Das Projekt Travelagents
von Dr. Erna Subklew
Reisen
Reisen bildet – Reisen macht
beweglich. Bereits seit etlichen Jahren führen die Deutschen die
Reisestatistiken an. Sie sind die Weltmeister im Reisen, wobei sie
sowohl das eigene Land, als auch fremde Länder, ja sogar Kontinente
besuchen. Was man sein ganzes Leben tut, gibt man auch im Alter nicht so
schnell auf.
Eine Studie der „Forschungsgemeinschaft Reisen und Urlaub“ sagt aus,
dass im Jahre 2010 über 15,5 Millionen Reisende älter als 60 Jahre sein
werden. Gründe für diesen starken Zuwachs sind die bessere Gesundheit
und die noch immer gute ökonomische Lage der Älteren. Laut einer
Befragung der „Bundesgemeinschaft der Senioren-Organisationen“ (BAGSO)
verreisen die heute über 60-Jährigen sieben Mal im Jahr, wobei
Kurzreisen über vier Tage und Besuche bei Angehörigen mitgezählt wurden.
Das Netzwerk
Mit der finanziellen Unterstützung der Europäischen Union werden in zehn
europäischen Ländern, darunter auch in Deutschland, Netzwerke aufgebaut,
die zu „Netzwerken ohne Grenzen“ werden sollen. Die bei diesem Projekt
auszubildenden Reisesachverständigen über 55 Jahre, die „Travelagents“
genannt werden, sollen in 10 Ländern Möglichkeiten erkunden, wie Älteren
ein Urlaub im Ausland angeboten werden kann. Sie sollen erkunden und
untersuchen, welche Gegenden für Ältere geeignet sind, sollen
gegenseitige Besuche in den 10 Ländern organisieren und neben anderen
Bildungsmaßnahmen auch einen Einblick in die Kultur des besuchten
Landes, also z.B. die regionale Küche, das Brauchtum, das Kunsthandwerk
mit einplanen. In Deutschland ist für die Durchführung des
Travelagents-Projekts die BAGSO zuständig.
Ein ähnliches Projekt führt bereits, unabhängig von dem genannten
Projekt, das „Virtuelle und reale Lern- und Kompetenznetzwerk älterer
Erwachsener“ (ViLE) durch. Bereits zwei Mal war dabei, neben anderen
Ländern, Sardinien das Ziel. Im Augenblick plant ViLE für 2008 eine
Reise nach Südafrika.
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Der Reiseführer
Zunächst werden die dem Netzwerk angeschlossenen Länder von den
„Agenten“ erkundet. Die von ihnen gemachten Erfahrungen und
Informationen sollen in einen Reiseführer einfließen, der auf die
älteren Reisenden abgestimmt ist.
Er soll Auskunft geben über die Beschaffenheit der Unterkünfte in den
besuchten Gegenden, vor allem auch, ob sie für Menschen mit
eingeschränkter Mobilität geeignet sind. Er soll Touren,
Sehenswürdigkeiten und Erholungsmöglichkeiten aufführen.
Bei der schon genannten Studie der BAGSO über die Reisegewohnheiten
älterer Menschen wurde der barrierefreie Zugang mit als das wichtigste
Indiz bei Reisen für Ältere genannt.
Reisen ins Ausland sind nicht billig. Auch heute noch können viele
Ältere sie sich nicht leisten. Hier soll das Netzwerk auch die
Möglichkeit schaffen, den Menschen, die nicht über das erforderliche
Geld verfügen, ins Ausland reisen zu können, dabei zu helfen. Dafür
wird ein Solidaritätsfond 50+ gegründet, der sie unterstützt.
www.erfahrung-ist-zukunft.de
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