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Rituale der Olympischen Spiele
                                   von Hildegard Neufeld
Rituale spielen im Sport eine bedeutende Rolle. Besonders ausgeprägt sind sie bei internationalen Wettkämpfen, wie der Fußball-EM und den Olympischen Spielen. Rituale des Sports sind nicht starr, sie entwickeln sich weiter, und es kommen neue hinzu.

Eröffnungsfeier

Die olympische Eröffnungsfeier zeigt zahlreiche rituelle Elemente und Symbole, die in ihren Ablauf integriert sind. Sie beginnt mit dem Abspielen der Nationalhymne des Gastgeberlandes. Nach verschiedenen kulturellen Darbietungen ziehen die Athleten ins Stadion ein. In der darauf folgenden Ansprache des IOC-Präsidenten stellt dieser das Staatsoberhaupt des Gastgeberlandes vor, das anschließend die Olympischen Spiele eröffnet. Dann wird die olympische Hymne gespielt und die olympische Fahne ins Stadion getragen.
Anschließend versammeln sich die Fahnenträger der teilnehmenden Nationen am Podium. Von hier aus sprechen ein Athlet und ein Schiedsrichter den olympischen Eid. Zum Schluss der Eröffnungsfeier entzündet ein Sportler des Gastgeberlandes mit der inzwischen eingetroffenen Fackel das olympische Feuer. Das
Auffliegen der Friedenstauben schließt das Zeremoniell der Eröffnungsfeier ab.

Olympische Fahne
Die Olympische Fahne zeigt fünf miteinander verschlungene Ringe in den Farben blau, gelb, schwarz, grün und rot auf weißem Grund. Die Ringe sollen die Völkerfreundschaft der fünf Kontinente (Europa, Afrika, Amerika, Asien, Australien) symbolisieren.
Die Fahne mit dem von Pierre de Coubertin entworfenen Symbol der olympischen Bewegung wurde erstmals bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Antwerpen 1920 ins Stadion getragen und an dem in der Arena errichteten Mast gehisst.

Fackellauf
Der erste Fackellauf in Verbindung mit den Olympischen Spielen fand 1936 in Berlin statt. Das olympische Feuer wurde im Heiligen Hain von Olympia mit Hilfe eines Hohlspiegels an der Sonne entfacht und in einem Fackellauf zum Austragungsort gebracht. Bei der Eröffnungsfeier wird das olympische Feuer entzündet. Dieses brennt während der ganzen Dauer der Spiele und wird an ihrem Ende, im Rahmen der Schlussfeier, wieder gelöscht. Der bisher längste Fackellauf wurde für die Olympischen Spiele in Athen 2004 durchgeführt. An 142 Tagen machte das Feuer Station an allen bisherigen Schauplätzen von Sommerspielen und legte dabei über 78.000 Kilometer durch fünf Kontinente zurück. Rechtzeitig zur Eröffnung der Olympischen Spiele und der Entzündung des olympischen Feuers traf die Fackel in Athen ein.

Olympischer Eid
Der olympische Eid ist ein Schwur, sich keine Verstöße gegen die Regeln der olympischen Wettkämpfe zuschulden kommen lassen. Zum ersten Mal wurde der olympische Eid 1920 bei den Olympischen Spielen in Antwerpen gesprochen und ist seitdem fester Bestandteil des olympischen Zeremoniells. Der Text wurde inzwischen mehrmals etwas verändert. Der olympische Eid wird bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von einem Sportler oder einer Sportlerin des Landes, in dem die Spiele stattfinden, im Namen aller teilnehmenden Wettkämpfer gesprochen. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen hatte der Eid folgenden Wortlaut: „Im Namen aller Athleten verspreche ich, dass wir an den Olympischen Spielen teilnehmen und dabei die gültigen Regeln respektieren und befolgen und uns dabei einem Sport ohne Doping und Drogen verpflichten, im wahren Geist der Sportlichkeit für den Ruhm des Sports und der Ehre unserer Mannschaft."

Olympische Hymne
Die olympische Hymne wird bei der Eröffnungs- und Schlussfeier der Olympischen Spiele regelmäßig gespielt. Komponiert von dem Griechen Spiridon Samaras, mit einem Text des Dichters Kostas Palamas, ist sie zum ersten Mal bei den Olympischen Sommerspielen 1896 in Athen erklungen.
1958 wurde die olympische Hymne zur offiziellen Hymne der olympischen Bewegung erklärt. Seit den Olympischen Sommerspielen 1960 in Rom wird sie bei allen Olympischen Spielen aufgeführt.

Einzug der Nationen
Der Einmarsch der Teilnehmer ins Olympiastadion erfolgt nach der Eröffnung der Olympischen Spiele durch das Staatsoberhaupt des Gastgeberlandes. Jeder Delegation, die in offizieller Kleidung angetreten ist, wird ein Schild mit dem Namen ihres Landes und die von einem Teilnehmer getragene Nationalfahne voran getragen.
Die Mannschaft Griechenlands marschiert als erste ins Stadion ein. Danach folgen die weiteren teilnehmenden Nationen in alphabetischer Reihenfolge der Sprache des Gastgeberlandes, dessen Mannschaft den Schluss bildet. Die Delegationen grüßen das Staatsoberhaupt und den Präsidenten des IOC, während sie deren Loge passieren. Nach dem Einmarsch ins Stadion nimmt jede Delegation, mit Ausnahme ihres Fahnenträgers, der im Innern des Stadions bleibt, ihre Plätze ein, um der Eröffnungsfeier beizuwohnen.

Friedenstauben
Seit den Olympischen Spielen in Athen 1896 gehört die aufsteigende Taube als Symbol des Friedens zum Zeremoniell der Eröffnungsfeier. Nachdem bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988 aber einige auffliegende Tauben im olympischen Feuer verbrannten, werden bei der Eröffnungsfeier künstliche Tauben eingesetzt oder die Friedenstaube wird allegorisch dargestellt.

Siegerehrung
Bereits ab 1896, bei den Olympischen Spielen in Athen, erhielten die Olympiasieger Medaillen. Zunächst wurden nur Medaillen an die Erstplazierten (Silbermedaille) und Zweitplazierten (Bronzemedaille) vergeben. Erst seit 1904 erhalten die Sieger eine Goldmedaille und die zweitplazierten Sportler eine Silbermedaille. Den Drittplazierten wird eine Bronzemedaille überreicht. Die Siegerehrung findet auf dem so genannten „Treppchen" statt. Seit 1932 werden die Sieger bei den Olympischen Spielen auf einem Podest geehrt, das auch ihre Rangfolge anzeigt.

Die Schlussfeier
Bei der Schlussfeier der Olympischen Spiele ziehen die Athleten erneut ins Stadion ein. Anders als bei der Eröffnungsfeier marschieren sie nun bunt gemischt, und nicht nach Nationen geordnet, in das Olympiastadion. Der IOC-Präsident erklärt in seiner Rede die Olympischen Spiele für beendet und ruft die Jugend der Welt auf, sich in vier Jahren erneut zum olympischen Wettkampf zu versammeln.
Zum Schluss wird der Gastgeber der nächsten Olympischen Spiele vorgestellt. Drei Fahnen werden gehisst: die Fahne Griechenlands sowie die des aktuellen und die des nächsten Gastgeberlandes. Die olympische Fahne wird dem Bürgermeister der nächsten Olympiastadt übergeben. Danach wird die olympische Hymne gespielt und das olympische Feuer gelöscht.

Links:
http://www.olympia-ausstellung.de
http://www.olympia-ausstellung.de/rituale2.html

http://www.weltalmanach.de/stichwort/stichwort_olympia.html
http://www.olympia-lexikon.de
http://www.dogbewegt.de/olympia_olympischesglossar.htm



 
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