplett gelb 
		geworden ist). Und wie es sich für ein gutes Lernprogramm gehört (siehe 
		auch den Anfang des Programms), steht auf der letzten Seite was Sie 
		lernen konnten und welche Literatur weiterhelfen kann. Vielleicht sind 
		Sie dann auch dankbar für die beiden Links, die auf zwei weitere kleine, 
		gut gemachte Lernprogramme verweisen.![]()
		
		Fazit
		Sicherlich kann man sich Wissen nicht nur über ein solches 
		Lernprojekt, einen Kurs, ein Programm aneignen, aber leichter fällt es 
		schon. Damit ist nichts Neues gesagt. Umso schlimmer, dass es so wenig 
		gibt. Zum Thema Glasherstellung gibt es im Internet nur noch einige 
		wenige, auch textlastige Adressen. Eine Ausnahme bildet mal wieder 
		planet-wissen.de mit gleich drei Filmen zum Thema Glas.
		Wie schon gesagt, im vorgestellten Programm geht es nicht so sehr um die 
		Vermittlung  Technologie Glasherstellung, wobei das eine mit dem 
		anderen, wie nun gelernt, miteinander zu tun hat. So kann eine 
		Überschrift täuschen. Aber haben wir nicht trotzdem was gelernt, u.a. 
		auch über die Möglichkeiten eines kleinen Lernprogramms? Und haben Sie 
		schon einmal in so kurzer Zeit so anregend etwas über die 
		Glasherstellung und die Siedlungsentwicklung im Schwarzwald erfahren? 
		Probieren Sie doch auch noch das eine oder andere Lernprogramm auf 
		webgeo.de aus, z.B. das über die Toteislöcher. Der nächste Ausflug wird 
		sehr erhellend sein, frei nach dem Motto - man sieht nur, was man weiß.![]()
		
		Links
		www.webgeo.de
		Weitere Links zum Thema Glasherstellung:
		
		www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,B80C4DB5A444340DE034080009B14B8F,,,,,,,,,,,,,,,.html
		www.glas.ch
		www.glas.de
		
		
		
		Drucken 
		![]()