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Weltwirtschaft und Sklaverei

                                      von Anne Pöttgen
Der „Atlantische Dreieckshandel“ war für etwa hundertfünfzig Jahre ein erfolgreiches Handelsmodell, vom Ende des siebzehnten Jahrhunderts bis zur Abschaffung des Sklavenhandels in England im Jahre 1807.

Europa, Afrika, Amerika

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Schematische Dreieckshandel-Karte

Im Oktober fuhr man in Richtung Afrika mit Waffen und Tauschware. An der Sklavenküste, dem Golf von Guinea, wurden die Sklaven auf Sklavenmärkten eingekauft und ab Dezember ging es mit günstigen Winden Richtung Karibik. Ab April traten die Schiffe die Rückfahrt nach Europa an, an Bord Zucker und Baumwolle. Federführend war die „English Royal African Company“, aber auch niederländische und französische Gesellschaften verdienten mit.

Kleine Mitläufer am Rande
Im Schatten der Großen betrieben die Dänen einen speziellen Dreieckshandel. Die Route begann in Kopenhagen oder im damals dänischen Altona. In Afrika steuerte man den dänischen Stützpunkt Fort Christiansborg im heutigen Ghana an. Die dort erworbenen Sklaven transportierte man auf die drei dänischen Inselkolonien St. Thomas, St. Croix und St. Jan. Zurück fuhr man beladen mit Zucker und Rum.

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Fort Groß Friedrichsburg

In Ghana hatten sich auch Deutsche, nämlich Brandenburger, eine kleine Kolonie geschaffen. Hier stand ab 1684 das Fort Groß Friedrichsburg; die ansässige Afrikanische Compagnie betrieb auch den damals üblichen Handel mit Sklaven. Aber bereits 1711 erklärte König Friedrich I. von Preußen den Bankrott der Kolonie, sie wurde an die Niederländer verkauft.

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Atlantisches Weltwirtschaftssystem

Beide Bilder Wikimedia Commons



 
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