Die japanische Teezeremonie
                                      von Anne Pöttgen
Harmonie, Respekt, Reinheit und Stille sind die Schlüsselworte für die japanische Teezeremonie.

Die Vollendung
„Für denjenigen, der sich auf den Weg des Tees begibt, gehen dem viele Jahre des Übens voraus, in denen er nicht nur die Regeln für eine formale Durchführung der vielen unterschiedlichen Zeremonien lernt, sondern auch jeden einzelnen Handgriff bis ins kleinste Detail immer und immer wieder einübt. Letztendlich gilt es dabei, sich so sehr in das eigene Tun zu versenken, dass keine störenden Gedanken mehr auftauchen. Die Frage: „Was kommt denn jetzt als Nächstes?“ stellt sich dann nicht mehr. Ohne jedes Nachdenken darüber weiß man ganz von selbst, welche Bewegung als Nächstes folgt. Der Teeweg ist daher ein Weg, den man vor allem mit dem Körper beschreitet“ (wörtlich übernommen aus teezeremonie-zen.de).

Der Teeweg
Illustration
Teegeräte, wikimedia commons


Zu einem solch vollendeten Teeritual gehört eine Reihe von Geräten: zunächst die Teebüchse; dann ein Wassergefäß für frisches Wasser, eines für gebrauchtes Wasser; die Teeschale, die Wasserschöpfkelle, der Teeschlägel und Schöpfgeräte
Die Teezeremonie findet in einem Teehaus statt, das nach der Tradition klein und einfach sein soll. Meist liegt es in einem kleinen Garten. Es enthält eine Feuerstelle, oft ein Holzkohlebecken. Der Tee ist pulverisierter grüner Tee.
Die formvollendete Vorbereitung macht den größten Teil der Teezeremonie aus. Anschließend gießt der Teemeister den geschlagenen Tee in die Teeschale. Er reicht sie dem ersten Gast, dieser nimmt einen Schluck, reinigt den Tassenrand mit einem weißen Seidentuch und gibt die Tasse weiter. Nachdem alle vom Tee getrunken haben, widmet sich die Runde der Unterhaltung, die sich um den Tee und die Gerätschaften dreht.

Die Philosophie
Illustration
Teezeremonie, Foto Detlef Fischer


Auch hier zitiere ich wörtlich: „Harmonie (wa) betrifft das Miteinander der an der Zeremonie beteiligten Menschen, die Zusammenstellung der Teegeräte sowie den Einklang mit der Natur, vertreten durch das Blumengesteck;
Respekt (kei) meint die gegenseitige Achtung von Gastgeber und Gästen sowie eine für uns Europäer beinahe befremdliche Wertschätzung der im Teeraum versammelten Gegenstände: der Teeschale, der Teedose, der Wassergefäße etc.;
Reinheit (sei) ist geradezu das zentrale Element der Zeremonie, bei dem es nicht nur um die äußere Sauberkeit des Teehauses, des Teegartens und der zu benutzenden Gerätschaften geht, sondern vor allem um eine innere, eine spirituelle Reinigung des Geistes;
Stille (jaku) bedeutet das gemeinsame Erlebnis des Zur-Ruhe-Kommens, bei dem die Beteiligten nicht mehr von störenden Gedanken aus der Alltagswelt in Anspruch genommen werden.“ (teezeremonie-zen.de)

Meine Gedanken zum Thema

Ich habe vieles wörtlich zitiert, weil ich es schwierig fand, etwas zu beschreiben, das mir so fremd ist. Ich war aber der Meinung, dass das Teeritual in dieser Ausgabe des LernCafe einen Platz finden sollte. Hier in Düsseldorf sieht man täglich Japaner. Hier lebt die größte japanische Kolonie in Europa und die Begegnung zwischen Deutschen und Japanern wird gepflegt.
Hier steht auch in einem Teich-, Berg- und Steingarten der einzige buddhistische Tempel in Deutschland, daneben ein japanisches Haus, in dem Kurse zum Erlernen der Teezeremonie, des Ikebana und der Kalligrafie gehalten werden.

Links
http://www.teezeremonie-zen.de/set01home.htm

Japaner in Düsseldorf:
http://www.duesseldorf.de/
wirtschaftsfoerderung/pdf/japanprospekt_dt.pdf